Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
143 - Das Böse wohnt in Harkerville

143 - Das Böse wohnt in Harkerville

Titel: 143 - Das Böse wohnt in Harkerville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Vicky und blitzte mich mit ihren veilchenblauen Augen an. »Du weißt, was das heißt.«
    »Du hast vor, mich in Grund und Boden zu zerstören.«
    »Ich schieße dich von deinem Podest herunter, wenn du nicht aufpaßt.«
    »Dann mußt du mich eben ein bißchen schonen.«
    »Keine Gnade«, sagte Vicky und schüttelte lächelnd den Kopf.
    »Herzlose Person.«
    »Da ist noch eine Rechnung zu begleichen. Als wir das letztemal spielten, hast du mich zweimal mit 6 : 0 abgefertigt.«
    »Kindchen, das ist zwei Monate her. Wurmt dich das immer noch?«
    »Jawohl, und es schreit nach Vergeltung. Ich habe hart an mir gearbeitet. Fairerweise verrate ich dir, daß ich mir sogar einen Trainer genommen habe.«
    »Wen?«
    »Cab Calloway.«
    Ich seufzte. »Dann werde ich heute wirklich keinen leichten Stand haben. Ich bin sicher, Calloway hat dir ein paar hundsgemeine Tricks beigebracht.«
    »Die ich alle anwenden werde.«
    »Na schön, wenn du lieber in einem Hotel wohnen möchtest als bei mir«, sagte ich..
    »Wie darf ich das verstehen?«
    »Ich schmeiß’ dich natürlich raus, wenn du’s zu bunt treibst.«
    »Das hättest du nicht sagen sollen. Jetzt gibt es einen Kampf bis aufs Messer«, sagte Vicky leidenschaftlich und stieg in den Rover.
    Ich drückte die Tür zu, ging um den Wagen herum und glitt hinter das Lenkrad.
    »Fahr los!« sagte Vicky ungeduldig. »Ich kann es kaum erwarten, dein langes Gesicht zu sehen, nachdem ich dich geschlagen habe.«
    ***
    Im ABC Tennis Center entdeckte ich Cab Calloway in der Boutique. Ich klopfte an das Glas. Calloway hob den Kopf, und als er mich erkannte, grinste er und nickte mir zu.
    Seine Frau stand hinter dem Tresen und füllte zwei Gläser mit Bier. Ich öffnete die Boutiquentür. »Hallo, Cab.«
    »Tony. Wie geht’s?«
    »Das sage ich Ihnen später. Ich habe gehört, daß Sie Vicky scharfgemacht haben. Wie konnten Sie mir das antun?«
    »Sie hat mich darum gebeten.«
    »Sie hätten ihr diese Bitte glattweg abschlagen sollen«, sagte ich mit gespieltem Vorwurf. »Ich dachte, Sie wären mein Freund. Und was tun Sie hinter meinem Rücken? Sie bilden meine Freundin zur Meuchelmörderin aus.«
    »Sie hat dafür bezahlt.«
    »Nun, das ist natürlich etwas anderes. Der schnöde Mammon steht selbstverständlich über unserer Freundschaft. Drücken Sie mir wenigstens die Daumen, damit meine Niederlage nicht allzu schmachvoll ausfällt.«
    Vicky hatte sich inzwischen zu Virginia Calloway begeben und ein paar Worte mit ihr gewechselt. Wir fanden die Calloways sehr nett. Auch ich hatte schon mit Cab trainiert. Er war verglichen mit mir immer noch ein As, obwohl ich wesentlich jünger war.
    Cab hatte einfach das bessere Ballgefühl. Wenn man ihn schlagen wollte, mußte man McEnroe oder Lendl heißen. Ein Ballard hatte gegen ihn keine Chance.
    Das war auch nicht verwunderlich, schließlich verbrachte er fast sein ganzes Leben auf dem Tennisplatz, während ich nur zum Spielen kam, wenn die Hölle mir mal ein bißchen Luft ließ.
    »Wir haben Platz 7«, sagte Vicky.
    »Mach dich auf eine erbitterte Gegenwehr gefaßt«, knurrte ich und winkte Virginia. Wir würden nach dem Match noch Gelegenheit haben, mit ihr zu plaudern, Nachdem wir uns umgezogen hatten, trafen wir uns in der Halle. Vicky trug ein bezauberndes kurzes Kleid. Sie zeigte viel Bein.
    »Sehr appetitanregend siehst du aus«, sagte ich.
    »Denk nicht an so etwas. Konzentriere dich auf das bevorstehende Spiel.«
    »Wird mir nicht leichtfallen.«
    »Aha, du legst dir bereits eine Ausrede zurecht. Für alle Fälle, nicht wahr?«
    »Bin ich so leicht zu durchschauen?«
    »Von mir schon«, sagte Vicky.
    Wir begaben uns auf Platz 7, der soeben frei geworden war. Ich schaute zufällig zurück und sah die Calloways am Kantinenfenster stehen. Interessierten sie sich dafür, wie ich abschnitt? Das konnte ja heiter werden…
    ***
    Vicky spielte scharf und präzise auf meine Rückhand und stürmte mit geröteten Wangen ans Netz. Der Spielzug war gut, aber ich ließ mich nicht austricksen, setzte den Passierball links an ihr vorbei auf die Grundlinie, und es stand 6 : 4 für mich.
    Den ersten Satz hatte Vicky mit 6 : 3 gewonnen. Zwei Stunden hatten wir verbissen um jeden Punkt gekämpft. Wir hatten uns nichts geschenkt.
    Nun war die Zeit um, und Vicky strahlte selig.
    »Zufrieden?« fragte ich, beugte mich über das Netz und küßte sie.
    Sie keuchte noch heftig. »Ich habe dir einiges aufzulösen gegeben.«
    »Du hast mich ganz schön ins Schwitzen

Weitere Kostenlose Bücher