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1430 - Der Vampir-Clown

1430 - Der Vampir-Clown

Titel: 1430 - Der Vampir-Clown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Rücken einer weiblichen Person.
    Ob es sich bei ihr um eine Blutsaugerin handelte, war nicht zu erkennen. Sie rechnete allerdings damit, dass sich Justine Cavallo nicht geirrt hatte.
    Auf leisen Sohlen machte sie sich auf den Weg. Die Frau trug eine Strickjacke, das erkannte Jane bereits jetzt, und zwei Sekunden später war sie neben der Person.
    Jane ging in die Hocke.
    Diese heftige Bewegung war von der anderen Person wahrgenommen worden. Noch wusste Jane Collins nicht, ob sie wirklich eine Blutsaugerin neben sich hatte. Die andere drehte den Kopf nach links.
    War da ein leises Knurren zu hören?
    Dann schaute Jane in das Gesicht, und sie wusste sofort, wer da vor ihr saß. Die bleiche Haut, die starren Augen, die trotz allem voller Blutgier steckten, der leicht nach unten gebogene Mund mit den blassen Lippen, das waren deutliche Zeichen.
    Hinzu kam der Geruch.
    So alt, leicht angefault…
    Die dunklen Filzhaare bewegten sich leicht, als die Person den Kopf schüttelte. Neben ihr saß ein Mann, der in die Manege schaute und keinen Blick für andere Zuschauer hatte.
    Nur Jane bekam mit, wie die Person neben ihr reagierte. Sie öffnete den Mund, sie leckte kurz über ihre Lippen und riss im nächsten Augenblick ihren Mund auf.
    Zwei lange Zähne wuchsen aus dem Oberkiefer.
    Sie war es also!
    Zwei Sekunden dauerte es vom Erkennen bis zum Handeln. Eine etwas zu lange Zeitspanne. Noch bevor Jane ihre Beretta ziehen konnte, warf sich die Blutsaugerin zur Seite und genau auf sie zu…
    ***
    Justine Cavallo huschte hinter den letzten Reihen entlang. Sie bewegte sich schnell, viel schneller als ein Mensch. Die blonde Bestie war ein Kraftpaket auf zwei Beinen, konnte schneller laufen und höher springen als ein Mensch, aber auch sie benötigte Zeit, um ihre Artgenossin zu erreichen.
    Wo früher mal eine Musikkapelle ihren Platz eingenommen hatte, stand jetzt die Stereoanlage. Die Geräte füllten den Raum fast aus, und das große Mischpult nahm am meisten Platz weg. Auf beiden Seiten war der Ort durch dünne, transportable Wände abgetrennt, um die in der Nähe sitzenden Zuschauer nicht abzulenken. So hatte sich die Wiedergängerin einen geschützten Ort aussuchen können, um an das Blut eines Menschen zu gelangen.
    Justine lief drei Stufen hinab. Um die Blicke der Zuschauer kümmerte sie sich nicht. Sie wollte hinter die Wand und an ihre Artgenossin heran, die sie seit einiger Zeit nicht mehr gesehen hatte, was ihr Sorgen bereitete.
    In der Manege spielte sich das Geschehen ab. Trotzdem drang nichts bis zu ihr hoch, und so drückte sie sich um die Wand herum, weil sie glaubte, dort die Unperson finden zu können.
    Sie war da.
    Sie kniete, und Justine sah auch den auf dem Rücken liegenden Mann, der seine Arme in die Höhe gestreckt hatte und sich mit beiden Händen gegen die Schulterseiten der fahlblonden und mit einem alten Mantel bekleideten Frau stemmte.
    Justine griff zu.
    Bemerkt worden war sie noch nicht. Deshalb wurde die Fahlblonde auch völlig überrascht, als zwei Hände sie von hinten packten und in die Höhe rissen.
    Sie flatterte regelrecht mit den Armen und suchte einen Halt, den sie nicht fand, denn Justine wuchtete sie sofort wieder zurück auf den Boden. Die Vampirin wusste nicht, wie ihr geschah, und stieß einen Schrei aus.
    Der Mann blieb liegen. Er stand wohl unter Schock. Seine Augen waren leicht verdreht.
    Ob er mitbekam, was Justine tat, wusste wohl nur er selbst. Sie griff unter ihre Kleidung und zog einen langen, glänzenden und spitzen Gegenstand hervor. Es war kein Messer. Man konnte ihn als ein chirurgisches Werkzeug bezeichnen, das vor allen Dingen sehr spitz war.
    Die Blonde lag vor ihr und starrte sie an. Justine kniete auf ihr. Sie öffnete bewusst den Mund, um der anderen zu zeigen, wer sie war.
    Ob in den Augen ein Erkennen und gleichzeitiges Erschrecken zu lesen war, wusste Justine nicht genau. Es interessierte die blonde Bestie auch nicht.
    Sie nahm kurz Maß und stach zu.
    Auf die linke Körperseite hatte sie gezielt, denn dort befand sich das Herz der Wiedergängerin.
    Die Waffe drang tief ein, und der Kopf der Blonden ruckte in die Höhe, wobei ihr Gesicht einen Ausdruck annahm, in dem sich Erstaunen und eine schreckliche Angst paarten.
    Dann sackte sie wieder zurück.
    Justine war zufrieden.
    Sie zog das spitze Ding aus dem Körper, von dem weder Jane Collins noch John Sinclair etwas wussten.
    Dann drehte sie den Kopf zur Seite. Der auf dem Boden liegende Mann starrte sie an.

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