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1436 - Der Höllensohn

1436 - Der Höllensohn

Titel: 1436 - Der Höllensohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sagte Karina.
    »Okay, ich warte.«
    Karina Grischin drehte sich um. Es war wirklich alles normal, und niemand hätte auch nur den leisesten Verdacht schöpfen können, dass plötzlich etwas passieren konnte.
    Aber es passierte.
    Und das lag weder an Karina Grischin noch an mir, sondern an der Frau im roten Mantel.
    Alles ging wahnsinnig schnell, und trotzdem hatte ich den Eindruck, es verzögert zu erleben, denn innerhalb der nächsten Sekunde befanden wir uns mitten in einer Orgie der Gewalt…
    ***
    Die Frau im roten Mantel schien sich in einen roten Schatten zu verwandeln, als sie sich mit einer schon irren Geschwindigkeit bewegte, und obwohl es Zeugen genug gab, war zunächst keiner in der Lage, zu reagieren.
    Der rote Mantel flog auf einen der Sicherheitsleute zu. Es war ebenfalls eine Frau. Sie wurde völlig überrascht.
    Die andere war innerhalb einer Sekunde bei ihr, und plötzlich hielt sie deren Waffe in der Hand. Mit der Maschinenpistole in ihrem Besitz wirbelte sie herum, und noch in der Bewegung drückte sie ab.
    In den nächsten Sekunden spie die Waffe Tod und Verderben. Das harte Rattern der Abschüsse war zu hören, und darin mischten sich die gellenden Schreie der Menschen.
    Sekunden des Grauens und auch der Lähmung, die die meisten Menschen befallen hatte. Auch Karina und ich blieben davon nicht verschont, aber unsere Schrecksekunde dauerte weniger lang.
    Wir tauchten ab, sahen das Chaos aus der Froschperspektive, und Karina hatte bereits ihre Waffe hervorgeholt. Sie rollte sich über den Boden und feuerte auf die Schießwütige.
    Ob sie traf oder ob die Frau im roten Mantel von Kugeln aus anderen Waffen erwischt wurde, das war in dieser wahnsinnigen Eile nicht festzustellen.
    Jedenfalls zuckte sie zusammen, als die Kugeln in sie einschlugen.
    Ihre Arme rutschen nach unten, und wenig später war die Maschinenpistole zu schwer für sie geworden. Sie landete vor ihren Füßen auf dem Boden, während die angeschossene Person in einer letzten Aufwallung von Lebenswillen nach vorn taumelte, über die Maschinenpistole stolperte, aber noch nicht zu Boden fiel.
    Das passierte erst dicht vor unserem Tisch. Als sie aufprallte, brauchte ich nicht mal weit die Hand auszustrecken, um sie zu berühren. Sie hob sogar den Kopf an. Ich sah, dass ihr Gesicht von Blutspritzern bedeckt war, und ich bekam mit, dass sie den Mund öffnete, als wollte sie mir etwas sagen.
    »Ich bin noch da, Engländer…«
    Es war der eine Satz, der mich elektrisierte, denn ich wusste genau, dass es nicht die Stimme der Frau gewesen war, die ihn gesprochen hatte.
    Eine Frage stellte ich nicht mehr. Ich sah noch, dass der Kopf der Schießerin auf den Boden prallte, dann packten mich kräftige Hände, rissen mich hoch und schafften mich weg.
    Ich fand mich irgendwo an der Wand wieder, und ein kräftiger Mann schrie mir einige Worte ins Gesicht, die ich begriff, ohne ihn zu verstehen. Sicherheitshalber nickte ich.
    Der Mann verschwand. Ich hatte wieder freie Sicht und freute mich zunächst, von keiner Kugel getroffen worden zu sein. Aber um mich herum herrschte Chaos. Verletzte Menschen lagen am Boden und schrien. Ein Mann bewegte sich überhaupt nicht mehr. Er war am Kopf getroffen worden. Um ihn herum schimmerte eine Blutlache.
    Karina Grischin war ebenfalls nicht getroffen worden. Sie bewegte sich hektisch, schrie einige Männer an und musste sich gegen das Heulen der Sirenen behaupten.
    Sanitäter rannten herbei. Sicherheitsleute sperrten den Bereich ab.
    Da schaute ich nur zu. Ja, ich sah alles, nur meine Gedanken bewegten sich in eine ganz andere Richtung.
    Ich hatte mich sehr nahe an der toten Frau befunden, deren Tasche jetzt weggezogen wurde. Und ich hatte ihre Worte verdammt gut verstanden.
    »Ich bin noch da, Engländer…«
    Meine Kehle war trocken geworden. Ich wusste, wer da zu mir gesprochen hatte. Das war nicht die Frau gewesen, sondern eine Geisterstimme, die tatsächlich einem Geist gehörte.
    Den Körper gab es nicht mehr, aber der verdammte Geist hatte brutal zugeschlagen, und ich wusste, dass dieser Fall noch längst nicht beendet war. Der Geist des Schamanen hatte uns zudem bewiesen, wie wenig Skrupel er besaß. Er wollte das Chaos. Das hatte er hier geschafft, und er hatte mir damit klar gemacht, dass ich mich in der Zukunft verdammt vorsehen musste.
    Die Sicherheitsbeamten bewiesen, dass sie Erfahrung im Umgang mit dem Chaos hatten. Es dauerte nicht sehr lange, da hatten sie es geschafft, eine gewisse Ruhe

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