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143 - Alraunen-Spuk

143 - Alraunen-Spuk

Titel: 143 - Alraunen-Spuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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gemeinsamer Arbeit treffen
konnten.
    Da kam es eben ganz darauf an, was sich in den
nächsten zwei oder drei Tagen hier abspielte.
    Das, was während der letzten Stunden geschehen war,
schien nur der Auftakt zu sein.
    In vollem Lampenlicht untersuchte Kunaritschew die
Stelle, an der der erschossene Steven Lucanny gelegen hatte. Es mußte doch
Blutspuren geben! Aber nichts war zu entdecken... Es war wie verhext...
    Er wollte gerade zu Bett gehen, als er draußen vor der
Tür noch mal Schritte hörte. Im nächsten Moment klopfte jemand. »Mister
Kunaritschew«, tönte die Stimme des Wirtes. »Entschuldigen Sie, daß ich Sie
nochmal störe. Vor lauter Aufregung habe ich ganz vergessen, Ihnen einen
Vorschlag zu machen...«
    Iwan öffnete. »Welchen Vorschlag, Mister Orlep?«
    »Es war nicht recht von mir, die Angelegenheit einfach
so auf sich beruhen zu lassen. Wenn etwas mit diesem Zimmer hier nicht stimmt -
dann haben Sie selbstverständlich ein Recht darauf, in einem anderen Raum
untergebracht zu werden. Ich habe das ganz vergessen. Ich wollte Ihnen
ursprünglich diesen Vorschlag gleich machen. Schließlich kann ich nicht
verlangen, daß Sie hier noch schlafen, wo Sie so viele schreckliche Erinnerungen
quälen...«
    Kunaritschew winkte ab. »Danke für das Angebot, Mister
Orlep! Doch das ist nicht nötig. Mein seelisches Gleichgewicht ist bald wieder
hergestellt. Vielleicht hat mir der ganze Spuk sogar auf irgend eine Weise
gefallen. Wenn man davon ausgeht, daß es nicht die Wirklichkeit gewesen sein
kann - so viel spricht schließlich dagegen - muß es wohl ein Spuk gewesen
sein...«
    Der Wirt machte nochmal den Versuch, ihn
umzuquartieren. Doch Iwan . wollte nichts davon wissen.
    Unverrichteter Dinge zog James Orlep ab.
    Der Eifer des Wirtes, ihm ein anderes Zimmer zu geben,
weckte wiederum das Mißtrauen des Russen.
    Wußte er doch mehr, als er zugab?
    Iwan löschte das Licht und huschte auf Zehenspitzen
hinaus in den Korridor.
    Der Wirt war gerade unten an der letzten Treppe
angekommen und durchquerte die Diele.
    Hier im Haus lebten drei Personen. Das Ehepaar Orlep
und ein Hausmädchen, das auch die Zimmer der Gaste versorgte und gleichzeitig
als Bedienung fungierte, wenn es darauf ankam.
    X-RAY-7 preßte sich mit dem Rücken zur Wand, als er
sah, daß der Wirt unten mitten in der Diele stehen blieb und noch mal einen
Blick hochwarf zur ersten Etage.
    Hatte er etwas bemerkt?
    Kunaritschew hielt den Atem an.
    Nein! Gott sei Dank...
    Der PSA-Agent schlich dem Wirt, dessen Verhalten ihm
rätselhaft schien, nach. Unten in der Diele brannte eine schwache Birne an der
Decke und spendete ein diffuses, gelbliches Licht.
    Der Schein war ausreichend genug, um die nähere
Umgebung wahrzunehmen.
    Deutlich war zu sehen, daß James Orlep nicht durch die
Tür mit der Aufschrift »privat« ging, sondern um die Ecke bog, wo es hinter dem
Wandvorsprung noch ein weiteres Zimmer gab.
    Dort wurde der Gang zur Sackgasse, in dem Zimmer
hinten schlief das Hausmädchen.
    Was für eine Bedeutung hatte das nun wieder?
    Der Russe konnte sich nicht vorstellen, daß der etwa
fünfzigjährige, untersetzte Mann intime Beziehungen zu dem dicken, nicht
sonderlich attraktiven und dabei noch einfältig wirkenden Mädchen pflegte.
    Da war doch etwas anderes im Busch...
    Der Russe durchquerte die Diele und erreichte das Ende
der Wand, ohne es zu wagen den Kopf um die Ecke zu strecken, weil er befürchten
mußte, im gleichen Augenblick von Orlep wahrgenommen zu werden.
    X-RAY-7 vernahm leises Klopfen an der Tür.
    »Cathy!? Hallo, Cathy - mach
auf! Sofort«, vernahm er die heisere Stimme Orleps.
    Der gab sich nicht mal Mühe, besonders leise zu sein.
Offenbar befürchtete er nicht, durch das Rufen seine Frau zu wecken. Die mußte
einen Schlaf wie ein Murmeltier haben.
    Wieder Klopfen... nochmaliges Rufen...
    »Ja?« vernahm Iwan dann auch eine verschlafene Mädchenstimme hinter der Tür. »Ja - was ist
denn?«
    Leises Rascheln. Jemand stieg aus dem Bett.
    »Ich bin's, Orlep. Ich muß dich unbedingt sprechen...«
    Ein unartikuliertes Murmeln. »Aber mitten in der
Nacht, Mister Orlep, warum denn? Was ist denn los?«
    »Mach auf! Frag nicht so lange! Ich werd's dir schon
sagen...«
    Deutlich war zu vernehmen, wie der Riegel
zurückgeschoben wurde. Dann öffnete sich leise quietschend die Tür.
    Dies war der Augenblick, wo Kunaritschew vorsichtig
seinen Kopf ein wenig» nach vorn streckte, um zu sehen, was sich dort in der
äußeren Ecke des Korridors

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