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1432 - Die Fratze der Nonne

1432 - Die Fratze der Nonne

Titel: 1432 - Die Fratze der Nonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das Licht starker Scheinwerfer erhellt. Einige der Kollegen schauderten bei dem schrecklichen Anblick zusammen.
    Selbst Fielding musste sich räuspern, als er mich ansprach. »Wer kann das nur getan haben?«, flüsterte er.
    Ich gab ihm die Antwort. »Es war eine Nonne, Kollege.«
    »Bitte?«
    »Sie müssen wohl oder übel eine Nonne als Mörderin in Betracht ziehen, aber das ist jetzt nicht mehr Ihre Sache. Darum werde ich mich kümmern…«
    ***
    Auch wenn es schon verdammt spät oder früh war, hatte ich es mir nicht nehmen lassen, zu den Conollys zu fahren, denn in diesen Morgenstunden würde wohl keiner mehr zu Bett gehen.
    Ich hatte natürlich zuvor angerufen und erfahren, dass Sheila einen starken Kaffee gekocht hatte, worauf ich mich schon freute.
    Draußen graute der Morgen noch nicht, aber es war bereits zu ahnen, dass die Dunkelheit bald schwinden würde.
    Mein Freund Bill öffnete mir die Tür. Er lächelte müde, und in seinem Gesicht stand zu lesen, dass er froh darüber war, Johnny wieder bei sich zu wissen.
    Da die Küche des Hauses groß genug war, hatten sich die Conollys dort versammelt, und für mich gab es ebenfalls noch einen freien Stuhl. Der Kaffeegeruch gefiel mir, und Sheila hatte auch etwas Gebäck hingestellt.
    Ich schlug Johnny auf die Schulter, bevor ich mich hinsetzte. »Wie gefällt es dir, uns ohne Gitter gegenüberzusitzen?«
    »Besser.«
    »Das dachte ich mir.«
    Sheila, die Kaffee einschenkte, lobte mich. »Toll, dass du Johnny da rausgeholt hast.«
    Ich winkte ab. »Das war nicht mein Verdienst. Er wäre auch so freigekommen. Die Kollegen hätten nur mal kurz nachdenken müssen, was sie leider nicht sofort getan haben.«
    »Trink erst mal«, sagte Bill.
    »Danke.« Ich hatte meine Freunde noch nicht eingeweiht und ihnen nur am Telefon erklärt, dass es mir gelungen war, auch den zweiten Mann zu finden. Sie wussten nur, dass Arnie Spencer ebenfalls tot war. Die genauen Umstände erfuhren sie erst jetzt.
    Das drückte auf ihre Stimmung. Sheila, die sehr blass geworden war, rieb ihre Augen.
    »Das ist ja furchtbar«, erklärte sie. »Das ist grauenhaft.« Sie schüttelte den Kopf. »Wie kann ein Mensch nur zu so etwas fähig sein? Hinzu kommt, dass diese Person eine Nonne ist.«
    Ich runzelte die Stirn. »Ist sie das wirklich?«
    »Ja, ich denke schon.« Sheila warf ihrem Sohn einen Blick zu.
    »Oder etwa nicht?«
    Johnny schaute in seine halb volle Kaffeetasse. »Ich weiß es nicht genau, wenn ich ehrlich bin. Ich habe sie jedenfalls als eine Nonne angesehen. Mit ihrer Nonnentracht sah sie so aus. Nur habe ich mich gewundert, dass sie nackt gebadet hat. Und das müssen die beiden Typen gewusst haben. Sie ist sicherlich nicht zum ersten Mal am See gewesen. Ich kann mir vorstellen, dass die beiden Typen Bescheid gewusst haben.« Er schüttelte den Kopf. »Aber sie ist keine echte Nonne. Hinter ihr steckt etwas anderes, das weiß ich genau. Sie spielt die Nonne nur.«
    »Und woher kommt sie?«, fragte Bill.
    »Wie?«
    »Sie muss irgendwo wohnen, leben, wie auch immer.«
    Johnny steckte ein Stück Gebäck zwischen seine Zähne und knabberte darauf herum.
    »Hast du nicht mir ihr darüber gesprochen?«
    »Doch, aber sie wich mir aus, und ich habe dann nicht weiter nachgefragt.«
    Bill blieb am Ball. »Warum nicht?«
    Johnny hob die Schultern an. »Weil für mich klar war, dass eine Nonne in einem Kloster lebt. Ich bin davon ausgegangen, dass es bei Elvira auch der Fall gewesen ist. Bestimmt hättet ihr auch nicht anders gedacht, wenn ihr ehrlich seid.«
    »Das ist wahr.« Ich gab ihm Recht. »Nonnen leben ja nicht auf einem Campingplatz.«
    »Also im Kloster.«
    »Sicher, Johnny.«
    »Dann bleibt uns nichts anderes übrig, als nach einem Kloster zu suchen«, sagte Bill.
    Ich stimmte durch mein Nicken zu.
    Sheila sagte, nachdem sie einen Schluck Kaffee getrunken hatte:
    »Und ihr glaubt tatsächlich, dass sie sich dort versteckt hält?«
    »Wir werden es herausfinden«, sagte ich. »Es muss sich ja feststellen lassen, ob es in der Umgebung, in der der kleine See liegt, ein Kloster gibt.« Ich schaute bei meiner nächsten Frage Johnny direkt an. »Wo bist du genau gewesen, als du die Nonne getroffen hast? Darauf kommt es jetzt an.«
    »Ich war in Dover bei den Kreidefelsen. Die habe ich mir genau angesehen. Dann wollte ich wieder zurück nach London. Unterwegs habe ich immer wieder Leute getroffen. Mal sind wir in der Gruppe ein Stück gefahren, mal fuhr ich allein. Das war auch so, als

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