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1417 - Der Würgeengel

1417 - Der Würgeengel

Titel: 1417 - Der Würgeengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unnatürliche Lage hatte ich eine gewisse Steifheit bekommen, die schnell verschwand, als ich die ersten Schritte machte.
    In der Küche gab es nichts zu entdecken, im Schlafzimmer ebenfalls nicht, auch das Bad war normal, und als ich schließlich ein Fenster öffnete, da wehten mir die Kühle und auch der Sprühregen ins Gesicht.
    Die Wohnung war genügend durchgelüftet worden. Deshalb schloss ich das Fenster wieder. Zurück blieb bei mir doch ein recht tiefes Misstrauen. Zu oft schon hatte ich einen geheimnisvollen Besuch erhalten von Wesen, für die die Gesetze der Physik aufgehoben waren.
    Ich ging zum Schrank, weil ich das Gefühl hatte, nach Mareks Waffe sehen zu müssen.
    Sie war noch vorhanden, aber dieser kalte Luftstrom traf mich zum zweiten Mal. Deshalb ging ich davon aus, dass dies kein Zufall sein konnte.
    Dass es Mareks Geist war, daran glaubte ich nicht. Dafür ging mir ein anderer Begriff durch den Kopf. Sofort dachte ich an den Würgeengel. Ein verrückter Name, aber ich hatte es schon mit Belial, dem Lügenengel, zu tun gehabt und war deshalb der Meinung, dass es auch einen Würgeengel geben konnte.
    Nur zeigte er sich nicht und hielt sich vornehm im Hintergrund.
    Auch mein Kreuz hatte mich nicht gewarnt, aber die kalte Berührung sorgte doch dafür, dass die Unruhe in meinem Innern blieb.
    Ich blieb im Wohnzimmer stehen. Dabei erlebte ich Momente, in denen die Unsicherheit hochstieg. Es hatte auch die innere Nervosität zugenommen, und ich wusste nicht, ob ich noch die nötige Nachtruhe finden konnte.
    Erst mal abwarten. Nicht selten hocke ich am Abend vor der Glotze, und das tat ich auch jetzt. Ich stellte den Fernseher an – und erlebte Schnee!
    Ja, der Bildschirm war mit diesem Geriesel gefüllt. Eine Bildstörung, die sich vielleicht nur auf ein Programm bezog. Deshalb schaltete ich die anderen ein, aber das Zappen half nichts. Der verdammte Schnee blieb in jedem Programm.
    Es war nichts mit der Glotze. Nun ja, solche Störungen gab es auch noch in der modernen Zeit, und ich schaltete die Glotze aus.
    Genau da passierte es.
    Hinter mir hörte ich das leise Zischeln. Jemand zog Luft durch seine Lippen und Zähne. So zumindest hörte es sich an, aber ich sah keinen Grund dafür.
    Das Zischeln wiederholte sich, und dann wurde ich praktisch dazu gezwungen, genauer hinzuschauen.
    Mitten im Raum, zwischen Decke und Fußboden, ohne dass das eine oder andere berührt wurde, stand eine Gestalt.
    Ich war wie vor den Kopf geschlagen, denn diese Gestalt besaß keinen festen Körper. Sie war feinstofflich, leicht durchsichtig, und ich wusste sofort, wer mir hier einen Besuch abgestattet hatte…
    Der Würgeengel!
    ***
    Nichts tat sich in diesen Augenblicken. Wie die Zeit vor dem entscheidenden Duell, und ich hatte das Gefühl, vor einem Stück Eis zu stehen, denn jetzt war es wieder die Kühle, die mich erwischte. Sie strömte mir von der Gestalt entgegen, die sich nicht von der Stelle bewegte und mich nur anstarrte.
    Aber schaute sie mich wirklich an? Bildete ich mir das nur ein? Ich sah keine Augen, denn es gab auch kein richtiges Gesicht, sondern nur einen Fleck und darunter den Körper, den man nur als einen Schemen bezeichnen konnte.
    Die Kälte war da, auch der Würgeengel, aber ich spürte keine Klauen an meinem Hals.
    Ich ging einen Schritt vor!
    Wieder erklang das Zischen. Diesmal war es lauter, und in das Zischen hinein hörte ich ein anderes Geräusch, das zuerst wie ein Kratzen klang, aus dem schließlich Worte wurden.
    »Halte dich da raus. Das ist eine Warnung. Der Tod ist oft schneller, als man denkst.«
    »Wer bist du?«
    »Einer, der es noch gut mit dir meint.«
    »Ein Engel?«
    »Ja, ein Bote.«
    »Woher kommst du?«
    »Das Jenseits ist groß!«, hörte ich wieder die neutrale Stimme, die jedoch einen leichten Nachklang hatte. »Und ich denke nicht, dass du es kennen lernen willst. Oder nicht schon sofort. Deshalb misch dich nicht in meine Aufgaben ein. Das ist die erste und die letzte Warnung. Mehr sage ich nicht…«
    Der Würgeengel löste sich vor meinen Augen auf wie eine Nebelgestalt, die in das warme Licht der Sonne hineingeraten war.
    Ich stand wieder allein in meinem Zimmer und konnte über das Erlebte nachdenken.
    Es war schon ein Hammer, Besuch aus dem Jenseits bekommen zu haben. Dabei stellte ich mir die Frage, ob es überhaupt das Jenseits gewesen war, das diese Gestalt verlassen hatte. Es konnte durchaus eine der zahlreichen Engelswelten gewesen sein, die es ebenfalls noch

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