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143 - Alraunen-Spuk

143 - Alraunen-Spuk

Titel: 143 - Alraunen-Spuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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die
nirgends zu finden war. Auch ich habe mich dort schließlich mit der Polizei
beteiligt. Die Herren aus Alford werden übrigens in der nächsten halben Stunde
ebenfalls hier eintreffen, um das Castle zu durchsuchen. Man vermutet nämlich,
daß Sheila Hovman möglicherweise - sagen wir in einem Anfall geistiger
Umnachtung -das Zelt verlassen hat, um hierher zu gehen. Was sie allerdings
dazu veranlaßte, diesen Weg zu machen, darüber rätseln wir alle noch...«
    Das Gesicht der Lady war wie aus Marmor gemeißelt.
»Ich möchte Ihnen einen Vorschlag machen, Brent. Es ist nicht gut, Sie zum
Feind zu haben - ich möchte sie zum Freund machen! Das geschieht in Ihrem
eigenen Interesse und zu Ihrem Nutzen. Sie wissen, was mit Hilfe der
Alraunwurzeln geschieht, die die Somorrynns im Lauf eines Lebens
zusammentrugen?« Die Frau ließ ihn erst gar nicht zu einer Antwort kommen. »Sie
werden reich sein, wie Sie es nie für möglich gehalten hätten. Und -Sie werden
ewige Jugend erlangen. Auch ich spüre die Kräfte schon, die durch die
Alraunwurzeln vermittelt werden. Ich werden von Tag zu Tag jünger. Es ist
wunderbar, jung zu sein...«
    »Jung sein... reich sein... Macht und Einfluß
besitzen... auf Kosten des Lebensschicksals Ihres Mannes! Das alles ist es
Ihnen wert...«
    »Ja«, entgegnete sie hart und mit entschieden
klingender Stimme. »Ja - das ist es mir wert - und nun geben Sie mir die Alraunwurzel,
die Sie widerrechtlich an sich genommen haben! Dann können wir einen
Schlußstrich unter das Ganze ziehen.«
    »Und wenn ich mich weigere?«
    Sie lachte ihn aus. »Sie unterschätzen die Gefahr.
Wenn Sie sich weigern, haben Sie nicht nur mich zur Feindin, sondern auch
meinen Mann zum Gegner. Und der ist so weit, daß er in Ihnen inzwischen keinen
Freund mehr erkennt. Sie müssen sich wie alle anderen vor ihm in acht
nehmen...«
    Es schien, als hätte es nur dieser Worte bedurft.
    Ein leises, schabendes Geräusch, als würde eine
geheime Tür aufgeschoben, folgte den Ausführungen Lady Somorrynns.
    Es war eine geheime Tür. Im breiten Mauerwerk des
Castles, direkt neben dem Fenster, wurde die etwa drei Zentimeter dicke Wand
zurückgeschoben. Ein Teil des Wandgemäldes, das sich bis dorthin zog,
verschwand, und eine dunkel gähnende, schmale, rechteckige Öffnung wurde frei.
    Durch sie kam jemand.
    Die - Riesenalraun!
     
    *
     
    Lady Somorrynn blieb stehen, wo sie stand.
    Larry Brent wich zwei Schritte zurück, und auch Jeremy
Holidan zog es vor, sich in Richtung des anderen Raumes zu bewegen, um sich die
Fluchtmöglichkeit in die Halle offenzuhalten.
    Die Alraun lief mit knirschenden, seltsam ächzenden
Schritten und ihrem nach vorn gebeugten Körper auf die Sitzgruppe unterhalb des
Fensters zu und ließ sich fort wie erschöpft niedersinken.
    X-RAY-3 starrte auf das Wesen, das von gespenstiger
Kraft, von unheimlichem Leben erfüllt war, und sagte leise: »Hallo - können Sie
mich hören, Lord Somorrynn?«
     
    *
     
    Da ging es wie ein Ruck durch den Körper aus Wurzeln.
    Der knollige Kopf drehte sich langsam in die Richtung
Larry Brents, und die Wurzelfinger der linken Hand der Riesenalraun umklammerten die Lehne, während die rechte
Hand sich öffnete. Dumpf fiel ein kleiner Gegenstand zu Boden.
    Es war - eine der kleinen Alraunwurzeln.
    Lady Somorrynn war schnell an der Stelle und hob das
Galgenmännlein auf. Sie umschloß es und lief dann in die Mitte des Zimmers
zurück, wo ein Tisch stand, der bis zu den Tischbeinen am Boden rundum
verkleidet war.
    Lady Somorrynn betätigte einen verborgenen Kontakt.
Die Tischplatte teilte sich in der Mitte und klappte wie eine elastische Folie
nach innen in die Tischrundung weg.
    Sichtbar wurde ein großes, ehernes Gefäß, in dem
bereits fünf Alraunwurzeln lagen!
    Lady Somorrynn warf die sechste Wurzel dazu, als ob es
sich um eine Kartoffel handelte, die sie in einen Topf warf.
    »Nun Ihre Wurzel noch, Brent! Seien Sie kein Narr! Was
Ihnen hier geboten wird, wird Ihnen niemals mehr jemand bieten...«
    Ehe Larry dazu kam, etwas zu erwidern, tönte eine
andere Stimme auf. Sie klang dumpf und schwach, als käme sie aus dem Boden der
Erde unter ihm.
    »Tun Sie es nicht... Brent! Bitte! In dem Augenblick
beherrscht sie mich vollkommen...« Wer so sprach, war Lord Somorrynn. Aus dem
Wurzelgeflecht, zu dem er geworden war, schälte sich schemenhaft ein Teil
seines Körpers, als würde er mit Macht gegen die schrecklichen Zauberkräfte
kämpfen, die von ihm Besitz ergriffen hatten

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