1417 - Flug in Richtung Ewigkeit
was an Bord des Ewigkeitsschiffs vorgefallen war. Auch die sieben von Bord gegangenen Ewigkeitsdiener mußten geschwiegen haben, oder sie wußten von nichts. Anders war die höfliche und fast ehrfürchtige Behandlung hier kaum zu erklären.
Er blieb stehen, als er die ersten Schiffe mit den grotesken Antennenauswüchsen erreichte. Die Raumer standen senkrecht in Haltegerüsten und erreichten eine Höhe von knapp dreihundert Metern.
Bekassu waren in schwindelnder Höhe damit beschäftigt, letzte Hand anzulegen.
Es war erstaunlich, mit welcher Geschicklichkeit sie ihre lappenähnliche Hände einsetzten.
Der den Antennenschiffen absolut nicht ähnliche Gegenstand, den Rhodan kurz vor der Landung inmitten der halbfertigen Raumer zu sehen geglaubt hatte, war kleiner als diese, mit Sicherheit also kein Eigenbau der Bekassu. Es handelte sich demnach um das Schiff eines anderen Volkes.
Aber es war ihm bekannt vorgekommen.
Er hatte dieses Schiff schon früher gesehen, und er ahnte auch, wann und wo.
Was er wollte, war Gewißheit.
Langsam schlenderte er weiter durch den Wald der Antennenschiffe. Er versuchte sich zu erinnern, wo ungefähr er zu suchen hatte, ehe er sich hoffnungslos verirrte.
Immer wieder versperrten Gerüste und Werftanlagen die Sicht und zwangen ihn zu Umwegen. Zwar begegnete er Bekassu, aber er wollte sie nicht fragen, um keinen Verdacht zu erregen.
Die Wohltäter waren ihrer Ansicht nach allwissend.
Er umrundete einen mehrstöckigen Bau, sah vor sich die metallenen Gerippe noch auf Kiel liegender Raumschiffe und dahinter...
Da war es!
Seine anfängliche Vermutung bestätigte sich und wurde zur Gewißheit.
Mitten zwischen den noch im Bau befindlichen Antennenraumern erhob sich die HALUTA.
Icho Tolots Raumschiff!
Er betrachtete es eingehend aus einiger Entfernung und prägte sich Einzelheiten der Absicherung durch das Haltegerüst ein.
Die glanzlose anthrazitfarbene Hülle verriet nicht, wie lange das Schiff schon an dieser Stelle stand. Die Bekassu jedenfalls schienen es bisher nicht angerührt zu haben, wenn man von dem Gerüst absah, das einen Start kaum verhindern konnte.
Wo aber war Icho Tolot?
Hatte er Paura-II ohne die HALUTA verlassen? Oder befand er sich gar noch hier, irgendwo auf dem Planeten?
Das erschien Rhodan mehr als unwahrscheinlich.
Vielleicht fand er die Antwort an Bord der HALUTA.
Er beschloß, das sobald wie möglich zu klären, ohne den Verdacht der Bekassu zu erregen.
Nach einem letzten Blick auf das Schiff trat er den Rückzug zum Gästehaus an, das er eine halbe Stunde später ohne Zwischenfall erreichte.
Bull, Eirene und Covar waren noch in der Stadt.
Gucky sah auf. Er saß mit Beodu am Tisch, mit irgendeinem Spiel beschäftigt.
Er wirkte etwas gelangweilt. „So, du hast also eine heiße Spur gefunden?" begrüßte er Rhodan und wirkte schon lebendiger. „Warum ist Icho abgehauen und hat seinen Kahn zurückgelassen?"
Rhodan setzte sich. „Meinst du nicht auch, daß du Fragen stellst, die nicht zu beantworten sind? Wenigstens vorerst noch nicht."
„Man kann ja spekulieren. Aber du hast recht: Wir müssen uns unauffällig an Bord der HALUTA begeben. Ich wette, Icho hat dort einen Hinweis hinterlassen. So wie damals den Memowürfel."
„Heute nacht", deutete Rhodan an. „Was machen unsere drei Stadtbummler? Hattest du Kontakt."
Gucky nickte. „Sie amüsieren sich und betrachten die etwas eintönigen Auslagen in den Geschäften. Jetzt haben sie gerade eine Art Bar aufgesucht."
„Halte weiter Kontakt. Übrigens: hast du schon versucht, die CIMARRON zu erreichen?"
„Nur bruchstückweise die Gedanken der hübschen Lala. Das Schiff hält sich meist in Orterschutz beim ersten Planeten auf. Ist aber soweit alles in Ordnung. Sie warten, daß du sie anfunkst."
„Sobald wir mehr über den Verbleib Tolots wissen."
Beodu machte sich bemerkbar. Er wollte weiterspielen.
Gucky tat ihm den Gefallen. „Schön, aber du wirst, wie bisher, jedes Spiel verlieren."
„Auch verlieren macht mir Spaß."
„Dann wirst du noch viel Freude vor dir haben."
Rhodan stand auf und ließ den Robotkellner kommen.
Er hatte plötzlich Appetit.
Es begann schon zu dämmern, als die drei aus der Stadt zurückkehrten. Sie waren in bester Laune und begannen zu erzählen.
Rhodan unterbrach sie nicht, um ihnen den Spaß nicht zu verderben.
Gucky hingegen war weniger rücksichtsvoll.
Nach etwa zehn Minuten unterbrach er den abwechselnd vorgebrachten Redeschwall: „Wenn ihr so
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