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142 - Die Vampir-Maschine

142 - Die Vampir-Maschine

Titel: 142 - Die Vampir-Maschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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wie sich gezeigt hatte. Der dämonische Wissenschaftler hätte einen Cyborg als Regierungschef jedes Staates, ja sogar als Staatsoberhaupt auftreten lassen können.
    Ungeahnte Möglichkeiten boten sich ihm. Wenn es in seine Pläne paßte, würde er sie nützen. Das Chaos, in das Mortimer Kull die Welt stürzen wollte, um sich dann als Retter aufzuspielen und die Herrschaft an sich zu reißen, rückte in immer greifbarere Nähe.
    Der Cyborg legte die letzten Kilometer zurück. Er erreichte die Gesundheitsfarm, wurde am Haupttor kurz kontrolliert und durfte weiterfahren.
    Wenig später stoppte er den Aston Martin vor dem unscheinbaren Verwaltungsgebäude.
    Er stieg aus, ging um das Fahrzeug herum, öffnete die Tür und schob seine starken Arme unter den schlaffen Mädchenkörper.
    Er hob Irene hoch und trug sie hinein.
    Wieder begab er sich in die »Unterwelt«, wo er das Mädchen in einem nüchternen Raum auf ein Lederbett legte und die Magie abzog, die für Irenes anhaltende Bewußtlosigkeit sorgte.
    ***
    Ich trat aus der Zelle, hatte ein flaues Gefühl im Magen. Vor mir lag ein langer, leerer Gang mit mehreren Türen, hinter denen sich weitere Zellen befanden.
    Ob auch darin jemand eingesperrt war, wußte ich nicht. Die anderen Türen waren auch alle geschlossen, nur meine hatte sich geöffnet, als hätte ich ein Zauberwort gesprochen.
    Zum Kuckuck, wer war dafür verantwortlich? Verrückte Gedanken gingen mir durch den Kopf. Einen Augenblick lang verdächtigte ich sogar Inspektor Noel Curry, mich auf diese ungewöhnliche Weise freigelassen zu haben. Natürlich verwarf ich diesen unsinnigen Gedanken sofort wieder.
    Und ich dachte an Reenas, den schwarzen Druiden, der vielleicht von meiner Verhaftung gehört hatte und gekommen war, um mich zu befreien.
    Aber wenn er das getan hätte, dann nur, um mit seinem magischen Stockdegen irgendwo auf mich zu warten.
    Oder wollte er mit dieser Befreiung erreichen, daß ich mich ihm verpflichtet fühlte?
    Nichts zu machen, dachte ich grimmig. Der Gefallen, den mir Reenas erwies, konnte noch so groß sein - ich würde mich dennoch niemals revanchieren, denn er war mein Todfeind.
    Ich lief den Gang entlang und erreichte eine Tür, die eigentlich hätte verschlossen sein müssen.
    Sie war es aber nicht.
    Auch dafür hatte mein unbekannter Befreier gesorgt.
    Die Sache wurde für mich immer undurchsichtiger. Ich öffnete die Tür und setzte meinen Weg in die Freiheit fort. Als man mich hierher brachte, hatte ein Yard-Beamter die Tür bewacht.
    Wo befand sich der Mann jetzt? Hatte er seinen Posten unerlaubt oder unfreiwillig verlassen? Ich vermutete letzteres, nahm an, daß der Beamte ausgeschaltet worden war.
    Ich ging an einer breiten Metalltür vorbei.
    Irgendwie konnte ich mir nicht vorstellen, daß ich noch sehr weit kam. Irgend jemand würde mich bemerken und Alarm schlagen - und dann würde ich wieder in meiner Zelle landen.
    Sollte ich nur den verlockend süßen Duft der Freiheit schnuppern, damit die Enttäuschung dann um so größer war, wenn die Zellentür wieder ins Schloß fiel?
    Solche Spielchen spielten Yard-Beamte nicht.
    Ein Zischen flog hinter mir her. Ich drehte mich um und sah, daß die Metalltür einen Spaltbreit offen war, und jemand flüsterte: »Hierher!«
    ***
    Irene Hastings seufzte tief und schlug die rehbraunen Augen auf. Sie erblickte den Cyborg, der aussah wie James Fitzroy. Er hatte sich über sie gebeugt und grinste sie an.
    Verwirrt, verstört und verängstigt starrte sie ihn an. Sie tastete im Geist ihren Körper ab. Was hatte ihr dieser Mann angetan, während sie ohnmächtig gewesen und ihm wehrlos ausgeliefert war?
    Sie spürte nichts, keinen Schmerz, keine Spuren von Gewaltanwendung. Der Tontechniker richtete sich auf. Irene sah sich verblüfft um. »Wo bin ich?« fragte sie mit belegter Stimme. »Wo hast du mich hingebracht, James? Du mußt den Verstand verloren haben.« Sie setzte sich wütend auf. »Ich verlange eine Erklärung!« sagte sie energisch. »Was hat das zu bedeuten? Du hast mich regelrecht entführt, hast mich zusammengeschlagen und gegen meinen Willen hierhergebracht. Das… das ist Kidnapping. Das bringt dir eine saftige Gefängnisstrafe ein. Denkst du, ich lasse das einfach auf sich beruhen? Ich bringe dich dafür vor Gericht.« Fitzroy sagte nichts, grinste nur unbekümmert.
    »Du glaubst mir wohl nicht!« fauchte Irene. »Du denkst, ich würde dir das durchgehen lassen, aber da irrst du dich gewaltig, mein Lieber. Du hast den

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