142 - Die Vampir-Maschine
Blutsauger. Er würde wiederkommen, wenn Lory Alexander allein war.
***
Obwohl mein Gesicht x-mal im Fernsehen gezeigt worden war, erkannte mich auf dem Heimweg niemand. Nicht einmal dem Taxifahrer, der mich nach Paddington brachte, kam ich bekannt vor.
In meinem Haus befand sich nur Boram. Er sagte, daß Vicky, Fystanat und Anthony Ballard drüben bei Lance Selby wären. Ich holte mir meine Waffen: den Colt Diamondback, den magischen Flammenwerfer und die silbernen Wurfsterne.
Dann forderte ich Boram auf, mich zu begleiten. Wir begaben uns ebenfalls zu Lance Selby, und ich war erfreut, zu sehen, daß es ihm relativ gutging. Als ich aus seinem Munde erfuhr, was ihm Reenas angetan hatte, war ich sicher, daß ich diese Voodoo-Folter nicht überlebt hätte.
Auch Lance wäre ohne Oda daran zugrunde gegangen.
Als er hörte, daß ich die Absicht hatte, gegen Mortimer Kull in den Krieg zu ziehen, sagte er sofort: »Ich komme mit.«
»Ja, aber nicht heute«, gab ich zurück. »Du bist noch nicht soweit, mußt erst wieder ganz zu Kräften kommen.«
Ich sprach von Irene Hastings, die sich höchstwahrscheinlich in Mortimer Kulls Gewalt befand, und von der Gesundheitsfarm in Bexley, die Robin Lodd erwähnt hatte. Anscheinend hörte es sich so an, als hätte ich die Absicht, ganz allein dorthin zu fahren.
Vermutlich war das der Grund dafür, daß Vicky immer blasser wurde. Sie bekam erst wieder Farbe, als ich sagte, ich würde den »Weißen Kreis« um Unterstützung bitten.
Mason Marchand und Anthony Ballard waren bereits hier. Es mußten sich nur noch Daryl Crenna, alias Pakka-dee, Brian Colley, alias Thar-pex, und Bruce O’Hara, der weiße Wolf, in Lances’ Haus einfinden, dann war der »Weiße Kreis« vollzählig.
Fystanat war sofort von meiner Idee begeistert. Er eilte zum Telefon und rief seine Freunde an.
»Darf ich auch mitkommen, Herr?« fragte Boram.
Ich grinste ihn an. »Selbstverständlich. Du hast mich aus der Zelle geholt. Wie könnte ich dir einen Wunsch abschlagen.«
»Glaubst du nicht, daß ich dir irgendwie nützlich sein könnte, Tony?« fragte Lance Selby.
»Sobald du topfit bist, bist du wieder mit dabei, okay?« antwortete ich. »Inzwischen darfst du Vicky Gesellschaft leisten. Wenn ich ehrlich sein darf: Ich beneide dich um diese Aufgabe.«
Bis zum Eintreffen der beiden Männer aus der Welt des Guten und des weißen Wolfs vergingen zwanzig Minuten.
Ich arbeitete gern mit dem »Weißen Kreis« zusammen. Daryl Crenna hatte ihn gegründet und als Bollwerk gegen das Böse ausgebaut und befestigt.
Diese Männer führten ihren eigenen, recht erfolgreichen Kampf gegen die Mächte der Finsternis, aber es kam immer wieder vor, daß wir am selben Strang zogen, was für mich immer eine besondere Freude war.
Der »Weiße Kreis« unterstützte mich jederzeit. Ich brauchte nur darum zu bitten, und manchmal nicht einmal das, denn diese Männer hatten im Keller ihres Hauses ein großes magisches Auge, und wenn ihnen Yuums Auge zeigte, daß sie gebraucht wurden, wurden sie auch aktiv, ohne daß man sie darum bat.
Es war ein gutes Gefühl, mit diesen zuverlässigen Freunden in den Kampf zu ziehen.
»Wann geht es los?« wollte Pakka-dee ungeduldig wissen.
Ich sah den Gründer des »Weißen Kreises« lächelnd an. »Kannst du’s nicht mehr erwarten?«
»Wenn es gegen Mortimer Kull geht, bin ich die Ungeduld in Person.«
»Sobald es dunkel wird, brechen wir auf«, sagte ich.
***
Robin Lodd saß im großen Living-room seines Hauses und nuckelte an einem Scotch mit Eis. Was immer Mortimer Kull gegen ihn plante, es würde nicht fruchten.
»Ich lasse dich hochgehen wie eine Rakete«, flüsterte der Reporter grimmig. »Und wenn es das letzte ist, das ich in diesem Leben tue.«
Es begann zu dämmern, aber Lodd machte kein Licht. Er nahm wieder einen kleinen Schluck von seinem kalten Drink, und plötzlich hatte er das merkwürdige Gefühl, Gesellschaft bekommen zu haben.
Er erhob sich und blickte sich um, aber es war niemand da. Deine Sinne sind überreizt, dachte er.
Dennoch wollte er sicher sein, daß sich niemand Einlaß in sein Haus verschafft hatte, der hier unerwünscht war. Er begab sich in die Halle.
Dort machte er Licht, aber er entdeckte niemanden. Tony Ballard hatte ihm wahre Schauermärchen über Mortimer Kull erzählt. Vieles war für ihn neu gewesen.
Robin Lodd sah den Professor nun mit anderen Augen.
Was hätte er wohl getan, wenn er das alles schon am Anfang gewußt hätte? Hätte er
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