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1424 - Das Hexenherz

1424 - Das Hexenherz

Titel: 1424 - Das Hexenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wieder zusammenzog. Für einen kurzen Augenblick entstand jeweils so etwas wie der Eingang zu einem Mund.
    Jane war sogar versucht, ihre Finger dort hineinzuschieben, ließ es jedoch bleiben.
    Sie dachte an das Kunstherz, das in ihrer Brust schlug und völlig normal arbeitete, als wäre es ein echtes.
    Dies hier war echt, wenn auch überdurchschnittlich groß. Zwei Muskelhälften, die sich krampfhaft zusammenzogen und dann wieder öffneten. Auch ein normales Herz schlagen zu sehen ist nicht unbedingt ein erhabener Anblick, das gab Jane sich selbst gegenüber zu. Dieses hier, das sah sie einfach nur als abstoßend an, eklig. Auf sie machte es den Eindruck, als würde es auf Beute lauern. Wie eine Fleisch fressende Pflanze, die darauf lauerte, dass Fliegen oder andere Insekten in ihre Nähe gerieten, damit sie ihren Hunger stillen konnte.
    Der Gedanke, dieses Herz zu berühren, wich von ihr, und sie schüttelte den Kopf.
    Suko trat neben sie und wartete auf ihre Erklärung, die auch bald erfolgte, aber eigentlich keine war.
    »Ich weiß nicht, was es ist, Suko, aber ich kann dir eines sagen: Es ist nicht normal, und ich hasse es.«
    »Das bleibt dir frei. Ich denke mehr an John Sinclair und Justine Cavallo. Wie haben sie wohl reagiert, als sie das Herz sahen? Und wo können sie jetzt sein?«
    »Moment mal«, flüsterte Jane. »Glaubst du, dass ihr Verschwinden mit diesem Herz in Zusammenhang steht?«
    »Das glaube ich.«
    »Wie sollte das abgelaufen sein?«
    »Keine Ahnung. Aber hast du eine bessere Idee?«
    »Die habe ich.«
    »He – und?«
    Jane deutete auf das zuckende Ding und sagte: »Es gibt eine Person, deren Name in diesem Zusammenhang gefallen ist. Und zwar Assunga.«
    Suko zögerte. Er wirkte für einen Moment überrascht.
    »Glaubst du es nicht?«, fragte Jane.
    »Schon, ja. Aber verdammt, das kann nicht Assungas Hexenherz sein, Jane. Auf keinen Fall.«
    »So habe ich es auch nicht gemeint. Ich bin nur davon überzeugt, dass Assunga hier mitmischt und dass dieses Herz in ihren Plänen eine wichtige Rolle spielt.«
    »Weißt du mehr?«
    »Nein. Aber es ist einfach nur widerlich, und es hat eine Ausstrahlung, die sicherlich nicht nur mich abstößt, sondern auch andere Menschen.«
    »Du meinst, dass wir es zerstören sollten?«
    »Ja, das meine ich. Es sollte vernichtet werden. Es gibt auch keinen Flirt-Club mehr. Alles ist vorbei. Wir können diese dämonische Filiale ausräuchern.«
    Suko lächelte. »Und da hast du schon an etwas Bestimmtes gedacht, wie ich dich kenne.«
    »Ja, da hast du Recht. Ich dachte an deine Peitsche.«
    Die Lippen des Inspektors kräuselten sich zu einem Lächeln. »Geweihte Silberkugeln kommen für dich nicht in Frage?«
    »Auf keinen Fall. Die kann man gegen Skelette einsetzen. Vorausgesetzt, es waren lebende Knochenmänner oder die entsprechenden Frauen. Das Herz ist bestimmt stark. Ich weiß nicht, in wessen Brust es geschlagen hat, aber nicht in der eines Menschen.«
    »Okay, Jane, du hast mich überzeugt.«
    Sie lehnte sich für einen winzigen Augenblick gegen ihn. »Ich danke dir. Ich will es vernichtet sehen.«
    »Und du hast dabei auch an John und Justine gedacht?«
    »Ja. John kann sich wehren. Und die Cavallo ist mir eigentlich egal. Du weißt genau, dass ich sie nicht gerufen habe.«
    »Alles klar!«
    Nach dieser Antwort holte Suko die Peitsche hervor, die an der linken Seite in seinem Gürtel steckte. Wer zum ersten Mal den kurzen Griff sah, wäre nie auf den Gedanken gekommen, welch ein mächtiges und auch tödliches Instrument er beinhaltete. Nicht gegen Menschen, sondern gegen dämonische Geschöpfe und deren Erben und auch gegen das, was sie geschaffen hatten und ihnen zu Diensten war.
    Es war der schon legendäre Kreis, den Suko einmal schlug. So hatte er den Weg für die drei schlangengleichen Riemen freigemacht, die aus der Öffnung rutschten, sich streckten und mit ihren Spitzen den Erdboden berührten.
    »Sehr gut«, flüsterte Jane. Danach trat sie ein wenig zur Seite, weil sie Suko bei seiner Aktion nicht behindern wollte. Jane war davon überzeugt, dass sie das Richtige taten, und sie wartete voller Spannung die nächsten Sekunden ab.
    Sehr oft hatte sie dabei zuschauen können, wie Suko mit seiner Dämonenpeitsche aufgeräumt hatte, aber selten oder noch nie war es für sie so wichtig gewesen wie jetzt. Dieses unheimliche Herz durfte einfach nicht länger existieren. Es hatte ihr nichts getan und sie auch nicht angegriffen, trotzdem hasste sie es und

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