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1430 - Der Vampir-Clown

1430 - Der Vampir-Clown

Titel: 1430 - Der Vampir-Clown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Direktor, der ihn einmal hatte aufsuchen wollen, hatte er vor dem Wagen abgefertigt, aber das schien diesem nur recht gewesen zu sein.
    Corky hatte seinen Wagen auch durch ein Spezialschloss gesichert, und wenn er es für nötig erachtete, schaltete er die Alarmanlage am Abend ein, die er an das Stromnetz des Unternehmens angeschlossen hatte.
    Nach jedem Auftritt verschwand Corky in seinem Wohnwagen. Es gab eine längere Pause zwischen den Darbietungen, und es wurde Corky überlassen, wie oft er sich zeigte.
    An diesem Abend war er nur einmal in der ersten Hälfte erschienen. Er hatte einige Bodenartisten geärgert und ihre Formationen völlig durcheinander gebracht.
    Dann war er mit einem hässlichen Lachen verschwunden, um zu seinem Wohnwagen zu eilen.
    Er hätte verschiedene Wege nehmen können, aber er entschied sich für den, auf dem am wenigsten Betrieb herrschte. Er wollte nicht durch das rückwärtige Zelt laufen, wo sich die abgetrennten Garderoben befanden und seine Kollegen auf ihre Auftritte warteten.
    Da die abendliche Vorstellung recht früh begonnen hatte, war es in der Pause noch nicht finster geworden. Über dem Land und auch über dem Meer hingen lange Wolkenbahnen in der Dämmerung und verbargen Mond und Sterne.
    Er ging an den Käfigwagen der Tiere entlang, und ihm kam dabei wieder der Gedanke, was passieren würde, wenn er sie plötzlich freiließ. Das würde der Knaller sein. Dann hätte er sich an der Panik und der Angst der Menschen weiden können. Aber so weit war es noch nicht. Zunächst beschäftigten ihn andere Pläne.
    Er ging schneller. Die Wagen drängten sich auf einem leeren Strandabschnitt zusammen, der nicht als Badezone ausgewiesen war, weil der Sand nicht fein genug war.
    Corky war froh, als er sein altertümliches Holzgefährt erreichte und die Tür aufschloss. Den flachen Spezialschlüssel trug er ständig bei sich.
    Die Tür ließ sich lautlos öffnen. Corky warf einen Blick in die Dunkelheit hinein und zeigte sich sehr zufrieden. Niemand hatte seinen Wagen betreten.
    Stumm blieb er in der grauen Dunkelheit stehen. Eine völlige Finsternis gab es hier nicht, obwohl die Rollos an den vier Fenstern nach unten gezogen waren.
    Corky bewegte sich durch die Mitte des Wagens. Die Maske nahm er nicht ab, und so sah es aus, als würde sie in Kopfhöhe über dem Boden schweben, weil Corkys Körper fast mit der Dunkelheit verschmolz.
    Er wusste genau, was er zu tun hatte. Ganz ohne Licht wollte er nicht bleiben. Er ging fast bis zum vorderen Teil durch und entzündete dort zwei Kerzen. Ihr Licht wurde von tulpenähnlichen Glasbehältern geschützt und gab ihnen auch eine andere Farbe.
    Nur allmählich schälte sich das hervor, was sich innerhalb des Wagens befand. Die beiden Betten an den verschiedenen Seiten, die Regale darüber, der alte Teppichstreifen auf dem Boden, die Kommode und der schmale Schrank.
    Es gab keine Glotze, auch keine HiFi-Anlage. Ein paar Bücher, das war alles.
    An eine sanitäre Einrichtung war erst recht nicht zu denken, das brauchte Corky nicht.
    Das Licht der Kerzen brannte ruhig. Es schuf nur im hinteren Teil des Wagens einen hellen Ausschnitt, was Corky nicht so recht gefiel.
    Er verteilte die beiden Lichtinseln an verschiedenen Stellen. Nahe des Eingangs und am Ende des Wagens stellte er sie auf, damit das Licht auch bis in die Mitte des Wagens reichte.
    Zwei Schlafstätten standen ihm zur Verfügung. Eine befand sich an der rechten, die andere an der linken Seite. Es waren keine normalen Betten. Man konnte sie als lange Kisten bezeichnen, die mit Matratzen belegt waren. Zwei dunkle Decken waren auf ihnen ausgebreitet worden, die an den vorderen Seiten überhingen und fast bis zum Boden reichten.
    Corky kniete sich hin. Er hatte sich einen Platz in der Mitte der Betten ausgesucht. Dann bückte er sich noch weiter und streckte seine Arme zu den Seiten hin aus.
    Er schlug die Decken in die Höhe und tastete mit beiden Händen unter die Betten.
    Er griff in zwei Gesichter und spürte Haut unter seinen Fingern.
    Gleich darauf wurde er selbst von Fingern betastet.
    »Ihr seid da!«, flüsterte Corky und kicherte hohl. Dann flüsterte er weiter »Bald ist es dunkel. Dann ist eure Zeit gekommen, das verspreche ich euch.«
    Unter seinen Händen spürte er das Zucken. Für ihn war es der Beweis, dass die beiden Frauen nur darauf warteten, dass er sie endlich freiließ.
    Corky zog die Hände wieder zurück. Auch jetzt ließ er die weiße Maske vor seinem Gesicht.

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