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1419 - Mandragoros Mörderfee

1419 - Mandragoros Mörderfee

Titel: 1419 - Mandragoros Mörderfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht.«
    Sie nickte mir zu. »Gut, dann werde ich versuchen, Ihnen einige Ratschläge zu geben.«
    »Das ist nett, aber können wir das nicht im Haus besprechen?«
    Für einen Moment war Cora Shannon irritiert. Dann lachte sie und meinte: »Ich sehe zwar keinen besonderen Grund, aber wenn Sie wollen, bitte sehr. Auch bei mir ist der Kunde König.«
    »Danke.«
    Die Tür war nicht abgeschlossen, und wir folgten ihr in das aus Holz gebaute Haus. Es bestand beim ersten Hinschauen aus einem großen Raum, bis wir die Seitentür entdeckten, die allerdings geschlossen war. Es gab einen Schreibtisch auf dem ein recht großer, alter PC stand. Metallregale bestückten die Wände. In ihnen lagen das Zubehör, das verkauft oder verliehen wurde. Schwimmwesten, Rettungsringe, bunte Taue, auch verschiedene Ruder und Helme.
    Aber auch Sprayflaschen mit einem uns unbekannten Inhalt. Beim Näherkommen entdeckten wir allerdings die aufgemalten Mücken.
    Insektensprays konnte man am Wasser immer gebrauchen.
    Zwei Stühle wurden uns angeboten, und Cora Shannon fand ihren Platz hinter dem Schreibtisch. Sie schaute uns an, die Augenbrauen hatte sie hoch gezogen, sodass sie wie zwei dunkle Halbmonde wirkten, und ihr Lächeln wirkte ein wenig aufgesetzt.
    »Seien Sie mir nicht böse, meine Herren, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass Sie nicht gekommen sind, um sich ein Boot zu leihen. Dafür hat man mit der Zeit einen Blick.«
    »Wer sollten wir denn sonst sein?«, fragte Suko.
    »Der Aussprache nach sind Sie auch keine Iren. Ich kann mir vorstellen, dass Sie von einer Behörde kommen.«
    »Richtig.«
    »Aha.« Cora Shannon lächelte. »Und mit wem habe ich das Vergnügen? Mit der Steuerbehörde oder…«
    »Polizei«, sagte Suko.
    »Bitte?«
    »Ja. Scotland Yard.«
    Jetzt war die Frau doch sprachlos geworden. Aber ihr Gesichtsausdruck gab nicht das wieder, was sie dachte.
    »Was hat Scotland Yard hier in Irland zu suchen?«, fauchte sie uns dann förmlich an.
    Ich zeigte ihr unser Dokument vom Innenministerium, aber das stimmte sie auch nicht versöhnlicher.
    »Sie können sich keinen Grund denken, weshalb wir hier sind, oder?«, fragte Suko.
    »Nein, Mister…«
    »Ich heiße Suko. Das ist mein Kollege John Sinclair.«
    Sie hob die Schultern und sagte: »Ich weiß nicht, was Sie von mir wollen. Ich bin mir keiner Schuld bewusst, das kann ich schwören.«
    »Es geht auch nicht um Sie«, sagte ich.
    »Ah, das ist gut.«
    »Moment, nicht zu früh freuen. Es geht um vier Tote, deren Spur hierher bis zu Ihnen nach Bandon weist.«
    Jetzt waren wir an einem Punkt angelangt, an dem sie nichts erwidern konnte. Dafür legte sie die Hände aufeinander und hob die Schultern.
    Ich zählte die Namen der Toten auf und fragte die Frau dann, ob sie damit etwas anfangen konnte.
    Lange musste sie nicht nachdenken. »Natürlich sagen mir die Namen etwas. Ich habe sie hier als Kunden gehabt. Jeder, der ein Boot mietet, muss seinem Namen hinterlassen. Das gebietet schon die Sicherheit. Aber was habe ich mit ihnen zutun?«
    »Jetzt nichts mehr.«
    »Sehr gut, Mr Sinclair. Darf ich dann fragen, warum Sie mich hier dann besuchen?«
    »Es geht um vier Tote, Mrs Shannon.«
    »Bitte?«
    »Ja, denn die Menschen, die sich bei Ihnen Boote geliehen haben, sind tot.«
    Cora schluckte. Sie schüttelte den Kopf und sah aus wie ein Mensch, der etwas Schreckliches erfahren hatte, es aber nicht glauben konnte oder wollte.
    »Tot?«, flüsterte sie.
    »Genau.«
    »Wieso das denn?«
    »Sie wurden ermordet.«
    Erneut bestand ihre Reaktion aus Schweigen. Nur mit der Zungenspitze fuhr sie einige Male über die Lippen hinweg. Mehr brachte sie nicht fertig.
    »Aber wieso denn?«, fragte sie schließlich.
    »Das müssen wir noch aufklären«, sagte Suko.
    Cora Shannon blieb starr sitzen. Ihr war anzusehen, dass sie begriffen hatte. »Wollen Sie damit sagen«, flüsterte sie, »dass Sie hier den Mörder suchen? Oder auch die Mörder? Wollen Sie das damit sagen?«
    »Es läuft darauf hinaus«, gab ich zu.
    Cora Shannon lachte so schrill, dass es schon unecht klang. »Aber die Leute sind doch nicht hier umgebracht worden. Oder liege ich da falsch?«
    »Nein.«
    Sie wedelte mit den Händen. »Was, zum Teufel, suchen Sie dann hier?«
    »Spuren.«
    »Soll ich lachen?«
    »Nein, dazu ist die Sache zu ernst. Die Menschen sind auf eine besondere Art und Weise ums Leben gekommen. Und zwar alle auf die gleiche. Sie wurden von einer seltsamen Pflanze erwürgt. Man kann sie als Liane

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