Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1426 - Ein Hauch von Hölle

1426 - Ein Hauch von Hölle

Titel: 1426 - Ein Hauch von Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Titten!«
    Sie wurde nicht mal rot und lachte. »Willst du sie mal sehen? Die brauchen keine Stütze.«
    Leo schluckte den Speichel. Er riss sich zusammen. »Vielleicht später in London.«
    »Okay, wie du willst.«
    Mehr wurde nicht gesprochen. Er fuhr los, und als sie wenig später in Richtung Süden rollten, da sah der Himmel an ihrer linken Seite wie mit Blut gestrichen aus.
    Für viele Menschen war es der perfekte Sonnenaufgang. Leo Ganero dachte anders. Er sah die Farbe als einen Hauch von Hölle an, und er fühlte sich wie der Botschafter des Teufels…
    ***
    Wir hatten wieder eine Aufgabe. Und es war unser Glück, dass wir sie im Büro erledigen konnte und nicht raus mussten, wo noch immer das blanke Chaos herrschte.
    Die Anforderungen standen fest. Wir mussten herausfinden, wo jemand in den letzten Tagen aus einem Zuchthaus entlassen worden war, der eine längere Strafe verbüßt hatte.
    Das bezog sich nur auf unser Land und nicht auf andere europäische Staaten. Aber wir glaubten fest daran, dass der Mann mit dem Strumpf über dem Gesicht kein Ausländer war. Das wäre sicherlich auch Duncan O’Connor aufgefallen.
    Telefonieren war angesagt. Wir hatten uns die entsprechenden Zuchthäuser herausgesucht. Adressen, Telefonnummern, wir hatten schnell alles zusammen, und dann teilten wir uns die Aufgabe.
    Glenda hatte frischen Kaffee gekocht und war mit Feuereifer bei der Arbeit. Natürlich konnten wir nicht mit hundertprozentiger Sicherheit davon ausgehen, dass wir Erfolg haben würden, aber wir sahen keinen anderen Weg, um an den Unbekannten heranzukommen. Und in Verbindung mit dem Beruf meines Vaters konnte es nicht so falsch sein.
    Wir konzentrierten uns wie gesagt auf die Zuchthäuser. Nicht auf die kleinen Gefängnisse. Wir waren schon überrascht, wie viele es davon gab. Damit hätten wir nicht gerechnet.
    Es war relativ leicht, eine Auskunft zu bekommen, auch wenn man uns immer erst mit dem Chef verbinden musste. Zwei Namen waren uns sogar bekannt, und man erinnerte sich auch an uns.
    Einen schnellen Erfolg hatten wir nicht. Nur wollten wir nicht aufgeben. Es ging ja nicht nur um die Zuchthäuser rund um London.
    Da war vor kurzem auch nur ein Mann entlassen worden, der zehn Jahre abgesessen hatte. Ein Gattinnenmörder, den wir allerdings vergessen konnten. Allmählich kämpften wir uns durch das Land, und es war Suko, dessen Gesichtsausdruck sich bei einem Telefonat plötzlich änderte. Da ich in diesem Moment nicht telefonierte, fiel es mir auf, und ich nahm meine Hand wieder vom Hörer.
    »Können Sie mir noch mal den Namen sagen, Mr Hickory?«
    Ich schaltete den Lautsprecher ein und bekam die Antwort mit.
    »Leo Ganero.«
    »Gut. Und er wurde vor drei Tagen entlassen?«
    »So ist es.«
    »Wie lange saß er noch mal?« Suko stellte die Frage, damit ich noch die Informationen bekam.
    »Fünfzehn Jahre.«
    »Wegen Mordes also?«
    »Ja, er war ein Killer. Wie ich hörte, soll er sogar ein Auftragskiller gewesen sein. Er hat Morde verübt, ohne dass er mit den Opfern in einer persönlichen Beziehung stand. Und so hat er sich auch hier im Zuchthaus verhalten. Er hatte so gut wie mit niemandem Kontakt, dieser Mensch war und blieb verschlossen.«
    »Das passt.«
    »Wie meinen Sie?«
    »Schon gut«, sagte Suko. »Mich würde noch etwas interessieren. Wissen Sie, wo ihm damals der Prozess gemacht wurde?«
    »Das weiß ich. In London. Schwurgericht Old Baily.«
    »Sehr gut. Kennen Sie die Namen des Richters, des Staatsanwalts und seines Anwalts?«
    »Nein. Das muss aber in den Akten stehen. Wir hatten sie mal hier. Nach einer gewissen Zeit jedoch haben wir sie wieder an das zuständige Gericht zurückgeschickt, wo sie dann archiviert wurden. Für uns gab es keinen Grund, sie noch länger zu behalten.«
    »Danke vorerst. Sollte ich noch Fragen haben, werde ich Sie wieder anrufen.«
    »Tun Sie das, Inspektor.«
    Suko legte auf und schaute mich an. Wir hörten aus dem Nebenzimmer, dass Glenda noch telefonierte.
    »War es das?«, fragte Suko. »Was sagt dein berühmtes Bauchgefühl?«
    »Ich könnte es mir vorstellen.«
    »Sehr gut. Ich nämlich auch.«
    »Dann sollten wir mal bei Gericht anrufen und uns nach den Unterlagen erkundigen. Wichtig sind jetzt die Namen der Beteiligten.«
    »Okay.«
    Glenda erschien in der offenen Tür. »He«, sagte sie. »Das sieht ja so aus, als hättet ihr Erfolg gehabt.«
    »Sicher ist das nicht.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Bei mir gibt es gar nichts zu melden.«
    »Keine Sorge,

Weitere Kostenlose Bücher