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143 - Alraunen-Spuk

143 - Alraunen-Spuk

Titel: 143 - Alraunen-Spuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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mehr so stark bewölkt wie vorhin.
Die Wolkendecke riß weiter auf. Kalt glitzerten die Sterne am Himmel,
dazwischen stand die scharfumgrenzte Sichel des zunehmenden Mondes.
    Fahl schickte er sein Licht zur Erde. Die Felsen,
Bäume, Zelte, die Fahrzeuge und sogar die hohen Grashalme bildeten kräftige
Schatten.
    Da schnürte es Sheila Hovman in Panik die Kehle zu.
    Zwischen den Bäumen bewegte sich ein Schatten!
    Genau wie vorhin...
    Das junge Mädchen riß den Kopf empor, richtete die
Augen genau zwischen die Stämme und glaubte zu träumen. Das, was sie sah,
konnte niemals Wirklichkeit sein.
    Zwischen den Bäumen hing eine mannsgroße Wurzel, die
Ähnlichkeit mit jenem Galgenmännlein hatte, das Jean-Baptiste Delerue ihr auf
dem Heimweg schenkte.
    Aber diese Alraunwurzel - war tausendmal größer...
    Sheila Hovman erstarrte vor Angst. Das einzige, was in
diesen Sekunden an ihr zu leben schien, waren ihre Augen und ihr rasendes Herz.
Alles andere war kalt und leblos.
    Mit fiebernden Sinnen, jedoch unfähig zu begreifen,
beobachtete die junge Engländerin das unwirkliche Etwas, das direkt auf sie
zukam!
     
    *
     
    Sie stiegen dicht hintereinander aus dem Schacht.
    Mit zwei schnellen Schritten durchquerte Kunaritschew
das Zimmer und schaltete das Licht an.
    Er sah unter das Bett, neben und hinter den Schrank,
hinter die Gardinen und draußen auf dem Gang nach, ob sich McDuff und Lucanny
vielleicht nicht doch irgendwo verborgen hielten.
    Doch er fand niemand.
    Wie konnte ein Toter verschwinden?
    Es gab nur eine einzige Möglichkeit, die einleuchtete.
McDuff hatte sich seinen Begleiter kurzerhand über die Schulter geworfen und
war gemeinsam mit ihm aus diesem Zimmer geflohen. Aber wohin?
    Die Zimmertür war von innen noch verriegelt gewesen,
und durch den Geheimstollen schienen sie beide nicht gekommen sein, sonst wären
Kunaritschew und auch der Wirt auf die Fliehenden aufmerksam geworden.
    Schließlich hatte Orlep ein feines Gehör, und es war
ihm nicht entgangen, daß jemand im Keller umherschlich.
    Auf diese Weise war er auf Kunaritschew gestoßen.
    »Es ist also so, wie ich von Anfang an vermute: Es
gibt einen geheimen Ausgang, der den beiden, die hier eindrangen, bekannt
gewesen sein muß.«
    Es war zum verrückt werden. Das Ganze drehte sich im
Kreis. Er kam einfach nicht weiter...
    Kunaritschew fuhr sich übers Gesicht. »Fangen wir von
vorn an. Gehen wir den ganzen Weg noch mal zurück, den wir eben gekommen
sind...«
    Das taten sie, entdeckten aber keine Spur. Da gaben
sie es auf. Am nächsten Morgen, ausgeruht und frisch, wollten sie sich
gemeinsam noch mal um die Sache kümmern.
    Der Wirt entschuldigte sich für das, was geschehen
war, bei dem einzigen Gast, der in dieser Nacht in der Herberge schlief.
    Kunaritschew bestand darauf, daß die in sein Zimmer
mündende Falltür wieder von unten gesichert wurde. Dann stellte er einen
schweren Tisch und zwei Stühle darauf um sofort wach zu werden, wenn sich etwas ereignen sollte.
    Wie sich die Dinge abgespielt hatten, wies alles
daraufhin, daß die Eindringlinge es nicht auf sein Zimmer abgesehen hatten,
sondern daß sie in diesem Zimmer nach etwas suchten.
    Was gab es so Besonderes hier in dem Raum mit der
Nummer 3?
    Insgesamt gab es sechs Einzelzimmer und zwei
Doppelzimmer in dem »Mountain House«. Und ausgerechnet hier in dem Zimmer, das
er belegt hatte, existierte etwas, wofür sich andere interessierten.
    Der Name des Somorrynn-Castle war gefallen. Das hatte
den PSA-Agenten hellhörig werden lassen.
    Es schien, als hätte X-RAY-1 mal wieder seinen
sechsten Sinn unter Beweis gestellt. Kunaritschew war beauftragt, die nächsten
drei bis vier Tage in der einsam gelegenen Herberge zu verbringen und hatte
nichts anderes zu tun, als die Umgebung und die Menschen zu beobachten, die
hier ein- und ausgingen. Die lange Zeit des Wartens sollte er sich damit vertreiben,
daß er an einem nahen Bach hockte und Forellen fing.
    In seinem Auftrag war weiterhin verankert, eventuell
besondere Erkenntnisse seinem Freund und Kollegen Larry Brent mitzuteilen, der
sich zusammen mit Morna Ulbrandson alias X-GIRL-C in dieser Stunde etwa in
Glasgow aufhielt. Auch Larry und Morna waren beauftragt, bestimmte
Beobachtungen durchzuführen, die jedoch mehr verlangten als nur die
nachrichtendienstliche Tätigkeit, die ein anderer Angestellter der PSA
ebenfalls hätte durchführen können. Doch die Beobachtungen sollten gleichzeitig
zu Entscheidungen führen, die nur sie selbst in

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