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1417 - Der Würgeengel

1417 - Der Würgeengel

Titel: 1417 - Der Würgeengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fanden die Kette. Es war ein Leichtes für mich, das an ihr hängende Kreuz in die Höhe zu ziehen.
    Dann passierte das, was ich mir erhofft hatte. Kreuz und Würgeengel trafen zusammen. Beide hatten mit Engeln zu tun, aber beide standen auch auf verschiedenen Seiten.
    Ein zirpender, schriller und durch meine Ohren sägender Schrei ertönte. Augenblicklich ließen mich die Klauen los, und der Würgeengel stolperte zurück.
    Er fiel, denn es geschah etwas mit seinem Körper. Er wurde von innen her ausgefüllt. Ich sah eine graue Masse im Schein meiner Leuchte, deren Strahlkraft sich direkt auf den Engel konzentrierte.
    Er wand sich auf den Stufen. Sein Schrei war verstummt, und er verging lautlos. Die Masse in seinem Innern war zwar fest, zugleich aber schwammig. Ich bemerkte, dass die Enden auf meinem Kreuz schwach leuchteten, und genau die Kraft reichte aus, um den Würgeengel vergehen zu lassen.
    Was sich da auf dem Boden und den Stufen ausbreitete, war eine Masse, von der ich nicht mal genau sagen konnte, ob sie nun feinstofflich war oder nicht.
    Als ich mit der Fußspitze dagegen trat, bekam ich nicht mal Widerstand zu spüren. Es war irgendein amorphes Zeug, und es trocknete in Windeseile weg und verschwand wie ein Spuk oder wie etwas, das nicht in diese Welt hineingehörte.
    Letztendlich war nichts mehr zu sehen, und ich fragte mich jetzt, warum überhaupt so viele unschuldige Menschen gestorben waren…
    ***
    Aus dem Stand sprang Elaine Cerny den Inspektor an. Sie hatte den Schrei gehört, sie ahnte Schlimmes und wollte dem Engel mit ihren menschlichen Kräften zu Hilfe eilen.
    Sie schaffte es nicht, denn Suko stand vor ihr wie eine Mauer. Die Frau wuchtete dagegen. Suko schwankte leicht, er fiel nicht, sondern bekam sie an der rechten Schulter zu fassen und schleuderte sie herum.
    Die Frau fiel zu Boden. Sie stieß sich dabei die Nase, aus der Blut sickerte. Nur langsam stützte sie sich hoch.
    »Wissen Sie, wer geschrieen hat?«, fragte Suko.
    »Dein Freund, wie?«
    »Hör auf, so einen Unsinn zu reden. Du weißt genau, dass so ein Schrei nur der Engel ausstoßen kann.«
    »Er ist stark. Er wird nicht…«
    »Doch, er wird vergehen, weil John Sinclair es will und er letztendlich stärker ist.«
    Das konnte sie nicht vertragen. Sie wuchtete sich hoch – und erhielt von Suko einen Stoß, der sie zurück in den Schrank beförderte, wo sie stehenblieb, geschockt und fertig, aber zur Tür hinschauend.
    Auch Suko wollte sehen, was sich an der Tür tat. Er sah, dass sich aus dem Dunkel eine Gestalt hervorschälte. Es war nicht der Engel, sondern sein Freund John Sinclair.
    Über Sukos Lippen huschte ein Lächeln…
    ***
    Ich sah meinen Freund erleichtert lächeln und hörte zugleich einen Laut, der wohl ein Schrei sein sollte, aber nicht richtig durchkam, weil er unterwegs in der Kehle stecken blieb.
    Elaine Cerny hatte ihn ausgestoßen. Sie hatte mich gesehen und die entsprechenden Schlüsse gezogen. Jetzt hielt sie nichts mehr in ihrem Versteck. Sie verließ den Schrank, stierte mich an und schüttelte dabei ungläubig den Kopf.
    »Es gibt den Würgeengel nicht mehr. Er wird seine Klauen um keinen Menschenhals mehr legen.«
    Die Heimleiterin musste sich anlehnen. Erst dann fand sie ihre Sprache wieder. »Er wollte mich den Engeln näher bringen!«, keuchte sie. »Verdammt noch mal, er hat es mir versprochen.«
    »Man kann eben nicht alle Versprechen halten.«
    »Ja, das kann man wohl nicht.« Sie schlug die Hände gegen ihr Gesicht und fing an zu flennen.
    Wir würden sie mitnehmen und erst mal der Untersuchungshaft überlassen. Ich konnte mir vorstellen, dass der Richter sie wegen Beihilfe zum Mord anklagte.
    »Und sonst?«, fragte Suko mich.
    Ich winkte ab. »Hier gibt es nichts mehr zu tun.«
    »Wie war das denn mit dem Engel? Wo kam er her? Was hatte er wirklich vor?«
    »Das kann ich dir hundertprozentig auch nicht sagen. Freu dich, dass es ihn nicht mehr gibt. Er löste sich in irgendeinen grauen Schleim auf, das ist es dann gewesen…«
    ***
    Zwei Tage später
    Es war einer jener Vormittage, die man nie im Leben vergisst, die aber sein mussten.
    Stunden der Trauer, Stunden der Erinnerung, die nur einem Menschen galten, den ich zudem noch auf dem Gewissen hatte. Aber es war nicht anders möglich gewesen, und es gab auch keinen meiner Freunde, die mir einen Vorwurf gemacht hätten.
    Frantisek Marek ging seinen letzten Weg!
    Er wurde auf dem kleinen Friedhof begraben, wo auch schon Sarah Goldwyn ihre letzte

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