1417 - Flug in Richtung Ewigkeit
versuchte, jovial zu sein. „Wir fühlen uns ebenfalls geehrt."
Der Bekassu kam in die Suite und wartete, bis sich hinter ihm die Tür wieder geschlossen hatte.
Er bedankte sich und nahm umständlich den angebotenen Platz ein. „Was führt dich zu uns?" fragte Rhodan, um dann gleich fortzufahren: „Ich nehme an, du bekleidest ein besonderes Amt hier, darum möchten wir es nicht versäumen, uns für eure Gastfreundschaft zu bedanken.
Leider bleiben wir nur noch zwei Tage, dann müssen wir euch verlassen."
Gucky, der wie üblich esperte, hatte plötzlich einen angespannten Ausdruck im Gesicht. Er warf Rhodan einen hastigen Blick zu.
Der Bekassu stellte sich vor: „Ich bin Gesahr, der Hafenkommandant von Paura-II und zugleich Repräsentant unseres Volkes hier auf unserer Welt. Wir haben euch selbstverständlich als Ehrengäste empfangen, aber nun ist etwas geschehen, das geklärt werden sollte. Einer der Ewigkeitsdiener hat das Schiff verlassen und verlangte mich zu sprechen. Er brachte eine ungeheuerliche Anschuldigung gegen euch vor. Ich bin hier, um das zu überprüfen."
„Seit wann dürfen die Diener der Ewigkeit das Schiff nach Belieben verlassen?"
Rhodan fragte es, um Zeit zu gewinnen, mit der Neuigkeit fertig zu werden. „Sie dürfen es erst dann, wenn das endgültige Ziel erreicht ist."
„Es gibt Ausnahmen, und dies muß eine sein, sonst wäre der Ausstieg nicht gestattet worden. Und das ist auch der Grund, warum ich der Anschuldigung nachgehen muß. Sie besagt, daß ihr nicht mit den Wohltätern identisch seid und euch unter falschen Voraussetzungen an Bord des Ewigkeitsschiffs begeben habt."
„Wie heißt der Bekassu, der solches behauptet?"
„Es ist Zarga, Auserlesener von Turs III."
Der Farmer von dem Pionierplaneten gab keine Ruhe. Zwar hatte er erlebt, daß Rhodan und seine Gefährten von Bord gewiesen wurden, doch das schien seinen Ehrgeiz noch immer nicht befriedigt zu haben. „Können wir mit ihm reden?"
„Er ist bereits wieder in das Schiff zurückgekehrt." Der Hafenkommandant gab so etwas wie ein Räuspern von sich. „Ich muß euch bitten, vorerst das Quartier nicht zu verlassen, bis der Sachverhalt geklärt ist."
„Und wie soll der geklärt werden", erkundigte sich Rhodan so höflich wie eben möglich, obwohl die neue Entwicklung reichlich unangenehm war und weitere Probleme mit sich brachte. „Unsere Aussage steht gegen die Behauptung Zargas.
Ich stelle hiermit fest, daß ein einfacher Ewigkeitsdiener nicht in der Lage ist, einen der Wohltäter oder Schirmherren zu identifizieren oder von dem Angehörigen eines anderen Volkes zu unterscheiden."
„Und warum habt ihr das Schiff verlassen müssen?"
„Eine Fehlfunktion der Automatik, vermute ich. Es wird sich aufklären lassen."
Der Bekassu schwieg eine Weile, ehe er sich wieder äußerte: „Technisch ist das eine Möglichkeit, aber eben nur eine. Leider ist es selbst mir als Hafenkommandant nicht erlaubt, an Bord eines Ewigkeitsschiffs zu gehen und Kontakt mit ihm aufzunehmen. Da ihr, wie Zarga behauptet, auch nicht an Bord zurückdürft, entsteht ein weiteres Problem: was geschieht mit euch?"
„Ein Problem, das wir lösen werden", versprach Rhodan. Früher oder später würden die Bekassu es ohnehin erfahren. „Eins unserer eigenen Schiffe kreuzt in der Nähe und wird uns aufnehmen, wenn die Zeit dazu gekommen ist."
Gesahr wirkte kaum überrascht. „Dann stimmen unsere Ortungen also doch. Wir konnten zwei Objekte kurz erfassen, verloren sie dann aber wieder. Das Auftauchen fremder Schiffe spricht nicht gerade für euch."
„Aber auch nicht gegen uns."
Der Bekassu erhob sich. An der Tür wandte er sich noch einmal um, während sie sich öffnete. „Da der Fall nicht geklärt ist, bleibt es bei der ursprünglichen Regelung. Ihr bleibt unsere Gäste und könnte euch frei bewegen. Ich werde jedoch dafür sorgen, daß zu eurem Schutz stets einige meiner Leute unauffällig in eurer Nähe sind."
Er ging, und die Tür schloß sich.
Eine Zeitlang sagte niemand etwas. Die Situation glich einem Remis beim Schachspiel. Dann hielt Gucky es nicht mehr aus. „Dieser Zarga, dieser Wichtigtuer! Soll ich nicht mal in das Zauberschiff teleportieren und ihm eine Lektion erteilen?"
Rhodan schüttelte den Kopf. „Das wirst du schön bleiben lassen, Kleiner. Es würde unsere Lage keineswegs verbessern, ganz im Gegenteil. Versuche lieber noch einmal, Kontakt mit dem einen Bekassu zu bekommen, der die Reise zum zweitenmal
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