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1420 - Sternentore

Titel: 1420 - Sternentore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Abgesehen davon, daß es mich jedesmal deprimiert, wenn ich die toten Hinterlassenschaften untergegangener Zivilisationen sehe."
    „Nichts", sprach Dschufar aus, was er dachte.
    Abermals faßten sie sich in Geduld.
    Viele Male kreiste das Netzgängerschiff um den Wüstenplaneten - und viele Male überflog es die Ruinen von Städten, die an Meeresküsten oder an Flußufern gelegen hatten und in denen das Leben erloschen war, als die Meere und Flüsse austrockneten.
    Doch dann tauchte auf dem Ortungsschirm zwischen zwei trockenen Flußbetten eine Ruinenstadt auf, die an Größe alle anderen Ruinenstädte des Planeten weit übertraf.
    Und hier gab es zwischen den Ruinen relativ primitiver Gebäude aus Stein und verdichtetem Ton zahlreiche kuppeiförmige Bauwerke mit turmartigen Spitzen darauf, die aus so hartgebranntem Material bestanden, daß sie den allgemeinen Verfall anscheinend unbeschadet überdauert hatten. „Das könnte eine planetarische Hauptstadt gewesen sein", stellte der Haluter fest. „Eine andere von dieser Größe und mit diesen erhaltenen Bauten gibt es auf Tophtar nicht. Das steht fest, weil wir alle anderen Gebiete des Planeten schon überflogen und kartographiert haben."
    Er bremste die HALUTA ab, kehrte in weitem Bogen zurück und steuerte sie in die Atmosphäre hinein und auf den Mittelpunkt der Stadt zu, wo sich ein weiter Platz befand, der von zwölf gewaltigen Kuppelbauten umgeben war, die ausnahmslos jene turmartigen Spitzen trugen, die sich mit Minaretten vergleichen ließen.
    Auch dem Haluter, der Terra und die meisten der dortigen Sehenswürdigkeiten genau kannte, drängte sich ein solcher Vergleich auf. Er verstieg sich sogar soweit, an die Hagia Sophia in Istanbul zu denken, deren Architektur ihn sehr stark beeindruckt hatte.
    Diese Gedanken verflüchtigten sich aber schnell, als die HALUTA auf dem Großen Platz gelandet war und Tolot ungehindert die Seitenwände der Kuppelbauten sehen konnte. Sie unterschieden sich doch erheblich von denen terranischer Moscheen, denn sie waren bis zur halben Höhe sternförmig mit achteckigem Grundriß. Erst .auf diesen mächtigen Sockeln ruhten die Kuppeln, deren Form den oberen Dritteln von Halbkugeln ähnelte. „Ich bin beeindruckt", erklärte Icho Tolot. „Aber deshalb wirst du kaum hier gelandet sein", gab Dschufar zurück. „Natürlich nicht", erwiderte der Haluter. „Ich bin hier gelandet, weil das der einzige Ort auf Tophtar zu sein scheint, an dem ich zu hoffen wage, eine Spur zu dem Schwarzen Kubus zu finden."
    „Und zum Gaijin", ergänzte der Sunnuh. 3. DER GAIJIN Der Rote Riese Nuregg war untergegangen und beschien die andere Seite des Planeten.
    Laddasch, der weiße Zwerg, war zu weit entfernt und besaß eine zu geringe Leuchtkraft, als daß er zusammen mit den auf einer Himmelshälfte glitzernden fernen Sternen der Kugelgalaxis mehr als die trübe Helligkeit einer terranischen Mittsommernacht hätte bewirken können.
    In diesem eigenartigen Zwielicht wirkten die Kuppelbauten wie hingeduckte schwarze Ungeheuer, die das langgestreckte, anthrazitfarbene Objekt, das wenige Zentimeter über dem Mittelpunkt des Platzes schwebte, zu belauern schienen.
    Als Icho Tolot gemeinsam mit Dschufar sein Netzgängerschiff verließ, sah es aus einiger Entfernung relativ klein und verloren aus. Die Mühelosigkeit, mit der es über dem Boden schwebte, konnte den Eindruck erwecken, es sei federleicht. Es war ihm nicht anzusehen, daß seine Ruhemasse 21 Millionen Tonnen betrug.
    Tolot und der Sunnuh gingen auf die nächste der imposanten Kuppelbauten zu.
    Sie benutzten die Gravopaks ihrer Raumkombinationen wohlweislich nicht, weil sie es vermeiden wollten, von eventuell vorhandenen Meß- und Ortungsinstrumenten angepeilt zu werden.
    Zur Zeit sah es allerdings nicht danach aus, als befänden sich Erzeugnisse einer hochentwickelten Technologie auf Tophtar - und was den mysteriösen Gaijin anging, so schien er entweder zu schlafen oder desaktiviert zu sein, je nachdem, ob er ein organisches Lebewesen oder ein Roboter war. Oder etwas ganz anderes.
    Ungefähr hundert Meter vor dem sternförmigen Sockel des Kuppelbaues blieb der Haluter stehen und richtete zum xten Mal die Sensorleiste seines Multi-Detektors auf das Gebäude. „Nicht die geringste Energieemission und keinerlei Gehirnwellenaktivität", stellte er nach dem Ablesen der leuchtenden Anzeigen fest. „Dabei muß es auf Tophtar zumindest früher einmal High-Tech-Erzeugnisse gegeben haben. Die

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