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1435 - Tödlicher Frost

1435 - Tödlicher Frost

Titel: 1435 - Tödlicher Frost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Es blieb totenstill im Raum. Ich glaubte allerdings fest daran, dass niemand gekommen war, um Karina in diese Stellung zu hieven. Sie musste sich schon von sich aus aufgerichtet haben. Das gab mir wieder Hoffnung.
    Ich ging auf sie zu. Meine Lippen zeigten ein Lächeln, wobei ich hoffte, dass sie es bemerkte.
    Nein, das tat sie nicht. Ihr Blick folgte mir nicht, als ich mich in Bewegung setzte. Sie starrte auch weiterhin ins Leere.
    Vor ihr blieb ich stehen. Auch jetzt veränderte sich nichts an ihr.
    Dann beugte ich mich leicht nach vorn und sprach sie mit leiser Stimme an.
    »Kannst du mich hören, Karina?«
    Keine Reaktion. So etwas Ähnliches hatte ich auch erwartet und war deshalb nicht enttäuscht.
    »Bitte…«
    Nichts…
    Nur war ich nicht der Mensch, der so schnell aufgab. Wäre sie unter den Einfluss höllischer Mächte geraten, dann hätte ich es mit dem Kreuz versucht. Das konnte ich mir hier sparen. Ich wollte versuchen, sie mit Worten aus ihrem Zustand zu locken.
    »Bitte, Karina, ich bin es. Wenn du mich hören kannst, dann gib mir ein Zeichen.«
    Es war in diesem Augenblick mein größter Wunsch, der sich leider nicht erfüllte. Es blieb bei der Starre, und ich hatte keine Ahnung, wie ich sie aufheben sollte.
    Ich strich mit der Handfläche dicht an ihren Augen entlang. Auch jetzt reagierte sie nicht.
    Aber sie saß und lag nicht mehr. Das war das Positive an der Sache.
    Ich startete einen letzten Versuch und legte meine Hand an ihre Wange. Sie war durch eine Berührung erstarrt. Bei mir passierte es nicht. Ich konnte mit den Fingerspitzen über ihre Haut streichen, und ich ertastete dabei auch die Veränderung.
    Die Weichheit und Nachgiebigkeit der Haut war wieder da. Aber die Kälte passte nicht dazu. Ich erkannte erneut, dass sie mit einer normalen nicht zu vergleichen war.
    Aber Karina war nicht tot. Ihr Atem oder der Herzschlag war für mich zwar nicht festzustellen, trotzdem lebte sie. Leider war sie von einer anderen Macht übernommen worden, die mir leider unbekannt war.
    Nichts passierte. Ich rieb ihre Wangen. Sie blieb starr wie eine Puppe. Dann hob ich sie an und hoffte, dass sie sich strecken würde, was leider nicht eintrat.
    Es brachte mich also nicht weiter, und so setzte ich Karina Grischin wieder in die alte Position. Ich hatte sie gerade losgelassen, als kurz gegen die Tür geklopft wurde. Danach schob der Major sie auf und trat über die Schwelle.
    Er blieb neben der offenen Tür stehen. Zwar nicht so starr wie ich, aber dennoch ziemlich überrascht. Seine Augen waren weit geöffnet. Er drehte den Kopf mal zu mir, dann wieder zu Karina Grischin hin und war erst mal nicht in der Lage, etwas zu sagen.
    »Schließen Sie am besten die Tür, Major.«
    »Klar, natürlich.«
    Mehr sagte er nicht. Dafür deutete er mit dem rechten Zeigefinger auf Karina.
    Ich wusste, was er meinte, und sagte deshalb: »Nicht ich habe sie so hingesetzt.«
    »Ach.«
    »Sie selbst hat es getan.«
    Grassow holte tief Luft. Er musste seine Überraschung erst überwinden. »Dann ist sie wieder – ist sie…«, fragte er stotternd.
    »Nein, sie ist nicht wieder normal geworden. Aber sie hat sich von allein hinsetzen können, und darüber muss man nachdenken.«
    »War jemand hier?«
    »Das kann ich nicht genau sagen. Ich glaube eher nicht. Sie hat es von allein getan. Außerdem weiß niemand über sie Bescheid, denke ich mal. Oder sehen Sie das anders?«
    »Diese Räume sind für die einfachen Soldaten tabu.«
    »Das wollte ich nur hören.« Ich trat einen Schritt von Karina weg.
    Obwohl ich mir ziemlich sicher war, dass es nichts brachte, setzte ich mein Kreuz ein.
    Natürlich verfolgte der Major meine Bewegungen mit interessierten Blicken. Er gab keinen Kommentar ab und schaute zu, wie das Kreuz Karinas Stirn berührte.
    Hätte sie unter einem dämonischen Einfluss gestanden, hätte alles ganz anders ausgesehen. So aber blieb sie starr sitzen, und auf der Stirn zeichnete sich kein Abdruck ab.
    »Nichts«, murmelte ich.
    »Was war das denn?«
    Ich ließ das Kreuz wieder verschwinden. »Nur ein Test. Machen Sie sich darüber keine Gedanken.«
    »Das werde ich auch nicht.« Er zeigte noch mal auf Karina. »Und wie geht es jetzt weiter?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen. Sie wissen es nicht, ich weiß es nicht. Das ist nur der anderen Seite bekannt. Da kann ich mir schon vorstellen, dass sie etwas unternimmt.«
    »Was?«
    »Wir müssen davon ausgehen, dass sie Karina kontrolliert. Und zwar in alle Richtungen. Sie

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