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1427 - Die Reise nach Ardustaar

Titel: 1427 - Die Reise nach Ardustaar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Großadmiral, persönlich galt, würde er anders reagieren. „Nun", fuhr Feng-Lu gelassen fort, ohne seinen Impulsstrahler auch nur um einen Millimeter zu bewegen, „man muß natürlich bedenken, daß ihr alle von den Kartanin abstammt."
    „Auch du bist ein Kartanin!"
    Feng-Lu fiel vor Lachen fast aus seinem Sessel. „Ich bin ein Karaponide!" sagte er, nachdem er sich beruhigt hatte. „Wir Karaponiden sind stolz und mutig. Uns kann niemand widerstehen. Ihr Kartanin dagegen..."
    Er vollführte eine wegwerfende Geste.
    Dao-Lin-H'ay mußte ihre Krallen mit Gewalt in den dafür vorhandenen Hauttaschen zurückhalten, und das tat weh. „Was weißt du über mein Volk!" fragte sie spöttisch. „Du warst doch noch nie auf einem unserer Planeten, geschweige denn auf Kartan! Wie willst du uns da beurteilen?"
    „Ich weiß sehr gut über euch Bescheid", behauptete Feng-Lu verächtlich. „Die Hohen Frauen sind machtlos, und euer Reich ist politisch zerrüttet und wirtschaftlich ruiniert. Darum sind wir Karaponiden hierher nach Ardustaar gekommen. Von deinem Volk ist kein Widerstand zu erwarten. Euer großartiges Kartan wird sehr bald ein Teil des Kaiserreichs von Karapon sein."
    „Ihr wollt also Kartan erobern?"
    „Erobern?" Feng-Lu lachte - er lachte ohnehin sehr viel. „Da wird es nicht viel zu erobern geben. Eigentlich ist das schade, denn ein ordentlicher Kampf wäre mir persönlich lieber. Man kann dabei Ehre und Verdienst erwerben. Es ist befriedigend, einen starken Gegner zu besiegen. Aber Kartan werden wir uns nehmen, einfach so. Da wird es keine Schwierigkeiten geben. Das wird eine Sache von wenigen Tagen sein, nicht mehr. Ein Spaziergang für mich und meine Soldaten."
    Aber wenn es wirklich so leicht gewesen wäre, dann hätte er jetzt bestimmt nicht hier in der NARGA SANT gesessen, sondern auf der Hauptwelt des kartanischen Sternenreichs, in irgendeinem der großen, prächtigen Stadthäuser einer angesehenen Familie, wie zum Beispiel derer von H'ay, umgeben von all dem barbarischen Prunk, den so ein Piratenadmiral als angemessene Kulisse für sich und seine herrschaftlichen Allüren betrachtet.
    So dachte Dao-Lin und kam zu dem Schluß, daß Feng-Lus Darstellung der Verhältnisse auf Karton wohl in erster Linie dem Wunschdenken eines typischen Möchtegern-Eroberers entsprang.
    Ganz sicher war sie sich in dieser Beziehung allerdings nicht. Ein leises Gefühl der Unsicherheit blieb zurück, ein kleiner, kalter Knoten in der Magengegend, der sich immer dann unangenehm bemerkbar machte, wenn sie an Kartan dachte - und das tat sie sehr oft. „Karapon liegt in der Galaxis Hangay, nicht wahr?" fragte sie auf gut Glück, um irgendwie von diesem bedrückenden Thema wegzukommen. „Von den Hangay-Kartanin habe ich schon gehört." Das war eine schamlose Untertreibung. „Sie sollen sehr mächtig sein."
    „Es gibt keine Hangay-Kartanin mehr", behauptete Feng-Lu wegwerfend. „Und was ihre angebliche Macht betrifft, so bestand sie wohl hauptsächlich aus Übertreibungen. Diese ganze marode Gesellschaft ist auseinandergebrochen.
    Jetzt gibt es lauter kleine Gruppen, die sich gegenseitig bekämpfen. Wirklich mächtig ist nur noch Karapon."
    Das würde wohl jede der anderen Gruppen auch von sich behaupten, dachte Dao-Lin-H'ay.
    In diesem Augenblick kam ein Anruf für Feng-Lu. Er war in der letzten Zeit nachlässiger in der Bewachung seiner Gefangenen geworden. Dao-Lin-H'ay hatte sich fügsam gegeben und nicht den leisesten Versuch unternommen, den Großadmiral des Kaisers von Karapon außer Gefecht zu setzen. Sie war schon mehrmals kurz aufgestanden, um sich ein wenig die Füße zu vertreten. Anfangs war er jedesmal in Alarmstimmung geraten, hatte herumgebrüllt und mit seiner Waffe herumgefuchtelt, aber inzwischen hatte er sich das abgewöhnt.
    Als Dao-Lin diesmal aufstand, warf er ihr nur einen kurzen, mißtrauischen Blick zu. Sie lächelte friedlich und spürte in seinen Gedanken einen Impuls der Verachtung.
    Kartanin - Weibervolk. Kein Mumm in den Knochen. Wenn ich an ihrer Stelle wäre...
    Sie reagierte mit keinem Blick und keiner Bewegung. Noch wußte er nicht, daß sie seine Gedanken lesen konnte, und er sollte es auch möglichst gar nicht erst erfahren.
    Da er sie ohnehin unterschätzte und sie mittlerweile für völlig ungefährlich hielt, konnte sie ebensogut noch einen Schritt weitergehen und ihn daran gewöhnen, ihr noch etwas mehr Bewegungsfreiheit zu gewähren. Die Gelegenheit dafür war günstig.
    Sie trat

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