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142 - Die Vampir-Maschine

142 - Die Vampir-Maschine

Titel: 142 - Die Vampir-Maschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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glaubst du, weshalb ich hier bin? Ich bin seine Dienerin, und ich werde dich zu meinesgleichen machen!«
    Robin Lodd schluckte trocken. Er begriff, was Irene vorhatte. Diese bleiche Furie wollte auch ihn zum Vampir machen!
    Er trug ein großes goldenes Kreuz um den Hals. Es war sogar geweiht, und es hieß, daß Vampire den Anblick von Kruzifixen nicht ertragen können.
    Deshalb riß Lodd hastig sein Hemd auf und präsentierte der Blutsaugerin das Kreuz auf der behaarten Brust, doch der gewünschte Effekt blieb aus.
    Irene erschrak nicht, zuckte keinen Millimeter zurück. Sie warf den Kopf in den Nacken und lachte so schaurig, daß es dem Reporter eiskalt über den Rücken rann.
    »Damit kannst du einen Kull-Vampir nicht beeindrucken«, zischte Irene. »Wir sind in vielen Dingen anders, sind robuster als gewöhnliche Vampire. So ein verfluchtes Kruzifix vermag uns nicht abzuschrecken.«
    Sie bewies es, indem sie nach dem Kreuz griff, es blitzschnell abriß und wegwarf.
    Robin Lodd geriet aus der Fassung. Seine einstige Freundin und nunmehrige Todfeindin hob die Hände und spreizte die Finger. Er konnte sehen, wie ihre Fingernägel wuchsen, wie sie zu langen, scharfen Krallen wurden.
    »Willst du nicht wieder mit mir vereint sein?« fragte sie lauernd.
    Ihm stand der kalte Schweiß auf der Stirn. Er blickte gehetzt zur Tür.
    »Gib dich keiner falschen Hoffnung hin, Robin«, sagte die Blutsaugerin. »Du kommst nicht lebend raus. In wenigen Augenblicken wirst du untot sein wie ich. Es hat keinen Sinn, daß du dich wehrst. Ergib dich in dein Schicksal. Es ist unabwendbar.«
    Der Schweiß rann ihm jetzt über die Wirbelsäule und ließ ihn frösteln.
    Robin Lodd fintierte. Er tat so, als wollte er die Terrassentür erreichen, und als ihm Irene den Weg dorthin abschnitt, schlug er blitzschnell einen Haken und versuchte durch die Living-room-Tür zu entkommen.
    Irene kreischte zornig hinter ihm her. »Habe ich dir nicht gesagt, daß das alles sinnlos ist?«
    Sie war unglaublich schnell. Als er die Hallenmitte erreichte, holte sie ihn ein und streckte ihn mit einem harten Schlag nieder.
    Er landete auf dem glänzenden Travertinboden und drehte sich atemlos auf den Rücken. Die Blutfurie befand sich bereits über ihm. Abgrundtiefe Häßlichkeit prägte ihre Züge.
    Ihre Zunge flatterte über die langen Vampirhauer. »Küß mich, Geliebter!« zischte sie mit perverser Leidenschaft. »Oder besser: Laß dich von mir küssen!«
    Sie beugte sich zu ihm hinunter. Er stemmte die Arme verzweifelt gegen sie, doch der Druck ihres Körpers war zu stark. Sie schien mehrere Zentner zu wiegen.
    Näher, immer näher kam ihr Mund seinem Hals.
    Als sie zubiß, gellte sein Schrei durch das große Haus.
    Dann war es still.
    Totenstill!
    ***
    In Situationen wie diesen war Boram unser bester »Mann«. Da es dem weißen Vampir möglich war, sich unsichtbar zu machen, konnte er sich auf der Gesundheitsfarm unbemerkt umsehen.
    Wir lagen außerhalb des Zauns in Deckung und warteten auf die Rückkehr des Nessel-Vampirs.
    Jedes Mitglied des »Weißen Kreises« war etwas Besonderes. Pakka-dee, Fystanat und Thar-pex waren Männer aus der Welt des Guten. Sie sprachen selten über ihre Heimat, und ich war noch nie dort gewesen.
    Ich wußte auch nicht, ob sie irgendwann einmal wieder heimkehren würden. Einen solchen Entschluß hätte ich sehr bedauert, denn sie waren gute Freunde und wertvolle Kämpfer.
    Jeder von ihnen verfügte über eine andere Fähigkeit. Pakka-dee zum Beispiel kämpfte mit Tentakeln, die in gefährlichen Hornstacheln endeten.
    Fystanat konnte sich mit Elmsfeuer schützen und seine Feinde damit angreifen.
    Und Thar-pex hatte das Talent, glühende Dolche in seinen Händen entstehen zu lassen, und konnte - was noch wichtiger war - sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegen.
    Damit verblüffte, überrumpelte und verwirrte er seine Gegner immer wieder.
    Anthony Ballard, den Hexenhenker, hatte Pakka-dee aus dem Totenreich zu seiner Truppe geholt.
    Bruce O’Hara war lange Zeit ein ganz normaler Mensch gewesen. Bis er eines Tages zum Werwolfopfer wurde. Sein starker Glaube verhinderte, daß er zur blutrünstigen Bestie wurde.
    Er trug zwar den Wolfskeim in sich, aber er wurde zum weißen Wolf, schloß sich dem »Weißen Kreis« an und setzte sich seither wie seine Freunde mit ganzer Kraft für das Gute ein.
    Diese außergewöhnlichen Männer scharten sich um mich. Die Dunkelheit bot uns Schutz, und wir warteten mit wachsender Ungeduld auf Borams

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