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1419 - Mandragoros Mörderfee

1419 - Mandragoros Mörderfee

Titel: 1419 - Mandragoros Mörderfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das heftige Schaukeln des Boots wurde ihm noch mehr übel. Sein Gesicht war hochrot angelaufen. Die Augen quollen aus den Höhlen, und aus dem offenen Mund sickerte der Speichel.
    Dass er in einem Boot saß, hatte er vergessen. Ken sah auch die Umgebung nicht mehr normal. Die Schatten des Todes streckten schon ihre Finger nach ihm aus, wurden dichter und umkreisten ihn.
    Alles in ihm schrie nach Luft. Er wollte brüllen, um Hilfe schreien, aber er brachte nicht mehr als ein Krächzen hervor. Die Kraft verließ ihn.
    Ein letzter Versuch, Atem zu holen. Es klappte nicht. Wo er hintrieb, sah er auch nicht, und dann explodierte plötzlich eine Bombe in seinem Kopf, die alles auslöschte…
    ***
    Das Wasser spritzte gegen uns, als wir in den Wildbach sprangen und dem Schlauchboot entgegen staksten. Es war noch ein Spielball der Wellen, aber es wurde durch eine glückliche Fügung in unsere Nähe getrieben.
    Wir bekamen es zur gleichen Zeit zu packen. Suko übernahm das Heck, ich kümmerte mich um den Bug. Der einzige Passagier hing wie eine tote Puppe im Schlauchboot. Das Paddel hatte er verloren.
    Es trieb mit der Strömung weiter. Es war auch nicht wichtig. Für uns zählte etwas anderes, denn der Mann sah aus, als hätte er sich einen dicken Schal um seinen Hals geschlungen und so straff zugezogen, dass er keine Luft mehr bekam.
    Wir zerrten ihn aus dem Boot und schleppte ihn so schnell wie möglich ans Ufer.
    Dabei sahen wir die Würgeschlinge von Nahem. Mir zuckten die Gedanken wie Blitze durch den Kopf. Plötzlich wurde mir etwas klar. Ich dachte an die vier toten Menschen in London, die allesamt durch Pflanzen ums Leben gekommen waren, und die schreckliche Vorstellung, hier den nächsten Toten aus dem Boot zu ziehen, peinigte mich.
    Der Mann lag vor uns auf dem Trockenen. Wir verloren nicht eine Sekunde Zeit und griffen sofort nach der verdammten Würgeschlinge an seinem Hals.
    »Ziehen!«, keuchte Suko.
    Wir taten es mit aller uns zur Verfügung stehenden Kraft und mussten sehr bald feststellen, dass dies einfacher gesagt als getan war. Die verdammten Pflanzen waren nicht nur kräftig, sie fühlten sich auch ölig an, und so war es kein Wunder, dass unsere Hände einige Male abrutschten und wir gezwungen waren, nachzugreifen.
    Immer wieder griffen wir zu. Wir kämpften und zerrten an verschiedenen Stellen, bis sich plötzlich eine dieser Blattschlagen löste.
    Das passierte bei mir. Ich hatte nicht damit gerechnet und taumelte zurück. Fangen konnte ich mich nicht mehr, und so landete ich auf dem Hintern. Für einige Sekunden war ich außer Gefecht gesetzt, aber ich hielt dieses verdammte Blatt fest.
    Es wand sich tatsächlich zwischen meinen Fingern, und ich hatte Mühe, dass es mir nicht aus den Händen glitt. Es hatte ein neues Opfer gefunden, denn es visierte meinen Hals an. Doch so weit wollte ich es nicht kommen lassen.
    Ich vernahm auch ein klatschendes Geräusch in meiner Nähe, während ich mich zur Seite drehte und das verdammte Blatt so weit wie möglich von mir wegschleuderte.
    Es landete auf dem Boden, aber es war nicht zerstört, denn es kroch weiter.
    Sein Ziel war ich.
    Ich überlegte, ob ich die Beretta ziehen sollte, um es mit einer geweihten Silberkugel zu versuchen, doch dazu kam es nicht mehr, denn Suko lief mit schnellen Schritten auf die geschmeidige Liane zu. Er hielt seine Dämonenpeitsche schlagbreit in der Hand. Das Ziel zu treffen war für ihn kein Problem.
    Wuchtig drosch er zu!
    Ich stand nur wenige Schritte entfernt und schaute zu, wie die Liane getroffen wurde. Die Riemen erwischten sie voll und schleuderten sie sogar in die Höhe und ein Stück von mir weg. In der Luft zog sie sich mehrmals zusammen, zuckte dabei, und noch bevor sie wieder den Boden erreicht hatte, umwehte stinkender Rauch oder Qualm meine Nase.
    Das seltsame Blatt landete auf dem Boden. Dort zuckte es noch einige Male, zog sich zusammen wie ein Wurm, färbte sich schwarz und blieb wie ein Kringel liegen.
    »Das war’s«, sagte Suko und nickte mir zu.
    Ich schüttelte den Kopf. Mir hatte es die Sprache verschlagen.
    Dann fiel mir der Mann aus dem Boot wieder ein. Ich drehte mich um und lief auf ihn zu.
    »Er lebt«, sagte Suko.
    »Und?«
    Mein Freund gab sich lässig. Er hob die Schultern. »Es ist alles ganz einfach, John, wenn man es weiß. Er wird vielleicht ein paar Schmerzen am Hals haben, das ist alles.«
    Der Mann lag auf dem Rücken. Er war wieder zu sich gekommen und versuchte jetzt, Luft zu holen, was

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