1430 - Der Vampir-Clown
eines normalen Kopfes befand, das war einfach gar nichts. Das war nur ein Klumpen und nichts anderes. Ein grauer weicher Schädel mit Augen, einer angedeuteten Nase, einem Maul und die beiden Zähne.
Und dieses schon halb verweste Etwas hörte in den folgenden Sekunden auf zu existieren. Es löste sich vor meinen Augen zu einer weichen und jetzt auch stinkenden Masse auf, wobei dieser Vorgang nicht nur auf den Kopf beschränkt blieb, sondern auch den Körper erfasste.
Die vorhin noch hell gewesenen Hände nahmen ebenfalls eine andere Farbe an. Sie wurden grau, aber auch eine braune Farbe schimmerte durch, und dann fielen die Finger von allein ab und blieben im Sägemehl der Manege liegen.
Manuel Di Conti lag nicht mehr. Er hatte sich hingesetzt, zitterte und stierte aus großen Augen auf einen Vorgang, den er nicht begreifen konnte.
»Was ist das, Mr Sinclair?«
Ich winkte ab.
»Vergessen Sie es am besten…«
***
Es gab keine Panik. Es war wie ein kleines Wunder. Die Besucher verließen das Zelt nahezu gesittet, und darüber konnten wir nur froh sein. Jane und Justine hatten die Manege betreten und standen jetzt neben mir. Wir hatten gegenseitig kurz berichtet, was uns widerfahren war, und wir waren heilfroh, dass es den Vampir-Clown und seine beiden Vampirinnen nicht mehr gab.
»Aber wo kam er her?«, fragte Jane.
Ich schüttelte den Kopf. »Erwarte von mir keine Antwort. Für so etwas ist Justine zuständig.«
Die blonde Bestie hob die Schultern. »Ich weiß es nicht. Es gibt Relikte aus der Vergangenheit, die kommen hin und wieder zum Vorschein. Vielleicht müssen wir uns darauf einstellen.« Sie lachte.
»Aber was ist das schon, wo wir doch so ein tolles Team gebildet haben – oder?«
Die Antwort konnte sie sich selbst geben, denn wir schwiegen…
ENDE
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