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1427 - Todesfallen

1427 - Todesfallen

Titel: 1427 - Todesfallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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setzte mich. »Hast du einen Verdacht oder eine Ahnung, um was es sich da handeln könnte?«
    »Überhaupt nicht.« Glenda setzte sich auf den Besucherstuhl.
    »Aber man muss eigentlich nicht lange überlegen, um an etwas Bestimmtes zu denken.«
    »Du denkst an Marek?«
    »Zum Beispiel.«
    Ich nickte. Es konnte durchaus sein, dass sein Tod noch etwas nach sich zog. Das Haus stand noch. Wir hatten uns immer mal vorgenommen, ihm einen Besuch abzustatten und wichtige Dinge auszuräumen – wie seinen Laptop und auch die Telefonanlage. Auch Bill Conolly hatte mitfahren wollen, denn er war es gewesen, der Mareks Lebensunterhalt finanziert hatte.
    Aber für so etwas interessierte sich nicht die Polizei in Bukarest, bei der ich auch bekannt war. Deshalb musste etwas passiert sein, bei dem es eine Verbindung zu mir gab.
    Ich trank von meinem Kaffee und hörte, wie Glenda sagte: »Wir sollten uns überraschen lassen.«
    »Ja, was sonst.«
    »Und diesen Kommissar kennst du wirklich nicht?«
    »Nein. Nur sind wir schon so oft in dem Land gewesen, dass wir Spuren hinterlassen haben, und wenn er jetzt eine Vorwarnung schickt, dann muss sie mit etwas zusammenhängen, das ich noch nicht überblicken kann.«
    »Es geht um Marek und vielleicht auch um Dracula II, John.«
    »Was macht dich so sicher?«
    »Mein Gefühl.«
    »Gut, einverstanden.« Ich lächelte meiner Lebensretterin zu, die an diesem Tag in ihrem rostroten Hosenanzug sehr schick aussah. Unter der Jacke trug sie ein blasses Shirt mit einem Halbmond-Ausschnitt. Zwei Ringe mit ebenfalls roten Perlen baumelten an ihren Ohrläppchen.
    »Was schaust du so?«
    »Es sieht gut aus, was du anhast.«
    »Dachte ich auch. Ich habe mal wieder zugeschlagen, denn ich habe alles für die Hälfte bekommen.«
    »Das lobe ich mir.« Ich genoss den Kaffee abermals und kam auf Glendas Eingreifen am gestrigen Abend zu sprechen. »Was ich dir noch wegen gestern sagen wollte, Glenda…«
    »Nein, nichts.«
    »Hm. Wieso nichts?«
    »Ich will davon nichts hören. Denk daran, wie oft du mich schon aus der Patsche herausgeholt hat. Es war nur ein kleiner Teil der Wiedergutmachung. Und ich konnte endlich meine Kräfte so einsetzen, wie ich es mir gewünscht habe. Mein Gefühl sagte mir, dass etwas passieren würde, und nur unter diesem Druck konnte ich mich zu dir teleportieren. Wenn du es jetzt von mir verlangst, muss ich passen.«
    »Das kann ich verstehen.«
    »Also kein Wort mehr.«
    »Trotzdem bin ich dir verdammt dankbar, Glenda.«
    Sie bekam einen roten Kopf und rutschte leicht verlegen auf ihrem Stuhl hin und her. »Jetzt sind ja andere Dinge wichtiger. Die Anschläge hier in der Stadt.«
    »Das ist wohl wahr. Sir James ist involviert, und ich denke, dass du ihm bald zur Seite stehen wirst.«
    »Weißt du was, John?« Glenda rutschte etwas nach vorn. »Das tue ich sogar sehr gern.«
    »Kann ich mir denken. Sollte es Bedarf geben, werden Suko und ich ebenfalls zur Stelle sein.«
    Das Thema führten wir nicht mehr weiter aus, denn im Nachbarbüro ertönte ein helles Pling. Es war eine Nachricht eingetroffen, und Glenda schnellte hoch.
    »Das ist Rumänien«, sagte sie nur und verschwand aus dem Büro.
    Ich blieb auf meinem Stuhl sitzen. Auf die eine oder andere Minute kam es mir nicht an. Als die Tasse leer war, kehrte Glenda zurück.
    Sie hielt drei Blätter mit einer ausgedruckten Nachricht in den Händen. Ihr Gesicht war ein wenig blass geworden.
    In mir schlug eine Alarmglocke an. »Was ist denn passiert?«
    »Es ist schrecklich.« Glenda reichte mir die Blätter und schüttelte dabei den Kopf.
    Ihr Verhalten hatte mich gewarnt. So machte ich mich auf etwas Schlimmes gefasst und wurde nicht enttäuscht. Trotzdem musste ich scharf die Luft einsaugen.
    Es mag Menschen geben, die abstumpfen, wenn sie so lange in einem Job tätig sind, wie es bei mir der Fall ist. Das war bei mir noch nicht eingetreten, und deshalb verspürte ich auch einen Stich in der Brust, als ich die Bilder sah.
    Die Fotos zeigten drei männliche Leichen. Die Menschen waren allesamt auf die gleiche Art und Weise ums Leben gekommen. Man hatte ihnen die Kehlen durchgeschnitten. Nicht mit dem glatten Schnitt eines Rasiermessers, nein, es musste eine andere Waffe verwendet worden sein, denn die Hälse sahen schlimm aus.
    Ich schaute mir die Fotos länger an. Nicht aus Gier nach einer Sensation, ich wollte auch etwas vom Hintergrund erkennen, den es sicherlich gab. Aber da war nicht viel zu sehen. Es stand nur fest, dass die

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