1427 - Todesfallen
gebracht, obwohl ich persönlich damit meine Schwierigkeiten habe, da bin ich ehrlich zu Ihnen.«
»Denken Sie an Vampire?«
»Ja, inzwischen schon. Zudem weiß ich auch, dass dieser Frantisek Marek sie gejagt hat.«
»Das war seine Lebensaufgabe gewesen.«
»Und Sie haben ihn öfter unterstützt.«
»Stimmt auch.«
»Deshalb dachte ich mir, dass Sie sich noch mal einen Ruck geben könnten, um uns zu helfen.«
Ich lächelte knapp. »Das heißt, Sie kommen nicht weiter?«
»So ist es. Nicht, dass Sie denken, wir hätten es uns leicht gemacht, das auf keinen Fall. Wir haben wirklich nachgeforscht. Wir haben uns Mühe gegeben, Spuren gesichert, aber es gab keinerlei Hinweise. Ich habe sogar daran gedacht, dass die Menschen von den Vampiren getötet worden sind und habe deshalb den Arzt gebeten, die Hälse genau zu untersuchen. Leider haben sie keine Bissstellen entdecken können. Kein Wunder, wenn man bedenkt, wie die Kehlen aussehen.«
»Da muss ich Ihnen zustimmen. Ich habe zwar nur die Bilder gesehen, aber das reichte aus.«
»Danke. Mich stört zudem, dass die drei Leichen in der Nähe des Hauses gefunden wurden, in dem Sie ebenfalls schon öfter zu Gast gewesen sind.«
»Haben Sie das Haus durchsucht?«
»Wir waren so frei. Gefunden haben wir nichts. Keine Spuren. Es sah sehr verlassen aus. Abgesehen davon, dass alles von einer Staubschicht überzogen war.«
»Dann hat es auch keine Fußspuren gegeben?«
Nach einem kurzen Zögern hörte ich die Antwort. »Ja und nein. Es gab Spuren. Ich denke, dass jemand zwischendurch das Haus betreten hat. Allerdings waren die Abdrücke nicht sehr deutlich. Inzwischen hatten sie sich schon wieder mit Staub gefüllt. Sollten Sie sich durchringen, zu uns zu kommen, um uns bei der Aufklärung zu helfen, können Sie sich alles selbst anschauen.«
»Klar.«
Meine Erwiderung stellte ihn nicht zufrieden. »Reichen Ihnen die Beweise denn, um ein Kommen Ihrerseits zu rechtfertigen?«
»Im Prinzip nicht«, erklärte ich. »In diesem Fall allerdings handelt es sich um Taten, die in einem Gebiet passiert sind, in dem ich mich schon oft aufgehalten habe. Es sind also auch Beziehungen dorthin gewachsen. Zudem bin ich davon ausgegangen, dass mit dem Tod meines Freundes Marek nicht alles beendet war.«
»Dann darf ich darauf hoffen, dass Sie kommen?«
Ich lächelte, obwohl er es nicht sehen konnte. »Ich gehe mal davon aus.«
Ein Atemzug der Erleichterung erreichte mein Ohr. »Das habe ich ja kaum zu hoffen gewagt, Kollege.«
»Dennoch. Manchen Sie sich bitte keine zu großen Hoffnungen.«
»Werde ich auch nicht. Wichtig für mich ist, dass ich Unterstützung bekomme. Ich stehe auf recht verlorenem Posten mit meinen Ansichten. Es gibt außer mir niemanden, der eine Anormalität hinter den Taten vermutet, aber ich möchte weiterkommen.«
»Das kann ich verstehen.«
»Kommen Sie denn überhaupt weg aus London, wo diese furchtbaren Anschläge passiert sind?«
»Ich denke schon. Die Aufklärung muss ich den Kollegen überlassen. Diese Dinge fallen nicht in mein Gebiet.«
»Das hatte ich mich schon gedacht.«
»Ich denke, dass ich dann morgen bei Ihnen sein könnte.«
»Sagen Sie mir Bescheid. Dann werde ich am Flughafen sein und Sie abholen.«
»Gut, wir reden noch.«
»Danke, Kollege, Sie haben mir einen sehr großen Gefallen damit getan.«
Das Gespräch war beendet. Ich legte auf und drehte mich zu Glenda Perkins um.
Sie schaute mir direkt in die Augen. »Dann willst du also nach Rumänien fliegen?«
»Ich denke schon.«
»Würde ich auch an deiner Stelle, denn ich werde das Gefühl nicht los, dass jemand versucht, dort etwas aufzubauen. Sich eine Filiale zu errichten.«
»An wen denkst du?«, erkundigte ich mich hinterlistig.
»An Mallmann. An wen sonst? Es wäre für ihn doch der größte Triumph, sich ausgerechnet dort etwas zu schaffen, wo man ihn gejagt hat und wo er beinahe verendet wäre. Hätte er damals den Blutstein nicht gehabt, hätte ihn Marek erwischt. So aber ist er Sieger geblieben, kann schalten und walten, wie er will, und hat sogar durch Saladin einen mächtigen Partner an seiner Seite.«
Ich konnte Glendas Beweisführung nicht zur Seite schieben, fragte aber: »Was könnte er denn dort überhaupt wollen?«
»Seinen Sieg genießen. Sich eine Filiale errichten im klassischen Land der Blutsauger. Das muss doch für ihn mehr als ein Genuss sein, finde ich.«
»Ja, so könnte man es sehen.«
»So muss man es sehen, John.«
»Wie du
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