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1424 - Das Hexenherz

1424 - Das Hexenherz

Titel: 1424 - Das Hexenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geschossen. Und wieder war die geweihte Silberkugel durch den blanken Schädel gejagt. Diesmal hatte sie das Kinn durchschlagen. Da flog nur die Hälfte des Horror-Kopfs weg, und durch die Wucht verschwand die gesamte Gestalt im Hintergrund.
    Ich blieb nicht mehr auf meinem Platz stehen. Auf die dritte Gestalt ging ich mit schnellen Schritten zu. Sie hatte zur Seite ausweichen wollen, doch das schaffte sie nun nicht mehr. Ich stand plötzlich sehr dicht vor ihr, und sie riss ihre Knochenhände hoch, um mich zu packen, aber da war ich schneller.
    Das dritte Geschoss ließ auch diesen blanken Kopf zerplatzen. Ich gab dem Körper einen Tritt, sodass er auf den Boden schlug und ebenfalls verging.
    Die drei Gestalten würden nicht mehr aus der Erde steigen, um die Herzen der Menschen zu rauben.
    Assunga meldete sich wieder.
    »Eine leichte Übung, John, nicht?«
    Ich drehte mich mit der Waffe in der Hand herum. »Stimmt. Nur war es erst der Anfang. Ich komme mir auch nicht wie ein Mörder vor, denn sie waren bereits tot, und von Menschen konnte man in diesem Fall auch nicht sprechen. Aber…«
    »Jetzt willst du das Herz!«
    Sie hatte mich unterbrochen. Ich musste den Satz nicht zu Ende sprechen, aber sie hatte genau ins Schwarze getroffen. Ja, verdammt, ich wollte das Herz. Ich wollte nämlich nicht, dass sich ihre Macht noch mehr vergrößerte. Das konnte durchaus geschehen, wenn sie dieses verdammte Herz ausbaute.
    Diesmal brauchte ich auf keine Skelette zu achten, und so schaute ich mich um, weil ich die Schattenhexe endlich sehen wollte. Leider tat sie mir nicht den Gefallen. Sie blieb in der Dunkelheit des Hintergrunds verborgen. Zumindest ging ich davon aus, bis ich eines Besseren belehrt wurde.
    »Du suchst mich, nicht?«
    »Stimmt.«
    Ich hörte sie kichern wie ein Teenager. »Kannst du dir nicht vorstellen, wo ich mich befinde?«
    »Der Keller ist groß genug.«
    »Ja, aber nicht für mich. Du weißt selbst, dass ich das Besondere liebe…«
    »Wo steckst du?«
    »Schau nach vorn!«
    »Das tue ich!«
    »Schau genauer hin!«
    Wenn ich nach vorn blickte, dann sah ich nur das zuckende, pulsierende und strahlende Herz.
    Aber sie?
    »He, John…«
    »Wo steckst du?«
    »Du sollest doch genauer hinschauen, habe ich dir gesagt.«
    »Ich bin dabei und…« Die nächsten Worte blieben mir im Hals stecken. Ich schaute noch genauer hin, und da sah ich, was sie meinte. Es ging um das große Herz, das nicht nur rot war, pulsierte und zuckte. Da kam noch etwas anderes hinzu.
    In der Mitte sah ich einen Umriss. Dunkler als das normale Rot.
    Dieser Umriss schien mit einem feinen Pinselstrich in die Masse hineingezeichnet worden zu sein.
    Da war sie.
    Da war die Schattenhexe!
    ***
    Ich dachte nicht darüber nach, wie ihr Gesicht in das riesige Herz hineingekommen war. Bei Assunga war alles möglich. Da galten die Gesetze der Physik nicht mehr. Hier musste man wirklich umdenken, und jetzt, wo ich das Gesicht einmal gesehen hatte und wusste, wo ich hinschauen musste, da wunderte es mich, dass ich es nicht schon beim ersten Hinsehen entdeckt hatte.
    Ob man die Schattenhexe Assunga als eine schöne Frau bezeichnen konnte, war reine Geschmackssache. Zumindest war sie attraktiv, ebenso wie Glenda oder Jane Collins.
    Aber auf eine andere Art und Weise. Man konnte sie als kühle Schönheit ansehen, und dazu trug auch das dunkelrote Haar mit bei, das dicht ihren Kopf umschloss.
    Hier sah ich es nicht. Es malte sich nur das Gesicht innerhalb der rötlichen Masse ab, aber es verteilte sich auf beide Seiten. Und dort, wo sich in der Mitte das Herz immer wieder mal öffnete, konnte sich durchaus der Mund befinden.
    Ich sah die angedeuteten Augen, aber insgesamt war das Gesicht kein Ziel für mich, und wenn sie sprach, dann wirkte es noch immer so, als kämen die Worte aus der Masse.
    »Nun, Geisterjäger?«
    »Okay, ich sehe dich.«
    »Sehr schön.«
    »Und was soll das bedeuten? Gibt es dir eine Sicherheit, wenn ich dein verdammtes Herz gleich zerstören werde?«
    Aus der Masse wehte mir das Lachen entgegen. »Das hat du wirklich vor, John?«
    »Sonst stünde ich nicht hier.«
    »Du kannst es versuchen. Bitte, schieß die Kugel…«
    »Nein, ich werde das Kreuz einsetzen, und ich werde es aktivieren. Du kannst dir selbst ausrechnen, was dann passieren wird.«
    »Nichts, was dich glücklich machen könnte.«
    Assunga war keine Spinnerin. Wenn sie so etwas sagte, dann musste sie ihre Gründe haben, und deshalb horchte ich auf, obwohl meine

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