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1424 - Revolte auf Phönix

Titel: 1424 - Revolte auf Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Atlan bitter. „Aber nach außen hin sind sie verbarrikadiert, daß ihnen die Flotte des Großen Imperiums zu ihrer Blütezeit nichts hätte anhaben können."
    „So ist es", bestätigte Sysu-Mat und gab ein Zischen der Zufriedenheit von sich. „Ich selbst bin Ingenieur. Ich war an der Errichtung der Barrikade, wie du sie nennst, beteiligt. Ich habe die Anlagen auf Porta, dem innersten Planeten, geschaffen. Unter Portas Oberfläche liegen vollautomatische Verteidigungsanlagen, deren Feuerkraft wohl auch dich in Staunen versetzen würde. Ich habe die Arbeiten auf Ultima geleitet: Das ist der äußerste Planet, ein öder, schneebedeckter Felsklotz. Auf Ultima stehen unsere Weltraumforts, und in den subplanetaren Raumhäfen liegen unsere Raumjäger bereit, sich auf den Feind zu stürzen, falls es ihm je gelingt, unseren Stützpunkt ausfindig zu machen. Auf Charon und Styx, auf Phönix selbst und auf den übrigen drei Planeten stehen unsere automatischen Orterstationen. Bei günstigen Störgeräuschverhältnissen horchen sie bis zu fünfunddreißig Lichtjahren weit ins All hinaus und melden uns alles, was unserem Versteck gefährlich nahe kommt. Oja, nach außen hin sind wir geschützt."
    Atlan musterte den Topsider verwundert. „Ich höre den Sarkasmus in deinen Worten", sagte er. „Du siehst das Unheil, das auf die Freihändler zukommt, aber du sagst mir, daß man nichts dagegen unternehmen kann."
    „So ist es", bestätigte Sysu-Mat. „Nichts, solange wir uns nicht mit Reno Yantill und seinen Handlangern auf ein und dieselbe Stufe stellen wollen."
    Atlan stand auf, nachdem er seinen Becher geleert hatte. „Ich danke dir, mein weiser Freund", sagte er. „Du hast mir nicht viel Mut gemacht, aber vielleicht hast du mir einen Weg gezeigt."
    „Willst du mir sagen, im Notfall machte es dir nichts aus, auf Reno Yantills Stufe hinabzusteigen?" fragte Sysu-Mat.
    Atlan antwortete nicht. Er hatte keine Lust, sich weiter über seine Worte auszulassen. Der Topsider verabschiedete ihn mit der traditionellen Geste seines Volkes - er bedeckte die Augen mit den Händen, senkte den Kopf und sprach: „Es tut mir weh, dich mein Haus verlassen zu sehen. Komm bald wieder.
     
    4.
     
    Nachdenklich schritt Atlan den Weg entlang, der durch Sysu-Mats Garten führte. Es war ein merkwürdiges Ge fühl in ihm, als ob sich in dieser Nacht noch etwas Entscheidendes ereignen müsse. Er blieb stehen. Er hatte ganz deutlich den Eindruck, beobachtet zu werden. Er erinnerte sich an das Geräusch des Gleitermotors, das er bei der Ankunft gehört hatte.
    Er ging weiter. Wenn da wirklich jemand war, dann sollte er Atlan für ahnungslos halten. Der Pfad führte an einer Hecke vorbei, die ihn gegen Sicht vom Haus her schützte. Hinter der Hecke hielt er an und trat auf der Stelle, wobei er dafür sorgte, daß das Geräusch seiner Schritte allmählich leiser wurde, so als entferne er sich.
    Dann wartete er. Zwei Minuten vergingen. Drüben, in einem mit gelbgrünen Blüten übersäten Gebüsch, raschelte es. Eine Gestalt kam zum Vorschein. Atlan erkannte sie. Er hatte sie schon einmal gesehen: in Pyi-Gee-Hirs Erinnerungsbildern. Sie war bis zum Scheitel hinauf vermummt. In der Hand schimmerte matt eine Waffe. Die Gestalt war, wie er schon während der Phrenoskopie festgestellt hatte, die einer humanoiden Frau. An ihrer Identität gab es kaum einen Zweifel. Er war Malibu Varozza am vergangenen Nachmittag begegnet. Ihre Formen waren derart, daß ihr selbst die dickste Vermummung keinen vollständigen Schutz vor Erkennung bot.
    Die Frau stand auf einer kleinen, grasigen Lichtung und sicherte nach allen Seiten. Dann begann sie, sich auf das Haus zuzubewegen. Sysu-Mat hatte inzwischen die Beleuchtung ausgeschaltet. Die Mündung des Stollens, der ins Innere des Felsengebäudes führte, lag finster.
    Die Frau verschwand im Stollen. Atlan zögerte keine Sekunde. Er war unbewaffnet, aber wenn er schnell und vor allen Dingen überraschend handelte, mußte es ihm gelingen, die Vermummte zu überrumpeln. Er mußte verhindern, daß Sysu-Mat paralysiert wurde. Für den Alten mochte selbst ein gelinder Nervenschock den Tod bedeuten.
    Mit weiten, raschen Schritten huschte er über die grasbewachsene Fläche, am Baum vorbei, aus dem Sysu-Mats Stimme am vergangenen Tag zu ihm gesprochen hatte. Mit Inbrunst hoffte er, daß die Frau nicht unter dem Stollenmund stehengeblieben war, um sich zu vergewissern, daß ihr niemand folgte.
    Finster gähnte vor ihm der felsige

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