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143 - Alraunen-Spuk

143 - Alraunen-Spuk

Titel: 143 - Alraunen-Spuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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und spürte das glatte,
glitschige Öl auf seiner Haut.
    »Es riecht nicht mal ranzig«, sagte er mit rauher
Stimme scherzhaft. »Wenn es seit Jahrhunderten die Scharniere frisch hält,
darum haben die Herrschaften schon damals über ein Schmiermittel verfügt, von
dem wir heute noch keine Ahnung haben.«
    Langsam gingen die beiden Männer weiter.
    Kunaritschew suchte aufmerksam die Wände ab. Gab es
eine verborgene Geheimtür und waren die Eisentüren nur gewissermaßen zur
»Sicherheit« geöffnet worden, falls etwas schiefging?
    Er konnte sich trotz intensiven Nachdenkens keinen
Reim auf die ganze Sache machen.
    Iwan tastete in die Nischen und hoffte Rollen oder
Erhebungen zu finden, die auf Geheimschächte und -Zugänge deuteten.
    Doch er entdeckte nichts.
    Gab es wirklich nur vorn die Eisentür, die jedoch nach
Angaben des Wirtes seit über hundertfünfzig Jahren verschlossen war?
    Und wieder log Orlep - oder er war nicht über die
Wirklichkeit informiert.
    Dann stand der Wirt direkt unterhalb der
Schachtklappe.
    Im Licht von Kunaritschews Taschenlampe war deutlich
der schwere Verschluß zu sehen, den ein Riegel zusammenhielt.
    Diese Klappe war in der Zwischenzeit eindeutig von
hier innen gesichert worden!
    Ein weiteres Mysterium...
    Mit zitternder Hand zog James Orlep den Riegel zurück.
Auch das geschah vollkommen lautlos. Der Riegel war ebenfalls frisch geölt.
    Jemand hatte aus irgendeinem Grund alles daraufhin
vorbereitet, daß - was immer es auch sein mochte - die Angelegenheit lautlos
über die Bühne ging.
    In diesem Zusammenhang mußte X-RAY-7 auch an den
rätselhaften Schützen denken, der Steven Lucannys Leben ausgelöscht hatte. Wenn
er nicht mit Orlep identisch war, dann bewies das nur, daß es hier im Haus
einen weiteren geheimen Durchgang gab, wohin der Fremde hatte verschwinden
können. Und deshalb war noch immer damit zu rechnen, daß der Todesschütze
erneut auf den Plan trat...
    Weil es tatsächlich so sein konnte, verhielt
Kunaritschew sich dementsprechend. Er überwachte mit seinen Blicken die
Umgebung und lauschte auf Geräusche.
    Orlep drückte vorsichtig die Schachtklappe nach oben.
Iwan stand nur eine Stufe tiefer hinter dem Wirt, konnte jedoch auf Grund
seiner Größe im gleichen Augenblick aus der Bodenöffnung heraussehen.
    »Ich hab's ja gewußt«, stieß James Orlep hervor. »Was Sie mir da erzählt haben, konnte einfach
nicht wahr sein. Sie haben geträumt, Mister Kunaritschew...«
    In diesem Augenblick konnte er nicht anders, als Orlep
zustimmen.
    Denn was der sah, schauten auch seine eigenen Augen.
Das Zimmer lag leer und verlassen vor ihnen.
    Keine Spur von Berry McDuff und dem toten Steven
Lucanny...
     
    *
     
    Pete Hovman war rechtschaffen müde.
    Mit einer einsilbigen Bemerkung ließ er seine Tochter
wissen, daß er sich gern morgen beim Frühstück mit ihr ausführlich über
verschiedene Dinge unterhalten wolle.
    Dann legte er sich zur Seite und war wenige
Augenblicke später eingeschlagen.
    Auch Sandra Hovman atmete tief und gleichmäßig.
    Sheila aber lag wach.
    Tausend Dinge gingen ihr durch den Kopf. Sie fühlte
sich innerlich seltsam unruhig und aufgekratzt und fragte sich, ob das von der
Stimmung in der Diskothek, vom Rauchen und Trinken oder von der Tatsache
stammte, daß sie ständig an Jean-Baptiste denken mußte.
    Aber da war noch mehr. Das Erlebnis auf dem Weg
hierher. Auch das ging ihr nicht aus dem Sinn.
    Trotz aller anderen Gedanken, die sie hatte, fiel es
ihr schwer, immer wieder diese Eindrücke, die sie erschreckten und ängstigten,
zurückzudrängen.
    Unruhig warf sie sich von einer Seite auf die andere
und versuchte zu schlafen. Minuten wurden zu Ewigkeiten.
    Die Luft in dem kleinen Schlafraum des Zeltes schien
ihr mit einem Mal stickig und nicht mehr atembar, und sie merkte, wie ihr
Herzschlag zu rasen anfing.
    Was war nur los mit ihr? Wurde sie krank oder war sie
nur ein wenig überspannt?
    In der Dunkelheit neben sich sah sie ihre schlafenden
Eltern liegen. Vorsichtig zog Sheila den Reißverschluß ihres Schlafsackes nach
unten und stieg heraus. Ohne daß jemand sonst im Zelt etwas bemerkte, schlüpfte
sie in ihre Schuhe, warf sich ihren Frotteemantel über und verließ den
Schlafraum.
    Sie stellte sich draußen vor das Zelt. Ihr Blick
wanderte über die düstere Weite der gebirgigen Landschaft hinüber zu dem großen
Caravan, in dem sich nun Jean-Baptiste mit seinen Eltern aufhielt.
    Dort drüben war alles dunkel.
    Ob er schlief?
    Der Himmel war nicht

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