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1436 - Der Höllensohn

1436 - Der Höllensohn

Titel: 1436 - Der Höllensohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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    Eine Antwort fand sie nicht, aber das Gefühl, das in ihr steckte, war nicht eben ein gutes. Die nahe Zukunft verhieß Ärger – wenn nicht sogar Unheil…
    ***
    Karina Grischin lächelte mich an. Wir mussten Abschied voneinander nehmen, daher war es eher ein schmerzliches Lächeln.
    Karina hatte es sich nicht nehmen lassen, mich nach Moskau zu begleiten. Ihr Partner Wladimir Golenkow, der auch mein Freund war, musste noch in Sibirien bleiben, wo Karina und ich den letzten Fall erlebt hatten.
    Bei uns war ein bitterer Beigeschmack zurückgeblieben. Der große Feind, ein uralter Schamane, war zwar erledigt, aber das galt nur für seinen Körper. Er selbst hatte uns auf seinen Geist hingewiesen, denn er war in der Lage, ihn vom Körper zu trennen, und den Geist hatten wir nicht einfangen können.
    So hofften wir darauf, dass er sich in fremde Sphären zurückgezogen hatte und nie wieder auftauchte. Ganz sicher konnten wir allerdings nicht sein. Sollte ich etwas davon merken, musste ich Karina Grischin sofort Bescheid geben, das hatte ich ihr versprochen.
    Wir waren pünktlich am Flughafen eingetroffen und erfuhren dort, dass die Maschine nach London Verspätung hatte. Gründe dafür waren nicht genannt worden, und man hatte auch keine Zeit angegeben.
    So konnten wir noch etwas zusammenbleiben, denn Karina wollte auf keinen Fall zurück in die Stadt fahren und sich in ihr Büro setzen. Sie bestand darauf, den nächsten Kaffee auszugeben, der sogar leidlich schmeckte.
    »Und was erwartet dich in London, John?«
    Ich hob die Schultern. »Bisher noch nichts.«
    Jetzt wurde ihr Lächeln breiter. »Also Urlaub.«
    »Ha.« Ich legte meinen Kopf zurück. »Schön wäre es. Aber damit kann ich nicht dienen. Es gibt da noch ein Büro, und dort zu hocken, das ist…«
    »Besonders schön«, beendete sie meine Antwort auf ihre Weise.
    »Wie kommst du darauf?«
    »Wegen Glenda Perkins.«
    »Ach so, ja. Nun, sie ist unsere Assistentin…«
    Die Russin legte den Kopf schief und schaute mich von der Seite her an. »Nicht mehr?«
    »Nein – ähm…«
    Ihr Lachen traf mich voll. Sie winkte ab. »Hör auf, John. Du brauchst dich nicht herauszureden. Du hast mit Glenda schon mehr erlebt als nur das berufliche Zusammensein.«
    Ich spielte mit meiner Tasse. Mehr eine Geste der Verlegenheit.
    »Man ist auch nur ein Mensch.«
    »Und ein Mann.«
    »Das ist wohl nicht zu übersehen.«
    »Genau.« Karinas Blick nahm einen träumerischen Ausdruck an.
    »Erinnerst du dich noch an London? An unsere erste Begegnung? Logan Costello, bei dem ich Leibwächter spielen musste?«
    »Das werde ich nie vergessen.«
    »Und es ist verdammt lang her.«
    »Du sagst es.«
    In der nächsten Zeit hingen wir beide unseren Gedanken nach. Ich war froh, Karina zu kennen, ebenso ihren Freund und Partner Wladimir Golenkow. Beide arbeiteten sie für den russischen Geheimdienst, aber sie bewegten sich dabei auf einem besonderen Parkett.
    Sie waren diejenigen, die sich um rätselhafte Fälle kümmerten, analog zu meinem Job. Auch in Russland hatte man einsehen müssen, dass im Leben nicht alles mit rechten Dingen zuging. Da hielten Wladimir und Karina die Augen offen. Zudem hatten sie überall in diesem Riesenland ihre Informanten sitzen, was sehr wichtig für beide war.
    Die Russin schaute auf die Uhr. »Eine halbe Stunde sind wir bereits drüber.«
    »Bitte, Karina, wenn du keine Zeit hast, dann…«
    »Doch, doch die habe ich. Ich würde mich gern mal erkundigen, was los ist.«
    »Tu das.«
    Karina wollte zunächst noch ihre Tasse leeren. Ich schaute indes in die Runde.
    Es herrschte natürlich viel Betrieb. Menschen hasteten hin und her oder standen in Schlangen vor den Eincheckschaltern. Auf großen Tafeln waren die Informationen abzulesen. Immer wieder bewegten sich dort Buchstaben und Zahlen, aber für meinen Flug war noch keine Zeit angegeben.
    Mir fielen auch die Sicherheitsleute auf, die überall herumstanden.
    Sie waren mit Maschinenpistolen bewaffnet und standen durch Sprechfunk miteinander in Verbindung. Die kleinen Mikrofone befanden sich dicht vor ihren Lippen.
    Mit fiel eine junge Frau auf, die eine große Felltasche trug. Der rote Mantel wehte bei jedem Schritt, und in der linken Hand hielt sie ein Handy, in das sie sprach.
    Sie ging recht langsam und gehörte somit zu den wenigen Fluggästen, die noch Zeit hatten.
    Sie blieb sogar stehen, stellte ihre Felltasche ab und redete weiterhin mit ihrem Gesprächspartner.
    »So, dann gehe ich mal«,

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