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1416 - Das Gebot der Götter

Titel: 1416 - Das Gebot der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wachphase. Das hatte jedoch nichts zu sagen, denn der Metabolismus des Wesens aus dem Universum Tarkan unterschied sich erheblich von dem des Terraners. Die Messung der Hirnströme lieferte eine völlig flache Kurve. Beodu dachte kaum etwas, und er träumte auch nicht.
    Ambush vermutete, daß das Unterbewußtsein des Wesens unter einem Trauma litt, das Beodus Fähigkeit zu träumen blockierte. Psychologisch konnte die Beseitigung dieser Blockade kein Problem sein, es gab genug Exopsychologen an Bord. Andere Faktoren spielten eine wichtige Rolle, zum Beispiel die Tatsache, daß Beodu sich als einziger in 'einem fremden Universum befand, ohne die Möglichkeit einer Rückkehr und ohne Hoffnung jemals wieder einem Artgenossen zu begegnen.
    Sicher, der Attavenno hatte die Reise freiwillig mitgemacht, denn er hatte in Perry Rhodan einen Freund gefunden.
    Aber er hatte wohl kaum mit dem gerechnet, was sich dann ereignet hatte.
    Niemand hatte damit gerechnet, und in den ersten Wochen hatte jeder in der kleinen Galaktischen Expeditionsflotte und der CIMARRON und der SORONG daran zu kauen gehabt.
    Die Medotronik legte eine kurze Empfehlung auf den Bildschirm. Ambush las, was sie für den Metabolismus des Wesens entwickelt hatte. Der Terraner schüttelte leicht den Kopf. Medikamente waren das, was Beodu am wenigsten helfen würden. Sie konnten zwar seinen Körper entspannen und seine Psyche aufmuntern, aber wirklich helfen konnten sie ihm nicht.
    Langsam streckte er die rechte Hand aus und berührte Beodu am halslosen Rumpf oberhalb der Stelle, wo der Umhang begann. „Wach auf!" sagte er. „Wir brechen die Untersuchung ab!"
    In den kleinen Körper kam Leben. Die Schädelschwingen bewegten sich und rollten die Augen aus, die sich an ihren Spitzen befanden. Beodu wippte mit dem Oberkörper nach oben und kam in Schräglage. Er ließ die vielgelenkigen Beine aus der Wanne gleiten und legte die Füße auf den Boden. Dann schaukelte er ein wenig hin und her, und schließlich kam er mit einem hastigen Ruck empor. Er richtete den rüsselförmigen Mund auf Ambush. „Eine große Leere ist in mir", zwitscherte und zirpte es glockenhell aus der Öffnung. Der Translator, der sich innerhalb der Mundöffnung befand, übersetzte es ins Interkosmo. Dieser Translator arbeitete ähnlich wie ein Synthesizer und war halborganischer Natur. „Kannst du sie beschreiben?" fragte Ambush. „Sie ähnelt der Leere zwischen den Sternen, und sie hat keine höheren Dimensionen. Sie ist nicht einmal von einem roten Glühen erfüllt. Ich bin traurig, Sato.
    Kannst du mir wirklich nicht helfen?"
    „Weißt du, es gibt nur eine einzige Hilfe." Ambush versuchte zu lächeln. „Du mußt dich damit abfinden. Zumindest vorläufig. Noch kann niemand sagen, wie lange der Zustand dauern wird. Vielleicht ist es nur eine vorübergehende Erscheinung."
    Beodus Schädelschwingen sanken nach unten, und der Attavenno wurde noch ein wenig kleiner als gewöhnlich. Mit seiner Körperhöhe von einem Meter und fünf Zentimetern stellte er ganz und gar keine imposante Erscheinung dar. Er war ein kleines, hilfsbedürftiges Wesen mit großer Anhänglichkeit und einer Reihe von nützlichen Eigenschaften.
    Ambush wollte etwas Tröstendes erwidern, aber ein leises akustisches Signal vom Terminal lenkte ihn ab. Die CIMARRON hatte das Orsa-System erreicht, und Ambush ging hinüber und schaltete die Geräte ab, die seine Bemühungen um Beodu unterstützt hatten. „Komm!" sagte er zu dem Attavenno. „Wir finden ein andermal Gelegenheit, mit deinem Problem fertig zu werden."
     
    *
     
    „Du hast eine ganze Wagenladung Bretter vor dem Kopf, Perry! Du willst einfach nicht sehen, was sich da vor deinen Augen abspielt. Liegt es an deinem langen Aufenthalt in Tarkan? Macht sich bei dir ein schleichender Strangeness-Schock bemerkbar? Nein, ich glaube es nicht. Ich glaube auch nicht, daß du völlig blind geworden bist. Jeder einigermaßen nüchterne Raumfahrer sieht doch, was da läuft. Die locken uns in eine grandiose Falle. Und wenn wir erst einmal drin sitzen, kommen wir nie wieder heraus!"
    Bully hatte sich in Fahrt geredet. Er ging in Rhodans Wohnzimmer auf und ab. Seit einer Viertelstunde versuchte Reginald, den Freund von der Nützlichkeit seiner Warnungen zu überzeugen. Rhodan lächelte ihn freundlich an, enthielt sich aber eines Kommentars. Er schwieg, weil er wußte, daß Bully dieses Ventil brauchte, um sich alles von der Seele zu reden. „Ich bin nicht blind", sagte er, als

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