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1426 - Ein Hauch von Hölle

1426 - Ein Hauch von Hölle

Titel: 1426 - Ein Hauch von Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vernichten. Also gibt es einen Grund für sie, einen Killer auf dich zu hetzen, der sich möglicherweise schon hier in London herumtreibt. Und genau darauf müssen wir uns einstellen.«
    Ich nickte nur.
    ***
    Es war dann doch so gekommen, wie Leo es eigentlich nicht vorgehabt hatte. Aber diese Frau neben ihm hatte ihn verrückt gemacht.
    Er spürte auch, dass Mirjam es wollte, obwohl sie nichts getan hatte.
    Nur hin und wieder ein Lächeln, eine Bewegung, ein Recken des Körpers, ein sinnlicher Blick, aber das reichte aus. Sie befanden sich schon in London, aber noch im Randbereich, als Ganero seinen Wagen in einen schmalen Weg lenkte, der zwischen leeren Gärten hindurchführte. Man konnte von einem Brachgelände sprechen. Bauschilder wiesen darauf hin, dass an dieser Stelle bald ein Einkaufszentrum auf der grünen Wiese entstehen sollte.
    »Wo willst du hin?«, fragte Mirjam und versuchte, ihrer Stimme einen ängstlichen Klang zu geben.
    »Das wirst du sehen.«
    »Aber…«
    Leo lachte nur und drehte das Lenkrad nach links. Dort war ein Zaun eingebrochen. So konnte er seinen Wagen direkt auf das ehemalige Gartengelände lenken.
    Dort stoppte er.
    Mirjam wusste Bescheid. Der Wagen stand kaum, da streifte sie bereits ihr Oberteil hoch, sodass die Brüste frei lagen.
    »Und?«
    Leo glotzte sie an. »Wahnsinn.«
    Was dann folgte, konnte ebenfalls als Wahnsinn bezeichnet werden. Leo musste vieles nachholen, und Mirjam, die schon einiges hinter sich und ihr Leben manchmal auf der Überholspur geführt hatte, war irgendwann erschöpft.
    Wie ausgelaugt lag sie auf dem Rücksitz und atmete heftig. Dabei schaute sie in das Gesicht des Mannes, das noch immer so wirkte, als wäre es aus Holz geschnitzt.
    »Teufel, du bist ja eine Rakete!«
    »Ich weiß!«
    »Und?«
    »Ich nehme nicht jede!«
    Sie musste lachen. »Dabei wären viele froh, das kannst du mir glauben.« Mirjam fühlte sich noch immer erschöpft und pustete den Atem aus. »Du hast lange gewartet, wie?«
    »Kann man so sagen.«
    Ihr Blick bekam einen verträumten Ausdruck. »Und was hast du jetzt vor, Leo?«
    »Fahren wir in die Stadt. Zieh dich an.«
    »Gut.«
    Beide stiegen aus, um wenig später wieder einzusteigen. Sie nahmen die alten Plätze ein, wobei Leo schon früher hinter dem Lenkrad hockte und wartete.
    Er dachte über seine nahe Zukunft nach und auch darüber, ob es ein Fehler gewesen war, die Frau mitzunehmen. Im Prinzip nicht.
    Sie wusste ja nichts über ihn. Sie kannte seinen Vornamen, das war alles. Dass er viele Jahre hinter Gittern gesessen hatte, war nicht zu riechen, und es hätte ihr wahrscheinlich auch nichts ausgemacht.
    Zudem stammte Mirjam aus einem anderen Land. Die Probleme hier würden sie nicht jucken. Und ein bestimmtes Ziel hatte sie auch nicht. Das glaubte er zu wissen.
    Er hatte auch schon daran gedacht, sie zu killen, aber etwas hielt ihn davon ab. Nicht, weil er es mit ihr getrieben hatte, es waren rein rationale Überlegungen. Er war hier der Chef. Er konnte schalten und walten, wie er wollte. Unter Umständen konnte ihm Mirjam dabei sogar eine Hilfe sein. Seine Auftraggeber brauchten davon nichts zu wissen.
    Mirjam hatte etwas länger gebraucht. Jetzt stieg sie ein und hämmerte die Tür zu. Sie stand noch immer unter dem Einfluss des Erlebten und sprach auch davon.
    »Schon gut. Wir werden es wiederholen.«
    »Oh. Und wann?«
    »Mal sehen.«
    »Okay. Lass uns fahren.«
    Leo schüttelte den Kopf. »Noch nicht. Ich muss nachdenken.«
    »Willst du nicht nach London?«
    Den leicht sorgenvollen Klang in der Stimme hatte er nicht überhört. »Doch das will ich. Ich denke über etwas anderes nach.«
    »Was denn?«
    »Über dich!«
    »Ach!« Mirjam wirkte jetzt gespannter. »Und was lässt dich da so tief grübeln?«
    »Ganz einfach. Was hast du in London vor?«
    Sie hob die Schultern an. »Nicht viel. Oder nichts Besonderes. Ich will mich in der Stadt nur mal umsehen, das ist alles. Das kennst du doch. Touristen lassen sich treiben.«
    »Und du weißt schon, wo du wohnen willst?«
    »Nein.«
    »Also hast du keine Freunde oder Bekannten in der Stadt, die dir ein Zimmer geben?«
    »So ist es.«
    Leo drehte ihr sein Gesicht zu. »Dann könnten wir doch unter Umständen für eine Weile zusammenbleiben.«
    Mirjam war überrascht. Zumindest tat sie so. Dann umspielte ein feines Lächeln ihre Lippen.
    »Stimmst du zu?«
    Sie strich über sein dunkles Haar. »Wenn du auf anderen Gebieten ebenso gut bist, dann spricht eigentlich nichts

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