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1430 - Der Vampir-Clown

1430 - Der Vampir-Clown

Titel: 1430 - Der Vampir-Clown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Er stand auf und holte sich einen Hocker heran. An den vorderen Enden der Betten ließ er sich nieder und wartete drauf, was geschah.
    Bisher war der Wagen eine Oase der Stille gewesen. Doch das änderte sich bald, denn alle Geräusche hielten die Holzwände des alten Zirkuswagens nicht ab. So war das Rauschen der Wellen gedämpft zu hören. Ebenso wie die Stimmen der Zuschauer, die sich in der Pause draußen die Füße vertraten und an den aufgebauten Ständen was zu trinken und auch Kleinigkeiten zu essen bekamen.
    Um den Verkauf kümmerten sich die Helfer des Unternehmens, und besonders die Süßigkeiten für die Kinder wurden ihnen aus den Händen gerissen.
    Alles war so normal. Die Zuschauer sprachen auch jetzt über das Erlebte, und manchmal hörte Corky ein lautes Lachen.
    Dann lachte er auch. Nur war es bei ihm mehr ein Grinsen. Es zeigte eine gewisse Vorfreude auf das, was kommen würde.
    Corky hatte Geduld. Er war nicht nervös. Es ging alles seinen Gang, und er wusste, dass dies die Nacht war, in der er seine beiden Freundinnen endlich von ihrer Qual erlösen konnte. Er würde sie freilassen, um ihnen die Möglichkeit zu geben, sich Blut zu holen.
    Sie würden über die Menschen herfallen. Es standen ihnen zahlreiche zur Verfügung. Sie konnten sich Frauen holen, Männer und auch das Blut von Kindern saugen, und Corky freute sich schon jetzt auf die Panik.
    Die meisten Besucher würden den Auftritt für einen Teil des Programms halten, doch da sollten sie sich getäuscht haben. So würde das Spiel nicht laufen.
    Corky klatschte leicht in die Hände. Er hoffte, dass sein Zeichen verstanden wurde, wartete ab und nickte zufrieden, als er die erste bleiche Hand sah, die unter dem Bett hervorkroch und über den alten Teppichfetzen tastete.
    In Ruhe wartete er ab. Das Erscheinen der zwei Blutsaugerinnen war mit stöhnenden Geräuschen verbunden. Sie hatten lange genug dürsten müssen. Jetzt gab Corky ihnen endlich die Chance, das Blut der Menschen zu trinken und sich zu sättigen.
    Er sagte nichts. Er wusste, wie sie zu ihm standen. Er war ihr Chef, und das hatten sie zu akzeptieren. Alles weitere würde sich ergeben.
    Zuerst kroch Gaby hervor. Er wusste nicht mal, aus welchem Ort er sie entführt hatte. Aber er erinnerte sich daran, dass ihm das Blut dieser etwas drallen Blondine besonders gut gemundet hatte. Es hatte einen sehr süßlichen Geschmack gehabt.
    Sie kroch unter dem Bett hervor. Ihr Gesicht war bleich, die Locken auf dem Kopf fettig. Sie wirkte etwas eingefallen und sah nicht mehr so aus, wie er sie noch in Erinnerung hatte.
    Er beobachtete sie weiter, und dabei irrten seine Gedanken ab. Er dachte daran, was ihm in der Nähe von Horns Cross im Wald passiert war. Man hatte seinen Helfer ausgeschaltet, und das auf eine Art und Weise, die ihm nicht gefallen konnte.
    Er hatte Konkurrenz bekommen.
    Eine blonde Vampirin war erschienen. Er hatte sie zuerst gerochen und sie dann gesehen, als sie auf der Lichtung auftauchte und dort ihre Zeichen setzte.
    Sie war ein Feind!
    Sie hatte ihm den Helfer genommen, und er hatte aus seiner Deckung zuschauen müssen, wie sie ihn leer gesaugt hatte.
    Das war für ihn nur schwer zu verkraften. Er fragte sich, woher die Person kam. Warum war sie in seiner Nähe aufgetaucht? Warum verhielt sie sich ihm gegenüber feindlich? Eine Freundin war sie auf keinen Fall, nur eine Artgenossin.
    Deshalb wusste er, dass er diese Person auf keinen Fall unterschätzen durfte. Sie war zwar wie er, aber sie war im Prinzip ganz anders. Zwischen ihnen bestand eine Rivalität, und die würde auch noch vorhanden sein, wenn er sie noch mal traf.
    Er musste auf der Hut sein. Einmal war er ihr entkommen, weil er sich auskannte. Kam es zu einem zweiten Zusammentreffen, würde es sicher schwieriger werden.
    Gaby richtete sich auf, nachdem sie den Platz unter dem Bett verlassen hatte. Sie musste sich anstrengen, um normal stehen zu bleiben. Sie schwankte leicht von einer Seite zur anderen, und er sah ihrem Blick an, dass sie von der Gier nach dem menschlichen Lebenssaft fast verrückt war.
    »Du musst noch warten. Setz dich auf dein Bett!«
    Gaby tat es.
    Jetzt hatte auch die zweite Blutsaugerin genügend Platz, um sich aus ihrem Versteck zu winden. Sie schob sich bäuchlings unter dem Bett hervor, und Corky schaute auf eine schmale Gestalt, als wäre sie eine Frau gewesen, die in ihrem normalen Leben unter Bulimie gelitten hatte. Der dünne Stoff des farblosen Kleides lag so dicht auf ihrem

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