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142 - Die Vampir-Maschine

142 - Die Vampir-Maschine

Titel: 142 - Die Vampir-Maschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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bieten, putzt ihm brav seine Schuhe, ist ihm treu und erträgt verständnisvoll seine Launen, und wenn man seine besten Jahre hinter sich hat, sieht er sich nach einer Jüngeren um und will nichts mehr von einem wissen. Viel zu oft passiert so etwas, und die Leidtragenden sind immer wir Frauen. Es ist ungerecht vom Lebén eingerichtet. Wenn ein Mann Falten kriegt, sagt man, er ist interessant. Bei einer Frau sagt man: ›Jetzt wird sie alt‹.« Judith seufzte unglücklich. »Findest du mich auch alt, Tony?«
    »Ganz und gar nicht.«
    »Bin ich für dich attraktiv?«
    »Unbedingt«, sagte ich heiser. Ich wäre am liebsten weggelaufen, aber diese Enttäuschung wollte ich Judith nicht antun.
    »Ich war zu gut für Sal. Er war meine Liebe nicht wert. Du bist anders, Tony, kicksichtsvoll, warmherzig, verständnisvoll… Du würdest einer Frau niemals weh tun, hab’ ich recht?«
    »Es ist keine Kunst, einem anderen Menschen weh zu tun«, erwiderte ich, »Du darfst nicht denken, daß ich jeden Mann gleich bitte, mit in mein Haus zu kommen. Du warst irgendwie verloren… Ich hatte den Eindruck, daß du Hilfe brauchst. Ein einsamer Mensch, verlassen wie ich. Du kannst so wunderbar zuhören. Obwohl ich so gut wie nichts von dir weiß, habe ich das Gefühl, dich schon seit langem zu kennen. Ich bin sehr froh, dir begegnet zu sein.«
    Mich hätte interessiert, wo das gewesen war, doch ich verkniff mir die Frage, weil Judith dann vielleicht geglaubt hätte, ich würde sie auf den Arm nehmen.
    Mein Geist war nie komplett ausgeschaltet. Ein Teil davon funktionierte während des Blackouts.
    Ich kam mir vor wie ein Schlafwandler. Man konnte sogar mit mir reden. Ich antwortete, ohne daß es mir bewußt war.
    »Ein Haus sollte nicht nur von einem Menschen bewohnt werden«, sagte Judith. »Das ist Platzverschwendung. Eine ganze Familie hätte hier bequem Platz…« Sie senkte den Blick und betrachtete versonnen ihre Finger. »Sal wollte keine Kinder. Ich hätte gern welche gehabt, aber Sal sagte nein. Er scherte sich ja nie um das, was ich wollte. Heute ist es für Kinder zu spät.«
    Ich nahm einen Schluck vom Pernod, saß auf Nadeln. Irgendwie mußte ich meinen Rückzug einleiten.
    »Obwohl ich eine gescheiterte Ehe hinter mir habe«, sagte Judith, »habe ich den Glauben an die Männer nicht verloren. Alle sind nicht wie Sal. Es gibt zum Glück auch andere… Wenn so einer käme und ich mich mit ihm verstünde, könnte er alles von mir haben.«
    Sie sah mich schmachtend an. Ich hatte Mitleid mit ihr, aber sie durfte deshalb nicht von mir erwarten, daß ich ihr ihre geheimen Wünsche erfüllte.
    Ich hoffte, daß sich bald einer finden würde, der besser zu ihr paßte.
    Ihre Hand legte sich auf meinen Arm. Sie schien nicht warten zu wollen, bis ich die Initiative ergriff.
    Darauf hätte sie ja auch lange warten können…
    »Du hast mir leid getan«, sagte sie freundlich. »Ich mußte dich einfach mitnehmen. Hast du ein wenig Zeit für mich? Ich bin eine gute Köchin. Wenn du mir dein Lieblingsgericht verrätst, koche ich für dich. Wie wäre es mit einem schönen saftigen Steak, verschiedene Soßen dazu und in Butter geschwenktes Gemüse. Danach leckst du dir die Finger, sag’ ich dir.« Sie blickte auf mein Glas. »Oh, wie ungastlich von mir. Ich lasse dich allein trinken. Ich muß doch mit dir anstoßen.«
    Sie erhob sich, sagte, sie würde gleich wieder bei mir sein und verschwand im Haus.
    Tony, Tony, dachte ich. In was bist du da hineingeschlittert?
    Ich nahm mir vor, ihr die Wahrheit zu sagen, wenn sie wiederkam. Jedenfalls einen Großteil davon. So konnte das doch nicht weitergehen. Ich durfte es mit der Rücksichtnahme nicht zu weit treiben.
    Judith ließ mich fast zehn Minuten allein. Als sie wiederkam, schien sie ernst geworden zu sein. Sie hielt ein Glas in der Hand, in dem sich vier Fingerhoch Scotch befand.
    Sie stieß mit mir an und wirkte nervös.
    Mir kam vor, als wollte sie nun nichts mehr von mir. Das war mir sehr recht, aber wieso hatte sie ihre Leidenschaft so rasch ausgeknipst?
    Ihre Nervosität mußte einen Grund haben. Sie warf immer wieder heimlich einen Blick auf ihre Uhr, als würde sie jemanden ungeduldig erwarten.
    Als es dann an der Haustür läutete, kam sie mir unendlich erleichtert vor.
    »Entschuldige mich«, sagte sie und eilte davon.
    Sie kam mit zwei Männern wieder.
    »Mr. Ballard… Scotland Yard. Sie sind verhaftet!« sagte einer der beiden.
    ***
    Droosa wirkte klapperdürr. Er schien nur aus

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