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1431 - Das Humanidrom

Titel: 1431 - Das Humanidrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht gesagt hatte, was er dachte. Ihm genügte, daß er versucht hatte, ihn zu beruhigen und zu trösten. „Schlimmer ist, daß sie sehr bald hierherkommen könnten", warnte der Ingenieur. „Wenn diese Häuser in Flammen aufgehen, war alles umsonst.
    Also, beeilt euch. Ihr wißt, was wir suchen.
    An die Arbeit."
    Der Gedanke daran, daß sie Opfer der Menge werden konnten, trieb sie alle an.
    Sie rannten durch das Gebäude, das mehrfach unterteilt war und in dem zahlreiche Ersatzteile und Maschinen lagerten. Jeder beeilte sich, so gut er konnte.
    Albert Holm blickte zwischendurch immer wieder zu einem der Fenster hinaus.
    Er sah, daß überall in ihrer Nähe Flammen durch das Grün der Bäume aufstiegen. Hin und wieder bemerkte er einige Fanatiker, die mit brennenden Fackeln vorbeiliefen.
    Noch aber schien sich niemand für das Lagerhaus zu interessieren.
    Mehr als eine Stunde verging, dann hatten sie endlich alles beisammen, was sie benötigten. Inzwischen hatte Warnat Emargoun das Lagerhaus verlassen, um den Gleiter zu holen. Holm und der Blue packten die Beute in Kartons zusammen, während Ikarus Pell um das Gebäude kreiste und Wache hielt. „Wo bleibt der Rotschopf so lange?" fragte Zarlo Yilgrizz nervös. „Er hätte doch längst wieder hiersein müssen!"
    Holm blickte auf sein Chronometer. Die Zeit war wie im Flug vergangen.
    Tatsächlich hätte Warnat Emargoun schon wieder bei ihnen sein können. „Er wird schon kommen", sagte der Ingenieur. „Ich bin ganz sicher."
    Ikarus schwebte heran. Sein Gesicht war dunkelgrün vor Erregung. „Jetzt ist es soweit!" schrie er. „Sie zünden den Bau an. Ihr müßt nach draußen. Hier drinnen werdet ihr geröstet!"
    Holm und der Blue verloren keine Zeit.
    Sie schulterten die Kartons und flüchteten durch den hinteren Ausgang des Lagerhauses ins Freie. Mittlerweile war es dunkel geworden. Nur das Licht zahlloser Fackeln erhellte die Nacht. 6. Deni Albert Holm schlug mit der Faust auf den Tisch. „So eine Nukleareinheit kann doch nicht ohne weiteres verschwinden!" rief er erzürnt. „Offenbar doch", erwiderte Zarlo Yilgrizz gelassen.
    Der Ingenieur befand sich zusammen mit dem Blue in einem Bereich des Humanidroms, der nahezu vollständig fertiggestellt war. Hier sollten die großen Empfänge für die Besucher stattfinden, die aus allen Teilen der Galaxis kommen würden. Es fehlten nur noch die Howalgonium-Verblendungen an den Decken. Sie waren noch nicht eingebaut worden, weil sie das Aufwendigste und Teuerste waren, was in diesem Bereich montiert werden sollte. Die kleinste Beschädigung der vorgefertigten Platten würde nicht nur den Zeitplan durcheinanderbringen, sondern auch zu unerträglichen finanziellen Belastungen führen.
    Holm schwindelte bei der Vorstellung, irgend jemand könnte Howalgonium stehlen.
    Schwerwiegende Zwischenfälle hatte es seit mehr als zehn Jahren nicht mehr gegeben. Die Arbeiten am Humanidrom waren ungestört vorangegangen.
    Und jetzt fehlte eine etwa faustgroße Nukleareinheit, ein Kraftpaket, das ganze Sektoren des Bauwerks mit Energie versorgen sollte.
    Die Tür öffnete sich, und Deni kam herein. „Kann ich dich einen Moment sprechen, Bert?" fragte sie.
    Er blickte den Blue an, und dieser ging wortlos hinaus.
    Seine Frau setzte sich ihm gegenüber. „Ich habe unseren Hochzeitstag vergessen", sagte er erschrocken.
    Sie lachte. „Du weißt, daß ich mir nichts draus mache."
    „Aber es ist der zehnte! Deni, wir sind seit zehn Jahren verheiratet, und ich habe nichts für dich."
    Sie kam zu ihm, beugte sich über ihn und küßte ihn. Tröstend strich sie ihm übers Haar. „Armer Bert", sagte sie. „Du hast wirklich nur das Humanidrom im Kopf."
    „Heute nicht", widersprach er. „Wir fliegen nach Lokvorth. Ich lade dich in das beste Restaurant von Lokvorth-Therm ein."
    Sie schüttelte den Kopf. „Was soll der Unsinn?" lachte sie. „Du hast hier wahrhaftig genug zu tun, seit Endehar kränkelt."
    Er blickte sie ernst an. „Du hast meinen Ehrgeiz in den vergangenen zehn Jahren angestachelt. Du hast dafür gesorgt, daß ich meine ganze Kraft für das Humanidrom gegeben habe.
    Dir verdanke ich alles, Deni. Und deshalb ist für heute Schluß. Ein bißchen wollen wir auch leben."
    Sie blickte ihn ernst an. „Wie lange ist es her, daß du auf Lokvorth warst?"
    „Keine Ahnung", gab er zu. „Ein Jahr?"
    „Es sind auf den Tag genau drei Jahre."
    Er ließ sich stöhnend in seinen Sessel zurückfallen. „So was nennt man wohl ein

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