1425 - Eine Falle für die Cantaro
gelangweilt. „Wir sind hier, weil wir ein Geschäft machen wollen. Bei einem Geschäft müssen beide Seiten zufrieden sein, sonst kommt es nicht zustande.
Hast du das begriffen, oder muß ich es dir noch ein wenig ausführlicher erklären?"
Ulrat Mommas preßte die Lippen hart zusammen, und seine Augen wurden schmal. Abgesehen von Arne Cossem hätte es niemand auf Choca gewagt, so mit ihm zu reden. Er war es gewohnt, jeden beseitigen zu lassen, der ihm den nötigen Respekt versagte. Und nun standen ihm eine Frau und drei Männer gegenüber, die sich über ihn lustig machten, und gegen die er dennoch nichts unternehmen konnte, weil der höchste Pfadfinder schützend seine Hand über sie hielt. „Ich warne euch", sagte er mit wutbebender Stimme. „Treibt es nicht zu weit.
Vielleicht kommt es zu dem Geschäft und Cossem zahlt, aber das bedeutet noch lange nicht, daß ihr Choca dann auch verlassen könnt. Dann habe ich auch noch ein Wörtchen mitzureden."
„Ach, du meine Güte", seufzte Schlaff. Er fuhr sich mit den Fingerspitzen über die tief herabhängende Unterlippe. „Daran haben wir ja noch gar nicht gedacht.
Wenn diese Kröte uns Schwierigkeiten macht, erhöhen sich die Kosten noch einmal für uns. Schlagen wir noch eine Million drauf, damit wenigstens ein kleiner Gewinn für uns bleibt."
Ulrat Mommas drehte sich wütend um und eilte hinaus. Zischend schloß sich die Schiebetür hinter ihm.
Die vier von der BLUEJAY beherrschten sich mustergültig. Keine Sekunde lang vergaßen sie, daß sie beobachtet und belauscht wurden. Sie spielten das Spiel weiter. „Ein Glück, daß dir das noch eingefallen ist", sagte Elva zu dem Waffensyntroniker. „Unser Plan ist zwar bis ins Detail ausgearbeitet. Unter normalen Umständen wird uns bei unserem Rückzug auch niemand aufhalten können, doch die Kosten können in erheblichem Maß steigen."
„Dieser Ulrat Mommas ist schwachsinnig", rief Crudan Jars temperamentvoll. „Wie kann er glauben, daß wir die Mezzos anbieten, ohne einen guten Gewinn machen zu wollen?"
Etwas mehr als eine Stunde verstrich, dann erschien ein als Polizist gekennzeichneter Roboter und forderte sie auf, die Zelle zu verlassen. „Wohin geht es denn?" fragte Omle Fitzcarrald, als sie auf einen Gleiterparkplatz hinaustraten. Die tiefrote Sonne stand als riesiger Feuerball am Horizont. Es dauerte nicht mehr lange, und die Nacht würde hereinbrechen.
Große, violett schimmernde Wolkensegler zogen über Taylon hinweg. Sie sahen aus wie riesige, quadratische Tücher, die im Wind flatterten. Tatsächlich waren es fliegende Tiere, die aus kaum mehr als einer hauchdünnen Doppelhaut bestanden. Sie ließen sich in Insektenschwärme hineintreiben, öffneten sich vor ihnen wie Netze und fingen auf diese Weise gleich Tausende. „Zum Großen Pfadfinder", erwiderte der Automat. „Die Maschine ist entsprechend programmiert." .
Der Gleiter startete mit ihnen an Bord und ging sofort auf Kurs zum Kloster, das sich auf der Spitze der Bergkegels befand.
Schweigend warteten Elva Moran und die drei Männer ab. Niemand konnte ihnen die Anspannung ansehen, unter der sie standen. Der Einsatz trat in seine entscheidende Phase. Jetzt hatten sie die Chance, an den Informanten Yantills heranzukommen, um die Nachricht von ihm entgegenzunehmen, die sie von ihrem Bann befreien konnte.
Die drei Männer warfen der Informationsanalytikerin verstohlene Blicke zu. Sie fragten sich, bis zu welcher Phase ihres Einsatzes sie die Entwicklung vorausberechnet hatte, und was sie ihnen noch verschwieg. Daß sie ihnen gewichtige Informationen vorenthalten hatte, war ihnen allen mittlerweile klar.
Sie wußten aber auch, daß dies notwendig gewesen war. ,Hatte aber die Begegnung am Raumhafen mit dem dicklichen Beamten etwas geändert? War Elva selbst dabei nicht in unvorhergesehener Weise beeinflußt worden? Waren ihre Berechnungen dadurch hinfällig geworden, oder entwickelten sich die Dinge dadurch nur geringfügig anders?
Donny Schlaff Wally lächelte kaum merklich.
Er war davon überzeugt, daß die vorgeblichen Berechnungen nur psychologische Tricks waren, um sie für den Einsatz zu motivieren und auf das richtige Verhalten einzustimmen.
Crudan Jars blickte unverwandt in eine Richtung nach draußen. Sein Gesicht trug den Ausdruck tiefer Befriedigung. Er glich einem Geschäftsmann, dem es nach mühsamen Verhandlungen endlich gelungen war, zu gewinnbringenden Vereinbarungen zu kommen.
Omle Fitz Fitzcarrald schien nur an der
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