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1433 - Der Engel, die Witwe und der Teufel

1433 - Der Engel, die Witwe und der Teufel

Titel: 1433 - Der Engel, die Witwe und der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Also musste das Gleiche auch mit dem Teufel geschehen.
    Aber wie man im Einzelnen darauf reagieren sollte, das war ihr nicht klar. Für sie stand nur fest, dass Griffin ein bestimmtes Ziel verfolgte, und das möglicherweise mit Hilfe der Hölle oder deren Kräfte.
    Kate konnte sich nicht von diesen Gedanken lösen. Sie nahm wieder die Stille in ihrem Haus bewusst wahr, die sie als schleichend empfand und zugleich bedrückend. Sie lag auf ihr wie eine starke Last, die sie nicht abschütteln konnte. Im eigenen Haus fühlte sich Kate nicht mehr sicher, aber sie traute sich auch nicht, jeden der Räume zu durchsuchen.
    Eine Waffe besaß sie nicht. Sie hasste Schießeisen. Sie hasste auch den Krieg und Menschen, die sich daran beteiligten, doch jetzt hätte sie gern eine Waffe besessen. Sie traute Griffin nicht. Sie wusste nicht mal, von wo aus er sie angerufen hatte. Möglicherweise hatte er bereits an ihrem Haus gestanden und hielt sie auch jetzt unter Kontrolle, indem er abwechselnd durch die Fenster schaute.
    Im Wohnraum fühlte sie sich plötzlich unwohl.
    Erst als sie den Kopf nach links drehte, dachte sie an das breite Panoramafenster. Sean und sie hatten sich stets an dem Blick erfreut, der ihnen ein Stück Natur bot.
    Jetzt war im Garten alles in tiefe Finsternis gehüllt.
    Stand er schon im Garten?
    Diese Frage brachte Kate auf Trab. Es war nicht besonders hell im Wohnraum, denn es gab nur zwei Lichtquellen. Trotzdem kam sie sich vor wie auf einem Präsentierteller, denn wer aus dem dunklen Garten in den Raum schaute, der musste sie deutlich sehen, wenn er nicht gerade blind war.
    Sie ging mit schnellen Schritten zum Fenster, bog dann nach links ab, um den Schalter für das Gartenlicht zu erreichen.
    Explosionsartig strahlte das Licht auf.
    Leider nur an wenigen Stellen. Es erfasste den Garten nicht in seiner Gesamtheit. Sträucher oder Buschwerk wuchsen nicht im Garten, sie hatten sich für Rasen entschieden, denn er war am leichtesten zu pflegen.
    Kate trat dicht an die Scheibe heran, um besser sehen zu können.
    Weit riss sie den Mund auf. Der Schrei aber blieb in ihrer Kehle stecken. Was sie sah, das faszinierte sie auf eine grauenhafte Art und Weise.
    Mitten auf dem Rasen stand jemand.
    Es war Glen Griffin!
    Allerdings sah er nicht mehr so aus, wie sie ihn zuletzt im Restaurant erlebt hatte.
    Es gab zwar noch seinen normalen Köper, doch sein Gesicht war zu einer flammenden Teufelsfratze geworden…
    ***
    Augen, Mund, Nase, das alles war vorhanden. Aber es war mit einer rötlichen Schicht aus zuckendem Feuer überdeckt. Kleine Flammen hatten sich zu einem Ganzen zusammengefunden und das Gesicht mit diesem Feuer übergossen, ohne dass es verbrannte.
    Griffin ist ein Teufel! Oder ist Griffin der Teufel überhaupt?
    War das möglich? Hatte der Satan die Hölle verlassen und sich verkleidet oder eine andere Gestalt angenommen?
    Kate wunderte sich, dass sie in einer Lage wie dieser noch so klar denken konnte. Das war schon etwas Besonderes. Sie schrie nicht, sie rannte nicht weg, sie dachte einfach über den Teufel nach, und das auch nur, weil ihr alte Geschichten in den Sinn kamen. In ihrer Kindheit hatte sie viele Märchen der verschiedensten Autoren gelesen, die aus den unterschiedlichsten Ländern stammten.
    Es waren nicht alles schöne und nette Geschichten gewesen. Da war sie oft genug mit dem Bösen konfrontiert worden und hatte sich stets davor gefürchtet. Der Teufel hatte bei allen Völkern eine wichtige Rolle gespielt. Er war auch verschieden beschrieben worden, und er hatte oft genug die Gestalt eines Menschen angenommen.
    Auch hier.
    Da wurden Märchen wahr. Und das in ihrem Garten, der von Strahlern erhellt wurde.
    Ihr Blick wurde von der dort stehenden Figur angezogen wie Eisen von einem Magnet. Das Gesicht hinter dem Feuer oder in dem Feuer war zu einer Fratze verzerrt. Die Proportionen stimmten nicht mehr, und trotzdem sah sie, um wen es sich handelte.
    Er war also da! Und er hatte einen Pakt mit dem Teufel geschlossen!
    So schwer es ihr auch fiel, Kate hatte sich damit abgefunden, und zugleich schoss ihr eine andere Idee durch den Kopf.
    Sean war verunglückt. Die Seile des Gleitschirms waren gerissen, trotz der zuvor sorgfältig durchgeführten Bodenkontrolle. Sie hätten nach menschlichem Ermessen nicht reißen können, das hatte für alle festgestanden, natürlich auch für sie.
    Aber niemand hatte daran gedacht, was passierte, wenn der Teufel seine Hand im Spiel hatte. So etwas war den

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