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1417 - Der Würgeengel

1417 - Der Würgeengel

Titel: 1417 - Der Würgeengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Röcheln. Das Leben wurde aus ihm herausgezerrt. Sein Gesicht erhielt eine andere Farbe und lief rot an. Adern traten hervor, und Russo kämpfte weiterhin gegen einen nicht fassbaren Gegner. Er sah ihn wohl, aber er konnte ihn nicht abwehren.
    Der graue Schatten ließ sich einfach nicht vertreiben.
    Russos Blick veränderte sich. Da schrumpfte einiges zusammen.
    Seine Welt wurde minimiert, und dann hörte er sein Herz noch mal schlagen. Sehr laut, sehr unregelmäßig. Schläge, die in seinem Kopf als Echos widerhallten.
    Etwas platzte wie eine gewaltige Blutblase. Vor seinen Augen entstand ein roter Teppich. Plötzlich fühlte er sich angehoben und einfach weggeschleift.
    Als Letztes merkte er nur noch den irrsinnigen Druck um seinen Hals. Danach nichts mehr.
    Als er zur Seite kippte und beinahe noch mit dem Kopf gegen die Schreibtischkante geschlagen wäre, da hatte ihn das Leben bereits verlassen. Als Leiche blieb er verkrümmt liegen…
    ***
    In den Augen von Sheila und Bill Conolly stand keine Freude, als sie mich anschauten. Mir war die Idee gekommen, sie zu besuchen, denn sie mussten über den Tod des Pfählers informiert werden.
    Zwar wussten sie über sein Ableben Bescheid, aber sie hatten auch das Recht, Details zu erfahren, denn schließlich waren sie es gewesen, die den Pfähler im fernen Rumänien finanziell unterstützt hatten.
    Wir saßen im geräumigen Wohnraum der Conollys beisammen.
    Sheila hatte einige Häppchen aus dem Kühlfach genommen und aufgetaut. Dazu tranken wir Wein und Wasser.
    Sie hatten mich reden lassen, und sie wussten auch, was ich durchgemacht hatte. Sheila hatte hin und wieder meine Hand gefasst, während Bill nur mit dem Kopf schütteln konnte.
    Zum Schluss war meine Kehle trocken geworden, und ich war froh, sie mit Wein und Wasser anfeuchten zu können.
    »Mein Gott, in deiner Haut hätte ich nicht stecken wollen«, flüsterte Sheila.
    »Darauf nimmt das Schicksal leider keine Rücksicht, Sheila. Das ist nun mal so.«
    Bill gab an meiner Stelle die Antwort. »Ich habe schon immer das Gefühl gehabt, dass es einmal so kommen musste. Da kannst du sagen, was du willst, John, aber…«
    »Klar, die andere Seite ist mächtig, und sie hat nicht geschlafen.«
    »Genau das ist es.« Bill aß einen Lachshappen. »Haben wir Marek nicht oft angeboten, hier nach London zu ziehen? Er hätte auch in unserem Haus wohnen können.«
    »Stimmt. Nur erinnere ich dich an das alte Sprichwort, dass man einen alten Baum nicht verpflanzt.«
    »Das ist auch wieder wahr. Deshalb habe ich es irgendwann aufgegeben.«
    Sheila meldete sich. »Es steht also fest, dass der verfluchte Dracula II sein Ziel erreicht hat.«
    »Ja, das ist so.«
    »Und jetzt?«
    Ich hob die Schultern. Rumänien lag weit weg. Wir brauchten uns nicht mehr für Marek verantwortlich zu fühlen, aber Bill meinte, dass sich jemand um das Haus kümmern müsste.
    »Willst du das übernehmen?«, fragte ich.
    Er schaute seine Frau an.
    »Das ist deine Entscheidung, Bill. Ich weiß ja, auf was du hinaus willst. Es gibt dort einige Dinge, die wir gesponsert haben. Da wäre es falsch, wenn wir den Laptop vergammeln ließen oder auch die Telefonanlage. Möglicherweise kann noch jemand etwas damit anfangen.«
    »Ja, das kann man sich mal durch den Kopf gehen lassen. Es braucht ja nicht sofort zu sein.«
    »Eben.«
    Bill kam wieder auf meine Erzählung zurück. Er stellte die Frage, als ich mir ein Stück mit Pfeffer gewürzten Käse in den Mund schob.
    »Ich habe mir deine Erzählungen noch mal durch den Kopf gehen lassen und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass du etwas vergessen hast.«
    »Was oder wer?«
    »Saladin, den Hypnotiseur.«
    »Da hast du Recht. Saladin ist tatsächlich eine unbekannte Größe.«
    »Er ist auch nicht wieder aufgetaucht?«
    »Nein. Man löste ihm die Handschellen. Es war wohl Mareks letzte Tat, bevor ihn Dracula II erwischte. Über seine weiteren Pläne wissen wir deshalb nichts. Aber es stellt sich auch die Frage, ob sie auch weiterhin etwas mit Marek zu tun haben. Das glaube ich nicht. Er wird hier in London begraben, und damit ist sein Kapitel abgeschlossen. Nicht aber das von Mallmann. Er kann sich als Sieger fühlen, denn er hat einen Feind aus dem Weg räumen lassen, und das ausgerechnet durch mich, was mich nicht eben glücklich macht.«
    »Hättest du dich denn anders verhalten können?«, fragte Sheila mit leiser Stimme.
    »Ich denke nicht.«
    »Eben, John. Und deshalb ist es nicht gut, wenn du dir Vorwürfe

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