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1434 - Todeswünsche

1434 - Todeswünsche

Titel: 1434 - Todeswünsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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richtig dunkel – oder?«
    »Davon kannst du ausgehen.«
    Glenda fragte noch weiter. »Also lichtlos?«
    »Meinetwegen auch das.«
    Sie lächelte mich an. »Komisch, dass dir nicht der gleiche Gedanke gekommen ist wie mir.«
    »Wieso?«
    »Alles, was du mir hier gesagt hast, weist doch eigentlich auf eine bestimmte Person oder auf ein bestimmtes Wesen hin. Ich würde es als den Spuk ansehen…«
    ***
    Nach dieser Antwort herrschte zwischen uns zunächst mal tiefes Schweigen. Jeder dachte nach, und wenn ich ehrlich sein sollte, dann lag Glenda gar nicht mal so falsch.
    Es gab den Spuk. Ein unfassbares Etwas, dessen absolut schwarzes und lichtloses Reich sich aus den Seelen vernichteter Dämonen zusammensetzte. Er selbst bestand ebenfalls nur aus Schwärze, und zwischen ihm und mir herrschte so eine Art von Burgfrieden.
    »Ich warte auf deine Antwort, John.«
    »Die kannst du haben. Ich denke, dass du gar nicht mal so schlecht gelegen hast.«
    »Freut mich.« Sie schlug kurz auf den Tisch. »Es muss natürlich nicht der Spuk gewesen sein, aber so abwegig ist der Gedanke auch nicht, denke ich mal.«
    »Das ist schon richtig«, murmelte ich. »Aber warum sollte er sich zeigen, wenn es zu einem Sternschnuppen-Überfall kommt?«
    »Das frage ich mich allerdings auch. Es muss etwas zu bedeuten haben, dass er sich zeigte. Immer vorausgesetzt, dass es wirklich der Spuk gewesen ist. Aber mir fällt kein anderer ein.«
    Mir auch nicht, dachte ich und ärgerte mich zugleich, dass wir im Dunkeln herumtappten.
    Dann schellte es.
    »Erwartest du Besuch?«
    Ich stand bereits auf. »Suko ist kein Besuch. Ich kenne dieses kurze Klingelsignal.«
    Ich ließ das Wohnzimmer hinter mir, ging durch den kleinen Flur und öffnete.
    »Aha, der Herr ist schon auf den Beinen.«
    »Und hat sogar gefrühstückt. Komm rein.«
    »Was ist mit Glenda?«
    »Sie sitzt am Tisch, und ich kann dir auch sagen, dass in der Nacht zwischen uns nichts gelaufen ist.«
    Suko lachte. »Das hätte mich bei deinem Zustand auch gewundert.«
    »Soll ich mal wieder lachen?«
    »Nein, aber lass mich rein.«
    Suko und Glenda begrüßten sich, und mein Freund hatte kaum seinen Platz eingenommen, als Glenda fragte: »Dann hast du das Gesicht am Himmel auch gesehen?«
    Suko warf mir einen fragenden Blick zu.
    »Sie weiß Bescheid.«
    Der Inspektor drehte sich zu Glenda hin. »Auch wenn es fast unglaublich klingt, aber ich bleibe dabei, dass ich dieses Gesicht ebenfalls gesehen habe.«
    Glenda hob einen Finger an. »Die Umrisse.«
    »Sicher, nur die Umrisse. Und keiner von uns weiß, zu wem dieses Gesicht gehört.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher.«
    Suko deutete ein Kopfschütteln an. »Wieso?«
    »Willst du es sagen, John?«
    Ich schüttelte den Kopf. Also rückte Glenda mit der Sprache heraus. »Wir haben uns vorgestellt, dass es dem Spuk gehören könnte.«
    Suko sagte zunächst mal nichts. Er saß da, atmete tief durch und lächelte schließlich freudlos.
    »Glaubst du es nicht?«
    »Doch, wenn ich näher darüber nachdenke, kann ich mir durchaus vorstellen, dass es dem Spuk gehört. Dass er sich mal etwas anderes getraut hat und zu einem Gegenstand geworden ist. Bisher war er nur ein amorphes Geschöpf. Das kann sich geändert haben.«
    »An einen Gegenstand glaube ich nicht«, sagte ich. »Nein, so kann man ihn nicht bezeichnen.«
    »Du hast Recht, John.« Suko hob die Schultern. »Mir fiel kein anderes Wort ein. Aber könnte es sein, dass der Spuk dabei ist, sich zu wandeln und andere Gebiete zu erobern?«
    »Für ihn ist nichts unmöglich. Oder fast nichts«, sagte ich, wobei ich in meine leere Tasse schaute, als wäre dort die Lösung verborgen. »Es hat schon so viele Veränderungen im Reich der Dämonen gegeben, dass ich an nichts mehr glaube, was einmal fest betoniert zu sein schien. Das könnt ihr mir nachfühlen, denke ich.«
    »Wenn wir dabei bleiben«, sagte Glenda, »ist der Spuk aus der Reserve gelockt worden, um sich anders zu orientieren.«
    »Und was hat das mit dem Sternschnuppenfall zu tun?«, murmelte Suko vor sich hin.
    »Keine Ahnung«, stand ich ihm bei.
    »Aber«, sagte Glenda, »wir müssen uns doch die Frage stellen, warum das geschehen ist. Warum hat sich der Spuk denn gezeigt – vorausgesetzt, er ist es wirklich. Ihr sagt doch immer, dass auch im Reich der Dämonen nichts grundlos passiert.«
    »Das ist auch so.«
    »Dann gib mir eine Antwort, John.«
    »Nein, die kann ich dir nicht geben.« Ich hob die Schultern.
    Glenda lehnte sich

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