1430 - Hamillers Puzzle
wirklich nichts dafür. Es war meine eigene Schuld. Aber sage es nicht weiter, vielleicht kann ich ihn eines Tages brauchen. Dann muß er mir schon allein deshalb helfen, weil ich an sein schlechtes Gewissen appeliere!"
„Du Fuchs", lachte Eirene. „Aber sei's drum. Was treibst du hier unten?"
„Perry hat Funkstille angeordnet und mich losgeschickt. Von Hamiller weiß er euren Aufenthaltsort. Sato hat inzwischen die Karte von Alpha-Land durchgesehen.
Er hat die ganze Nacht damit verbracht.
Hamiller hat tatsächlich ein paar weiße Flecken darin. Es handelt sich um Bereiche, die von Fragmentübergreifenden Systemen abgedeckt werden, die natürlich noch nicht aktiv sind.
Aber wir haben jetzt die Koordinaten aller dieser Bereiche!"
„Dann los, Bearzot!" Jede Müdigkeit war von Eirene abgefallen. Sie wollte davonspringen, und der Siganese mußte sich an ihrem Haar festklammern, um nicht abgeworfen zu werden. „Nicht so schnell!" brüllte er heiser. „Ich habe Anweisungen für euch. Ihr müßt einen bestimmten Bereich aufsuchen."
„Und was ist mit dieser Etage hier?"
„Unwichtig! Die Bereiche, die von Hamiller nicht kontrolliert werden, liegen allesamt tiefer!"
„Das ist ein Wort!" sagte Eirene.
Entschlossen setzte sie sich in Bewegung, und Beodu folgte ihr eilig. Wieder suchten sie einen neuen Bereich auf, wieder orientierten sie sich bei ihrem Vorgehen im Uhrzeigersinn und den Hauptkorridoren.
Mehrmals durchschritten sie Gravitationsschleusen, in denen sich der Schwerkraftvektor änderte. Wenige Minuten nach Mittag legten sie endlich eine Pause ein. Bearzot-Paul war bei ihnen geblieben, und Eirene schlief im Sitzen ein. Als Beodu sie nach vier Stunden weckte, da schrak sie empor und stieß einen lauten Schrei aus. „Wir bekommen weiteren Besuch", sagte Beodu. Eine kleine Suchgruppe näherte sich, bei der sich Bully und ein paar Wissenschaftler befanden. Als Bully das verschlafene Gesicht des Mädchens bemerkte, grinste er lausbübisch. „Wenn ihr nur schlaft, dann finden wir Gucky nie mehr!" meinte er. Es sollte ein Scherz sein, aber an ihrem Gesicht sah der Unsterbliche, daß es ein schlechter gewesen war. „Reg!" zischte Eirene. „Du treibst mit dem Elend anderer deine Spaße.
Hoffentlich ist das kein Omen!"
„Du hast recht. Aber wir müssen weiter.
Wir sehen uns heute noch!"
Sie suchten tatsächlich bis spät in die Nacht hinein, ehe ein Rundruf von Hamiller sie in die Hauptleitzentrale beorderte. Alle weißen Bereiche waren abgesucht worden. Man hatte buchstäblich das Unterste zuoberst gekehrt, ohne eine Spur der Karaponiden oder des Mausbibers zu finden.
Es stand fest, daß sie sich nicht da aufhielten, wo man sie vermutet hatte. „Das Fazit daraus ist, daß wir sie in jenen Bereichen suchen müsse, die von Hamiller kontrolliert werden", stellte Perry Rhodan fest. „Und dazu benötigen wir mindestens zwei weitere Tage und Nächte.
Wer weiß, was in dieser Zeit alles geschehen kann! Hamiller ist so großzügig, uns einen Teil seiner Reparaturmannschaften zur Verfügung zu stellen, so daß wir es an einem Tag schaffen können!"
„Sie sind der Kommandant der Expedition und des Unternehmens", meldete sich die Tube. „Sie brauchen nur den Befehl zu geben, und ich lasse die gesamte Phase der Rekonstruktionsvorbereitung für mehrere Tage stoppen!"
Rhodan überlegte. Entschieden schüttelte er den Kopf. „Nein", erklärte er. „Das wird nicht nötig sein, hoffe ich!"
Die Luft in diesem Bereich war deutlich dünner als weiter oben, und Enza Mansoor rümpfte die Nase und schnupperte. Wahrscheinlich war der Austausch nicht hundertprozentig, oder es gab irgendwo eine Schleuse, die nicht mehr völlig dicht war. Hamiller würde sich zu gegebener Zeit darum kümmern.
Notkus tauchte aus einer Halle auf. Er schlug die Hände zusammen. „Ich war mir sicher, Enza. Wenn nicht hier, wo sonst?"
„Irgendwo eben. Du hast dich in etwas verrannt!„fuhr sie ihn an. „Du bringst keine Geduld auf, und wenn du so weitermachst, dann kehre ich um und lasse dich allein hier unten wühlen!"
Er starrte sie mit offenem Mund an. Sie tat nicht, als bemerkte sie seine Reaktion. „Los, los, keine Maulaffen feilhalten, Notkus Kantor. Wir sind noch nicht fertig." Sie schubste ihn vorwärts, und sie steuerten die nächste Tür an. Auch hier breitete sich eine leere Halle vor ihnen aus, und die Ortungsgeräte blieben passiv.
Nichts und niemand befand sich hier. Es gab lediglich Spuren, die darauf hinwiesen,
Weitere Kostenlose Bücher