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1430 - Der Vampir-Clown

1430 - Der Vampir-Clown

Titel: 1430 - Der Vampir-Clown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Und als die Blutsaugerin lächelte und er die beiden Vampirzähne sah, da verstand er die Welt nicht mehr…
    ***
    Ob ich den Vampir-Clown mit dieser Bemerkung überrascht hatte, wusste ich nicht so genau zu sagen. Es konnte sein, denn er war für einen Moment zusammengezuckt. Möglicherweise las er in meinem Blick auch die ganze Wahrheit, und so stark er sich als Blutsauger auch fühlte, ihm war nun bestimmt klar, dass ein Mensch vor ihm stand, der sich nicht vor ihm fürchtete.
    Einen zweiten Schritt wich er nicht zurück. Er blieb auf seinem Platz stehen und flüsterte: »Du weißt bestimmt nicht, wer ich wirklich bin.«
    »Doch, du bist Corky. Und du bist nicht nur der verdammte Clown. Du bist noch etwas ganz anderes, was du nur unter deiner Maske verbirgst. Du bist ein Vampir, ein Blutsauger, einer, der sich vom Lebenssaft der Menschen ernährt. Nichts anderes steckt hinter deiner weißen Larve.«
    Der Clown zuckte zusammen. Ich hatte mit meinen Worten genau ins Schwarze getroffen. Dann sah ich, wie er seine Hände bewegte.
    Plötzlich schaltete er das Mikro wieder an, und sein nächstes Lachen hallte durch das große Zelt.
    Im ersten Moment gellte es mir in den Ohren, und nicht wenige Zuschauer zuckten bestimmt zusammen. Hinter Corky sah ich eine Bewegung. Der Vorhang wurde zur Seite gedrückt, und wie auf einer Bühne erschien plötzlich der Direktor Manuel Di Conti. Er war überrascht, schüttelte den Kopf, kam dann mit schnellen Schritten näher und hörte meinen scharfen Ruf.
    »Bleiben Sie stehen, Di Conti. Und dann nichts wie weg! Es ist zu gefährlich!«
    »Wieso ist das…«
    »Hauen Sie ab!«
    Ich hatte deutlich genug gesprochen, aber Di Conti kümmerte sich nicht darum. Es war sein Zirkus. Er trug die Verantwortung. Er wollte mitmischen, und deshalb dachte er nicht daran, den Rückzug anzutreten.
    Das kam Corky gelegen. Wieder schrie er in sein Mikrofon hinein.
    »Ich werde dir zeigen, wer ich bin! Du bekommst es zu sehen! Ihr alle werdet es sehen! Ich will Blut, Menschenblut! Und ich werde es mir holen. Ich werde es mir von Di Conti holen. Ich werde ihn bis zum letzten Tropfen leer saugen!«
    Ich zog erst jetzt die Beretta. Die Pistole hatte ich bewusst so lange stecken lassen, weil ich niemanden in Angst und Schrecken versetzen wollte. Ein Mann mit einer Schusswaffe in der Manege, das konnte leicht zu einer Panik ausarten.
    Nun gab es kein Zurück mehr. Zahlreiche Menschen würden dem Drama zuschauen. Wer immer jetzt die Regie übernommen hatte, Di Conti war es nicht.
    Jemand tat in diesem Augenblick genau das Richtige, denn er schaltete die Scheinwerfer ab.
    Schlagartig wurde es finster!
    Zumindest kam es mir so vor. Ich wurde davon überrascht und musste mich erst zurechtfinden, was wiederum Zeit kostete, die der Vampir-Clown ausnutzte. Er bewegte sich blitzschnell auf Di Conti zu, sprang ihn an und brachte ihn aus dem Gleichgewicht. Er umklammerte ihn. Beide überrollten sich am Boden, und ich kam erst jetzt dazu, mich auf die neue Lage einzustellen. Zwar hielt ich die Beretta noch in der Hand, aber es war einfach zu dunkel, um einen Treffer anzubringen. Ich hätte bei diesen Verhältnissen auch den Falschen treffen können.
    Die ersten Rufe gellten auf. Klar, dass sich die Besucher fürchteten, weil sie nicht wussten, was hier ablief. Zum Glück blieb die Dunkelheit nicht lange bestehen. Ein Zirkus wie dieser musste auf gewisse Dinge vorbereitet sein, und so wurde das Notstromaggregat in Betrieb gesetzt.
    Jetzt ging alles sehr schnell. Es wurde zwar heller, aber nicht richtig hell. Die Manege schwamm in einer Mischung aus Dämmerlicht und Schatten.
    Nicht weit entfernt lagen Di Conti und der Vampir-Clown ineinander verkrallt am Boden.
    Ob der Blutsauger schon zugebissen hatte, wusste ich nicht, war aber entschlossen, zu verhindern, dass aus Di Conti auch ein Vampir wurde.
    Das Kreuz ließ ich stecken. Diesmal wollte ich mich auf die geweihte Silberkugel verlassen, und als ich auf den Direktor und den Vampir-Clown zulief, hörte ich aus den Rängen das Echo eines Schusses…
    ***
    Jane Collins sah die Bewegung der anderen Person und zuckte in einem Reflex zur Seite. So wurde sie nicht voll erwischt, sondern nur an der Schulter getroffen.
    Jane schaffte es trotzdem nicht, auf den Beinen zu bleiben. Sie fiel zurück und landete auf den Stufen. Sie spürte die scharfen Kanten, ignorierte die Schmerzen aber.
    Die Blutsaugerin kroch auf sie zu. Ihr Gesicht war verzerrt, und ganz in der Nähe hörte

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