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143 - Die Höllenfahrt des Geisterzugs

143 - Die Höllenfahrt des Geisterzugs

Titel: 143 - Die Höllenfahrt des Geisterzugs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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halten. Der Stuhl, auf dem er gesessen hatte, stürzte polternd um. Phillip stolperte auf den Flur hinaus. Niemand wagte, ihn daran zu hindern.
    Als Coco ihm Minuten später folgte, fand sie ihn heftig schluchzend in seinem Zimmer. Er hatte sich quer übers Bett geworfen und das Gesicht in der Decke vergraben.
    Vorsichtig strich sie über sein goldblondes Haar.
    „Geh! Laß mich in Frieden!"
    Derart schroff war Philip selten. Er, der Hermaphrodit, litt unter seiner seltsamen Psyche. Vielleicht auch darunter, daß er weder Frau noch Mann sein durfte.
    Am liebsten wäre Coco jetzt aufgestanden, hätte das Zimmer verlassen und die Tür hinter sich zugezogen; mit sich allein kam Phillip am besten zurecht. Doch so weh es ihr selbst tat, sie konnte nicht. Leider nur allzu deutlich erinnerte sie sich daran, wie sie vor gar nicht langer Zeit Dorian eben seiner Härte wegen heftigste Vorwürfe gemacht hatte. Damals war es um den Zyklopenjungen Tirso gegangen. Heute befand sie sich in einer ähnlichen Lage. Sie hätte sich dafür ohrfeigen können. „Phillip, hör mir zu!" Sie faßte seinen Kopf und drehte ihn sanft herum, daß sie seine Augen sehen konnte. Doch sein Blick ging durch sie hindurch und verlor sich in unergründlicher Ferne. Coco vermochte nicht einmal zu sagen, ob der Hermaphrodit sie in dem Moment überhaupt bewußt wahrnahm. Sein Geist schien in gänzlich anderen Gefilden zu schweben.
    „Der Zug ist verloren", brach es gurgelnd aus ihm hervor. „Alle sind wie Würmer, und ich sehe den Tod… "
    Phillip versuchte wieder, den Kopf im Kissen zu vergraben, doch Coco hielt ihn unnachgiebig. fest. „Wo ist Burian Wagner?" fragte sie eindringlich.
    Phillip schluckte trocken.
    „Unter dem Magnetfeld", krächzte er. „Wo zwei große Magnetfelder sich kreuzen, dort sucht nach ihm."
    „Wo, Phillip?" drängte Coco. „Wo sind diese Felder?"
    Doch der Hermaphrodit antwortete ihr nicht mehr. Trotz ihres Drängens war er eingeschlafen. Sein Gesicht wirkte plötzlich frei und gelöst.
    Wie ein etwas zu groß geratener Engel, dachte Coco. Sie brachte es nicht übers Herz, Phillip noch einmal aufzuwecken. Außerdem war sie überzeugt davon, daß sie nichts mehr erfahren würde. Auf seine orakelhafte Art hatte er ihr alles gesagt.

    Vergeblich versuchte Trevor Sullivan, Dorian oder Unga Zeichen zu geben. Aber beide hatten mehr Augen für das Essen, das Miß Pickford austeilte, als für ihn.
    „Um das Gelände der Jugendstilvilla müssen sich Dämonen herumtreiben", sagte Sullivan unvermittelt.
    Überrascht ließ Dorian Hunter die Gabel mit dem ersten Bissen Fleisch wieder sinken. „Das klingt beinahe so, als würdest du mit einem Angriff rechnen."
    „Er weiß wieder einmal mehr als er eingesteht", fügte Unga hinzu. „Ich kann mich zwar im allgemeinen auf meinen Spürsinn verlassen, aber womöglich sind die Dämonen, von denen Trevor redet, längst wieder über alle Berge."
    „Ich glaube nicht", sagte Sullivan scharf.
    „Muß das jetzt sein?" Burian Wagner seufzte herzerweichend. „Glaubt mir, ich habe vorerst genug erlebt. Könnten wir wenigstens eine halbe Stunde lang über alltäglichere Dinge reden. Übers Wetter vielleicht, oder…?"
    „Dämonen sind alltäglich, mein lieber Mr. Wagner", warf Martha Pickford zänkisch ein. „Sie leben mit uns und unter uns, und wir sind dazu da, es mit ihnen aufzunehmen." Nach Luft ringend, brach sie ab. Es sah allerdings nicht so aus, als hätte sie sich verschluckt. Obwohl Unga ihr heftig auf den Rücken schlug, lief ihr Gesicht puterrot an, und dann kippte sie langsam vom Stuhl.
    „Sie hat schon recht, die alte Dame." Trevor Sullivan sprang auf. Unter seiner Serviette, die er in der rechten Hand hielt, kam der Lauf einer großkalibrigen Pistole zum Vorschein. „Unter uns ist wirklich ein Dämon."
    Um Burians Mundwinkel zuckte es verhalten. „Soll das eine besondere Art der Begrüßung sein, Trevor?" Dorian Hunter sprang ebenfalls auf. „Die Pistole weg. Kümmere dich lieber um Martha." Sullivan drückte ab. Das Pyrophoritgeschoß schlug vor dem falschen Burian Wagner in die Tischplatte und entfaltete sich zu einem glühenden Dämonenbanner. Burian stieß einen gurgelnden Aufschrei aus. Nach Halt suchend, taumelte er zurück, riß dabei das Tischtuch mit sich. Das Klirren des zerbrechenden Porzellans vermischte sich mit seinem Röcheln.
    Plötzlich waren Laute zu vernehmen, die Trevor Sullivan erschauern ließen. Luguris Geschöpf bediente sich einer uralten magischen

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