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1436 - Der Höllensohn

1436 - Der Höllensohn

Titel: 1436 - Der Höllensohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kirche trugen es. Gerade sie besaßen die Kreuze aus Gold, die oft noch mit Juwelen verziert waren.
    Das Kreuz dieses Popen sah nicht so wertvoll aus und zeigte auch keinen goldenen Glanz. Seine Farbe ging mehr ins Dunkle. Es war allerdings auch poliert worden.
    Das Gesicht des Mannes war lang und schmal. Die sehr dichten Brauen unter der hohen Stirn brauchten den Vergleich mit zwei Balken nicht zu scheuen. Die schmale Nase wirkte wie ein Stück Holz.
    Auf der Oberlippe wuchs ein dünner schwarzer Bart.
    Der Pope stand ebenso ruhig wie ich. Er schien der Welt entrückt zu sein. Seine dunklen Augen bewegten sich nicht, aber ich hatte trotzdem das Gefühl, dass er alles wahrnahm, was um ihn herum geschah. Er stand zudem an der hinteren Wand des Busses, glich die Schwankungen locker aus und musste sich auch nicht festhalten.
    Er war der Exot unter den Reisenden und wurde immer wieder von scheuen Blicken getroffen.
    Sicher würde er seine Brüder in London besuchen, denn in diesem Schmelztiegel an der Themse vereinigten sich alle Religionen. Da war auch die Ostkirche vertreten, die sich vor Hunderten von Jahren von der römischen abgespalten hatte.
    Ich schaute hin und wieder durch die Scheibe und beobachtete den Himmel, der ein wunderbares herbstliches Blau zeigte.
    Dieses Wetter hatten wir auch in London, denn ein gewaltiges Hochdruckgebiet hielt alle atlantischen Tiefs in Schach.
    Wir fuhren an geparkten Flugzeugen vorbei, sahen welche in den Himmel steigen und andere landen. Das passierte allerdings weiter entfernt.
    Schließlich stoppte der Bus neben einer Gangway. Die Türen öffneten sich zischend. Die Reisenden nahmen ihr Handgepäck und stiegen aus.
    Ich ließ mir Zeit damit. Der Zufall wollte es, dass ich in die Nähe des Popen geriet. Fast gleichzeitig stiegen wir durch die breite Tür.
    Beide schauten wir uns an und lächelten.
    Aus der Nähe sah ich, dass das Kleidungsstück des Mannes aus einem sehr schweren Stoff bestand. Er gab zudem den Geruch nach Weihrauch ab, zumindest glaubte ich das.
    Vor mir stieg er die Stufen hoch. Seine Schuhe waren blank geputzt und das Leder blitzte sogar.
    Zwei Flugbegleiterinnen begrüßten uns mit einem einstudierten Lächeln, wünschten einen guten Tag, und auch einer der Piloten stand bereit, um sich die Passagiere anzuschauen.
    Nicht nur das. Der Mann schien auf mich gewartet zu haben, denn er winkte mir zu.
    Da ich mir British Airways flog, fühlte ich mich praktisch wie schon in der Heimat.
    »Mr Sinclair…?«
    »Ja.«
    »Einen Moment.«
    »Gern.«
    Da ich beim Einstieg der Letzte war, konnten wir in der Nähe der noch offenen Tür stehen bleiben. Ich hatte mit London telefoniert, und wahrscheinlich hatte sich Sir James mit der Fluggesellschaft in Verbindung gesetzt. So wusste auch der Pilot, wer ich war.
    »Um was geht es?«, fragte ich.
    »Um Ihre Waffe.«
    Ich kannte ja das Spiel und fragte deshalb: »Soll ich sie Ihnen für die Dauer des Flugs überlassen?«
    Der Pilot lächelte etwas gequält. »Es würde den Vorschriften entsprechen. Allerdings bin ich der Ansicht, dass man in diesem Fall darüber hinwegsehen sollte.«
    »Danke, sehr großzügig.«
    Er lächelte. »Ich weiß, wer Sie sind.«
    »Oh…«
    »Man liest hin und wieder Zeitung. Sind Sie denn dienstlich unterwegs, Mr Sinclair?«
    »Wie man’s nimmt. Ich befinde mich auf dem Rückflug nach London. Den Fall habe ich hier in Russland lösen können.«
    »Gratuliere.«
    »Danke.«
    Wir wünschten uns gegenseitig einen ruhigen Flug, dann konnte ich endgültig meinen Platz einnehmen und musste feststellen, dass der Flieger gut besetzt war.
    Der Platz neben meinem war noch frei. Das Glück hatten nicht alle. Ich konnte es mir aussuchen, ob ich mich ans Fenster oder an den Gang setzen wollte.
    Auf der anderen Seite des Gangs saß der Pope. Auch er hatte keinen Nebenmann. Der Mann fiel auch hier auf dem Sitz auf. Seine Kleidung stach ab. Wer ihn anschaute, der konnte ihn für eine böse Gestalt aus einem anderen Universum halten.
    Als ich mich niederließ, lächelte er mir zu, und ich nickte zurück.
    Danach erlebte ich die üblichen Startvorbereitungen. Zwei Flugbegleiterinnen machten ihre »Gymnastik«, im Hintergrund stand noch ein Purser, der zuvor kontrolliert hatte, ob alle Passagiere angeschnallt waren, und der Flieger rollte der Startbahn entgegen.
    Ich lehnte mich in meinen Sitz zurück und schloss die Augen. Es würde ein ruhiger Flug mit einer tollen Sicht werden. Man konnte sich sogar darauf

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