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1417 - Der Würgeengel

1417 - Der Würgeengel

Titel: 1417 - Der Würgeengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Befand sich der Verfolger in seiner Nähe?
    Russo konnte an nichts anderes glauben, obwohl er keinen Beweis bekommen hatte. Da musste etwas passiert sein, es gab für ihn einfach keine andere Erklärung.
    Vor seinem Schreibtisch stehend fixierte er die Tür. Es konnte durchaus sein, dass jemand dahinter lauerte und sich noch nicht traute, sie zu öffnen.
    Aber müssen Engel unbedingt Türen öffnen? Können sie nicht auch durch geschlossene gehen und auch durch Wände?
    Luke wusste nicht viel über sie, aber das konnte er sich schon vorstellen. Deshalb blieb sein Blick auch auf die Tür fixiert, und er erwartete jeden Moment den Auftritt.
    Russo irrte sich.
    Der Engel war bereits da, und er spürte ihn auch, denn etwas zog kühl über seinen Nacken hinweg. Nur ein leichtes Streifen, als wäre er von kalten Fingerspitzen auf der Haut berührt worden.
    Blitzschnell fuhr er herum, wenn auch mehr von der eigenen Furcht getrieben.
    Er sah nichts!
    Kein Engel. Keine Gestalt, die an der Bürowand stand oder aus ihr hervordrang.
    Und doch war er davon überzeugt, nicht mehr allein in diesem kleinen Raum zu sein. Jemand hatte sich hier hineingestohlen. Vielleicht auch etwas, und er spürte, dass sich die Haut auf seinem Rücken noch mehr verdichtete.
    Er hätte fliehen können. Er traute sich nicht. Auf dem Fleck blieb er stehen, den Blick ins Leere gerichtet, wobei er davon überzeugt war, dass sich etwas in dieser Leere versteckte.
    »Komm doch!«, flüsterte er. »Verdammt noch mal, zeig dich endlich. Los, ich will dich sehen.«
    Nichts zeigte sich.
    Dafür hörte er etwas.
    Zuerst war es nur ein Zischeln, als würde in unregelmäßigen Abständen Gas aus einem undichten Loch im Rohr strömen. Aber das Zischeln blieb nicht so bestehen, es veränderte sich, und schon sehr bald hatte es sich in ein Flüstern verwandelt.
    »Verräter – du bist ein Verräter, Luke. Du hättest alles so lassen sollen. Das hast du nicht getan, und deshalb bist du ein verdammter Verräter. Verstanden?«
    Er hatte es verstanden, aber er konnte es nicht glauben. Diese Stimme aus dem Unsichtbaren machte ihn fast wahnsinnig. Jedes Wort erreichte ihn wie der Schlag mit einer Peitsche. Er holte schwer Luft, er stierte nach vorn, und sein Mund war nicht mehr geschlossen.
    Noch nie in seinem Leben hatte er sich so gelähmt gefühlt wie in diesen Augenblicken. Er wusste zudem, dass er an einem entscheidenden Punkt seiner Existenz angelangt war.
    Wieder war die Kühle zu spüren. Und wieder drehte sie sich wie ein unsichtbarer Schal um seinen Hals, der ihn sogar bei seiner Atmung behinderte.
    Er wartete.
    Sekunden vergingen. Russo wusste nicht, wohin er seinen Blick wenden sollte.
    Bis er das Zittern sah.
    Die Luft vor ihm vibrierte. Es war verrückt, aber es stimmte tatsächlich. Die Luft tanzte. Sie flimmerte, aber das passierte nicht auf der gesamten Breite des Büros. Nur an einer bestimmten Stelle, die genau vor ihm lag.
    Ein Mensch!
    Nein, ein Engel. So mussten Engel aussehen. Zwar hatte er sie sich nie so vorgestellt, aber jetzt gab es keine andere Lösung mehr für ihn. Das war kein Mensch. Niemand konnte so aussehen. In seinen Augen war es nichts als ein Umriss. Er suchte vergeblich nach einer Farbe.
    Grau in Grau. Kein Gesicht und trotzdem ein Kopf. Ein Körper wie ein Schleier, der sich jetzt auf ihn zubewegte und dabei nicht einen Laut abgab.
    Er floss lautlos heran, bis er eine bestimmte Nähe zu ihm erreicht hatte.
    Da spürte er wieder die Kühle. Diesmal nicht nur in seinem Nacken, sondern überall am Hals. An der Kehle, an der Seite, dicht unter dem Kinn. Die Berührung war einfach überall. Obwohl sie ihn nur streichelte, wurde ihm die Luft knapp, denn die Kühle an seinem Hals drückte auch zu.
    Der Würgeengel!
    Ja, das war es. Der verdammte Würgeengel, der auch seine Mutter getötet hatte, war nun zu ihm gekommen. Ein rasender Herzschlag erwischte ihn. So etwas hatte er nie erlebt. Er konnte auch nicht mehr stehen bleiben. Etwas trieb ihn durch das Büro, und es gab nichts, an dem er noch einen Halt finden konnte.
    Die Tür hielt ihn auf.
    Er kämpfte gegen den Druck an seiner Kehle. Die Hände hatte er hochgerissen, nur suchte er die Klauen vergebens, die seinen Hals umklammert hielten.
    Er fasste nur über seine Haut hinweg. Aber trotzdem waren die Klauen da.
    Das schlimme Röcheln deutete darauf hin, dass er keine Luft mehr bekam. Zwar hatte er den Mund weit aufgerissen, aber er schaffte es nicht mehr, zu atmen.
    Es blieb bei dem

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