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1430 - Der Vampir-Clown

1430 - Der Vampir-Clown

Titel: 1430 - Der Vampir-Clown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wir einen dumpfen Trommelwirbel. Plötzlich vibrierte die Luft. Eine atemlose Spannung breitete sich aus.
    Selbst Jane und ich ließen uns ablenken. Wir sahen beide Paare auf dem Seil balancierend eine Pyramide bilden.
    Der Beifall rauschte auf. Es wurde geklatscht, gepfiffen und getrampelt, und das Quartett bedankte sich mit Verbeugungen, nachdem es den Auftritt zu Ende geführt hatte.
    Der Rest war Routine. Sie ließen sich in das Netz fallen, rollten sich vor dort zu Boden und liefen strahlend durch die Manege.
    »Die waren gut«, sagte Jane.
    »Sicher.«
    Es wurde abgebaut, und ich konnte meine Blicke nicht von der Manege lösen. Der rote Vorhang hatte sich nicht mehr geschlossen.
    Das Quartett konnte nach hinten verschwinden, und die Menschen bereiteten sich auf den nächsten Auftritt vor.
    »Das wäre eigentlich seine Zeit«, sagte Jane.
    Auf eine Antwort verzichtete ich, denn aus dem Hintergrund und in der Nähe der Ehrenloge löste sich eine Gestalt, die dort in Deckung gelauert hatte.
    »Corky!«, flüsterte Jane nur…
    ***
    Er war es. Und er lief hinein in das Licht, das nicht mehr so grell war und sich nur recht schwach über der Manege verteilte. Die Ränge mit den Zuschauern lagen sowieso im Halbdunkel.
    »So sieht er also aus«, sagte Jane leise. Sie umfasste dabei meinen Arm. »Das ist ja fast ein Witz.«
    »Leider kein guter.«
    »Richtig, John. Willst du eingreifen?«
    »Ich denke, damit können wir uns noch Zeit lassen. Erst mal sehen, was er vorhat.«
    Corky tat noch nichts Schlimmes. Im Gegenteil, durch seine schaukelnden Gehbewegungen brachte er die Zuschauer zum Lachen. Besonders die Kinder hatten ihren Spaß. Einige von ihnen waren aufgesprungen und klatschten vor Vergnügen in die Hände.
    Corky ging nicht normal, er hüpfte von einem Bein auf das andere.
    Dabei sah er nicht aus wie ein Clown. Er trug keine bunte Kleidung.
    Er hatte auch keine rote Knollennase. Sein Gesicht war einfach nur bleich, und wir sahen aus dieser Entfernung nicht, ob er es geschminkt hatte oder eine Maske trug.
    Ansonsten war er mit einem schwarzen Pluderanzug aus Fanschirmseide bekleidet, die bei jeder Bewegung schimmerte.
    Er tanzte in die Manege hinein. In der Mitte blieb er stehen. Die Helfer der Hochseilartisten verschwanden bereits im Hintergrund.
    Wer Corky so mitten in der Manege stehen sah, der konnte sich kaum vorstellen, dass er nicht zum Programm gehörte. Auf der gegenüberliegenden Seite machte sich zumindest kein anderer Artist für seinen Auftritt bereit. Corky hatte das Rund für sich allein.
    Er zog seine Show ab. Nach allen Seiten hin verbeugte er sich. Als er zum vierten Mal wieder in die Höhe kam, veränderte sich sein Verhalten. Er fing an zu lachen.
    Von irgendwoher musste er sich ein Mikrofon besorgt haben, das unter dem Kinn in seiner schwarzen Kleidung verborgen war. Jedenfalls hallte sein Gelächter als schaurige Botschaft durch das große Zelt. So mancher Besucher, der damit nicht gerechnet hatte, zuckte zusammen. Besonders die Kinder.
    »Das ist der Anfang«, flüsterte Jane.
    »Und wo stecken seine Helferinnen?«
    Die Detektivin hob die Schultern. Sie sah sie eben so wenig wie ich. Nur konnten wir uns beide vorstellen, dass er sie plötzlich als Joker oder Trümpfe hervorzog.
    Noch lachte er. Dabei ging er durch die Manege und drehte lässig seine Kreise.
    Urplötzlich stoppte das Lachen. Ebenso wie seine Bewegungen.
    Jane und ich standen recht günstig. Wir schauten ihm praktisch in das weiße Gesicht. In den Löchern neben der Nasenwurzel sahen wir das Funkeln der Augen. Er konnte sogar sein, dass der kleine Mann gelbliche Pupillen hatte. Aber das war nicht so genau zu erkennen.
    Auch seine Vampirzähne sahen wir nicht. Dafür waren seine Lippen, falls es sich um die echten handelte, geschminkt oder mit Blut verschmiert. So genau war das nicht zu erkennen.
    Corky sagte nichts. Er ging erst mal rund um die Manege. Als kleine Person mit großen Schritten, sodass es wie ein Schleichen aussah.
    Er schaute in die Ränge.
    Jane und ich machten uns hinter dem Pfosten so dünn wie möglich. Er sollte auf keinen Fall merken, dass seine Feinde bereits auf ihn warteten.
    Es war recht ruhig geworden. Die Zuschauer schienen eine Antenne dafür zu haben, dass in der Manege etwas Besonderes ablief. Da gab es keine lauten Kommentare mehr, und selbst die Kinder waren still.
    »Ich gehe davon aus, dass er heute sein Meisterstück machen will«, erklärte Jane Collins. »Oder siehst du das

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