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1424 - Das Hexenherz

1424 - Das Hexenherz

Titel: 1424 - Das Hexenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schritt weiter gekommen zu sein. Ich hatte jetzt den Beweis dafür, wer hier die Fäden im Hintergrund zog.
    Ich murmelte ihren Namen.
    Sie hatte mich gehört, dementsprechend klang ihre Antwort.
    »John Sinclair, du kannst es nicht lassen.«
    Diesmal konnte ich sogar lachen. »Das sagst du. Wer hat denn hier seine Zeichen gesetzt?«
    »Ja, ich bin es gewesen, aber nicht allein. Nur hast du deine Finger überall.«
    »Das gehört zu meinem Beruf.«
    »Gehört auch das Treiben unserer Freundin Justine dazu?«
    Diese Bemerkung hatte meine Annahme bestätigt. Sie wusste also über Justine Cavallo Bescheid. Wahrscheinlich war es ihr sogar gelungen, sie in ihre Gewalt zu bringen.
    »Wo steckt sie?«
    »Deine Freundin konnte ihre Neugierde einfach nicht bezähmen. Sie musste ja hier nachschauen.«
    »Freiwillig tat sie es nicht.«
    »Das weiß ich, John. Sie hielt sich auf der Bühne auf. Sie hat gedacht, gewisse Dinge leicht lösen zu können. Aber da ist sie einem Irrtum verfallen.«
    »Und jetzt?«
    »Ist sie bei mir.«
    Das hatte ich mir gedacht. Da Assunga und Justine Cavallo nicht eben die besten Freundinnen waren und die Schattenhexe verdammt stark war, konnte sogar eine Justine Cavallo das Nachsehen haben. Sie war nicht immer und überall unbesiegbar.
    Ich stellte fest, dass mein Herz schneller klopfte, als wollte es sich dem Rhythmus des großen Organs anpassen. Ich schaute wieder auf das riesige Herz, das weiterhin zu leben schien. Ich sah seine zuckenden Muskelbewegungen und auch immer wieder die Öffnung, die wie ein Lockmittel wirkte, sodass mir eine bestimmte Idee kam.
    Ich sprach sie nicht sofort aus. Es war besser, wenn ich über Umwege ans Ziel gelangte.
    Zwar sah ich die Schattenhexe nicht, aber ich wusste, dass sie sich in meiner Nähe aufhielt, und sprach einfach ins Leere hinein.
    »Hast du dir die Cavallo geholt?«
    »Nicht direkt.«
    »Sondern?«
    »Der Holer steht vor dir, John Sinclair. Du brauchst nur hinzuschauen, um Bescheid zu wissen.«
    Es reichte, ich wusste Bescheid. Und als ich nach rechts blickte, da sah ich nur das Herz. Trotzdem verspürte ich ein leichtes Magendrücken und eine gewisse Enge in der Kehle, und als ich sprach, hörte sich meine Stimme alles andere als normal an.
    »Du meinst das Herz?«
    »Siehst du etwas anderes?«
    Mein Speichel schmeckte plötzlich bitter. Zugleich war da ein Druck hinter meinen Augen, und in den folgenden Sekunden fehlten mir die Worte.
    »Du glaubst es nicht?«
    »Sagen wir so, es fällt mir schwer.«
    »Das enttäuscht mich, Geisterjäger. Du müsstest dich mittlerweile an ungewöhnliche Vorgänge gewöhnt haben.«
    »Stimmt alles. Nur ist man vor Überraschungen nicht sicher. Was soll dieses Herz darstellen?«
    »Es ist das Hexenherz!«
    Jetzt hatte ich die Erklärung, die mir aber zu wenig war. Trotzdem nickte ich und fragte: »Man kann also davon ausgehen, dass es das Herz einer Hexe ist?«
    »Ja.«
    »Gut. Aber es ist nicht dein Herz, oder?«
    Assungas Lachen erreichte mich, und es kam mir vor, als stünde sie direkt vor mir. »Nein, Geisterjäger, nein, eine derartige Größe kommt selbst bei Hexen nicht vor.«
    »Und wenn sie eine Riesin war?«
    »Auch dann nicht. Dieses Herz sieht aus wie ein Herz, aber es sieht nur so aus. In Wahrheit setzt es sich aus zahlreichen Herzen zusammen und besitzt auch die entsprechende Kraft. Viele Herzen haben dazu beigetragen, um diese Kraft zu erschaffen…«
    »Menschenherzen?«, flüsterte ich in ihre Erklärung hinein.
    »Du sagst es.«
    Mir hatte es die Sprache verschlagen. Nur gab es keinen Grund, dieser Person nicht zu glauben. Warum hätte sie sich eine Lüge ausdenken sollen? Das ergab keinen Sinn. Ihr war es darauf angekommen, ein Hexenherz zu schaffen, ein Superherz, das seine Kraft aus zahlreichen anderen holte und nun zu einer gewaltigen Masse geworden war. Man hatte es geformt, und ich ging davon aus, dass die Herzen noch am Leben waren, auch wenn ich sie nicht einzeln sah, weil sie in der Masse verschwanden. Aber sie lebten, sie zuckten, sie pulsierten, obwohl es so aussah, als würde nur das große Herz schlagen.
    »Du hast sie dir geholt – oder?«
    »Habe ich, Geisterjäger. Ich habe mir die Frauen ebenfalls geholt. Du glaubst gar nicht, wie leicht dies war. In jeder Frau steckt doch irgendwie eine Hexe – oder? Frauen wollen Männer verhexen, das ist seit Urzeiten so.«
    »Mich interessiert aber nur das Heute.«
    »Alles klar. Das Heute ist wichtig. Jedenfalls hat das Hexenherz eine große

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