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1434 - Todeswünsche

1434 - Todeswünsche

Titel: 1434 - Todeswünsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch so.« Sie deutete auf die Stühle.
    »Aber nehmt doch Platz.«
    Wir rahmten Rita Franklin ein, die uns sehr unsicher anschaute.
    Sie hatte einen kleinen Mund, dessen Lippen zitterten. Überhaupt hatte sie ein rundes, puppenähnliches Gesicht.
    Purdy Prentiss erklärte ihrer Besucherin noch mal, wer wir waren und dass sie Vertrauen zu uns haben konnte. Sie fügte auch hinzu, dass wir für sie Verständnis hatten.
    Dann kam die Staatsanwältin darauf zu sprechen, weshalb Rita Franklin überhaupt bei ihr saß. Nicht nur, weil sie die Stieftochter des Ermordeten war und über Umwege erfahren hatte, was mit ihrem Stiefvater geschehen war, nein, jetzt wurde sie auch von einem schlechten Gewissen gequält, denn sie hatte erfahren, wann und wie ihr Stiefvater ums Leben gekommen war, und das konnte sie nicht fassen.
    Wir hörten zu, was uns Purdy über Rita Franklin zu sagen hatte, und bekamen verdammt große Ohren, als wir von ihrem Sternschnuppenwunsch erfuhren.
    Ich hakte sofort ein und fragte: »Und Sie haben sich wirklich gewünscht, dass Ihr Stiefvater zur Hölle fährt?«
    Sie senkte den Blick und flüsterte tonlos: »Ja, das habe ich. Man hat doch einen Wunsch frei, wenn Sternschnuppen vom Himmel fallen. Ja, ich habe diesen Wunsch für mich im Stillen ausgesprochen. Dass er in Erfüllung gehen würde, daran habe ich nie gedacht, aber so ist es nun mal gewesen. Rückgängig machen kann ich es nicht.«
    »Stimmt«, murmelte ich und wandte mich an Purdy. »Weiß Rita, wodurch Lewis Morrison starb?«
    »Sicher.«
    »Wie reagierte sie?«
    »Gar nicht. Wahrscheinlich war sie zu sehr geschockt. Aber wenn wir weiterdenken, ist nicht nur sie das Problem. Was meinst du, John, wie viele Menschen sich bei diesem Schnuppenhagel etwas gewünscht haben? Und kann man davon ausgehen, dass sich jeder Wunsch erfüllt hat? Positiv als auch negativ? Das wäre ein Horror.«
    »Stimmt.«
    »Ist denn schon etwas Ungewöhnliches aufgefallen?«, fragte Suko.
    »Sind in der Nacht Meldungen eingegangen, bei denen man misstrauisch werden kann?«
    »Das weiß ich nicht. Man hat mich nur über den Tod von Lewis Morrisson informiert. Das war natürlich für die Kollegen wichtig, die ihn schon lange hinter Gittern sehen wollten. Mehr kann ich euch auch nicht sagen. Möglich, dass noch etwas folgt.« Sie hob die Schultern. »Genaues weiß ich nicht, und ich kann nicht in die Zukunft sehen.«
    »Klar.« Suko lächelte etwas linkisch.
    Ich kümmerte mich wieder um Rita Franklin, die auf ihre Knie schaute.
    »Sie haben diesen Vorgang zusammen mit Ihrem Freund beobachtet, nicht wahr?«
    »Ja, mit Lefty Farr.«
    »Ist Ihnen beiden dabei etwas aufgefallen, abgesehen davon, dass viel Sternenstaub vom Himmel fiel?«
    Rita hob jetzt den Blick. Die Lippen blieben fest zusammengedrückt. Aber in ihren Blick hatte sich schon eine gewisse Unsicherheit gestohlen. Auf mich machte sie den Eindruck, dass sie noch etwas gesehen hatte, aber nicht so recht mit der Sprache herausrücken wollte.
    »Sie können uns ruhig alles sagen, Rita.«
    »Ja, ja, das denke ich auch.« Dann deutete sie ein Nicken an. »Es ist mir etwas aufgefallen«, sagte sie leise.
    »Und was?«
    Ich hatte mit einer spontanen Antwort gerechnet, sah mich allerdings enttäuscht. Sie hatte Mühe, die richtigen Worte zu finden, und erst nach einer Weile bekamen wir den leise gesprochenen Satz mit.
    »Da war noch was.«
    »Und was?«
    »Oben am Himmel.« Ihre Stimme war kaum zu hören, sodass wir unseren Atem anhielten, damit wir ihre Worte hören konnten. »Da hat sich etwas abgemalt. Ich sah es, als wir im Auto saßen. Zuerst konnte ich es nicht glauben, aber es stimmte.«
    Ich fragte direkt: »War es ein Gesicht? Ein übergroßes und auch riesiges Gesicht?«
    Sie schwieg. Aber sie nickte und schüttelte zugleich den Kopf. »Ich kann es nicht begreifen, aber es war tatsächlich ein Gesicht. Gewaltig. So etwas habe ich noch nie gesehen, Mister…«
    »Ich heiße John Sinclair.« Den Namen hatte sie wohl vergessen, obwohl Purdy uns vorgestellt hatte.
    »Ja, ein Gesicht. Aber nicht echt. So richtig echt, meine ich. Es war mehr ein Umriss in der Dunkelheit und nicht gefüllt. Aber ich habe ein Gesicht erkannt.«
    Suko und ich nickten uns zu, wobei mein Partner sagte: »Da haben Sie sich nicht geirrt, Rita.«
    »Nein?«
    »So ist es. So und nicht anders. Sie haben sich nicht getäuscht. Es hat das Gesicht gegeben. Es lauerte am Himmel. Es war noch dunkler als er, aber wir wissen leider nicht genau, zu

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