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1436 - Die Bionten von Kyon

Titel: 1436 - Die Bionten von Kyon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verloren. Ihm bedeutete die Stimme soviel Wie einem Terraner das Augenlicht.
    Salaam Siin sah sich ruhig um.
    Endlich erkannte er im Berghang die Öffnung, ein Tunnel offenbar.
    Vorsichtig näherte er sich dem Eingang und starrte hinein. Er sah nichts als einen halbdunklen Gang, der nach hundert Metern in einer etwas heller beleuchteten Biegung endete. Waren die Terraner und der Biont hier verschwunden? Und selbst wenn nicht, der Entdeckung kam große Bedeutung zu. Niemand schlug einen langen Gang in massiven Fels, wenn am Ende die Verbindung nicht Nutzen brachte.
    Salaam Siin horchte. Als Meistersänger verfügte er über hochempfindliche Hörknospen, mit denen er jedem Terraner weit überlegen war. So kam es, daß er Rhodans Gespräch mit dem Bionten verfolgen konnte. Keiner der Terraner trug einen SERUN, dessen war er sicher. Nur er verfügte mit der Netzkombination über energetische Hilfsmittel.
    Kurz entschlossen ließ er sich vom Deflektorschirm des Anzugs einhüllen und trat unsichtbar an den Rand der Biegung.
    Der Anblick ließ ihn vor Schreck fast das Bewußtsein verlieren - es war ein Raumschiff. Aus kleinen Luken in der unteren Kugelhälfte ragten Geschützmündungen.
    Der Meistersänger überlegte fieberhaft.
    Zunächst schlich er lautlos rückwärts, dann rannte er in heller Panik hinaus ins Freie. Nein, er konnte nichts tun ... Aber ebensowenig durfte er Rhodan und die drei anderen sich selbst überlassen! Am Ende fand er doch noch eine Lösung, und er wunderte sich, weshalb er nicht sofort darauf gekommen war. Ich habe nicht das Kämpferherz der Terraner, dachte er selbstironisch. „CIMARRON?" fragte er durch sein Armbandfunkgerät. „Ich melde einen Notfall! Gucky soll kommen!"
     
    *
     
    Der Mausbiber materialisierte in voller Kampfmontur. Bei sich hatte er Reginald Bull und Ian Longwyn, beide ebenfalls in Spezial-SERUNS. „Was ist los?" rief Gucky. „Wir bekommen keinen Funkkontakt mit den anderen", fügte Bull aufgeregt hinzu. „Sie sind gefangen", erklärte der Ophaler. „In diesem Berg ist eine Höhle, und darin steht ein Raumschiff. Irgend jemand in dem Schiff hat Geschütze auf die vier gerichtet und spricht jetzt mit ihnen. „Sie sprechen?" fragte Bull zurück.
    Salaam Siin sah dem rothaarigen Terraner an, wie er sich zusammenriß und plötzlich ruhig wurde. „Dann besteht keine unmittelbare Gefahr. Berichte, Salaam Siin!"
    Er nahm sich zwei Minuten Zeit, dem Mausbiber und seinen Begleitern die Lage genau zu schildern. Die wenigen ruhigen Augenblicke empfand er als Galgenfrist; so würde es nicht bleiben. Die drei mußten etwas unternehmen. Und dann konnte er selbst sich nicht ausschließen, obwohl er ohne Stimme so wertlos war wie jeder unbegabte andere auch.
    Im Schutz ihrer Deflektorfelder pirschten sie sich an den Raumer heran.
    Hoffentlich sah im Innern des Schiffes niemand allzu genau auf die Ortung - sonst würde man gewiß die Streustrahlung bemerken. Salaam Siin fürchtete sich. Ihre Schutzschirme waren nicht aktiviert, und ein einziger Feuerstoß der kleinen Geschütze hätten sie alle töten können. „Es sieht nicht gut aus für Perry und die anderen", wisperte der Mausbiber. „Wer immer da drüben in der Zentrale hockt, er hält sie für die Schuldigen an den Genmanipulationen."
    „Du mußt ins Schiff teleportieren, Kleiner", bat Reginald Bull.
    Gucky nickte. Mit Hilfe der Antiflex-Brille konnten die Deflektorträger einander sehen. Der Ilt konzentrierte sich kurz, dann teleportierte er. Mit Entsetzen erkannte der Meistersänger, daß die Stimme des unbekannten Anklägers ihren moderaten Ton verlor, daß Zorn und Furcht gleichermaßen die Oberhand gewannen. Nicht mehr lange... Nein, er durfte so etwas nicht einmal denken!
    Endlich kehrte mit einem spürbaren Luftzug Gucky zurück. „Ah, Kleiner!" freute sich Bull. „Wie sieht es aus?"
    „Schlecht", piepste Gucky leise zurück. „An Bord sind zwei Bionten, und sie haben die Geschütze per Syntron programmiert. Ein unvorhergesehenes Ereignis, dann wird gefeuert."
    Mit plötzlicher Ruhe fragte sich der Meistersänger, weshalb sie nicht die Helme aufsetzten und per Sprechfunk alle Probleme klärten. Dann erst dachte er an die Ortungsgefahr - und beschloß, Bulls und Guckys Erfahrung nicht mehr in Zweifel zu ziehen. „Wo liegt die Schwierigkeit?" fragte Bull gerade. „Ganz einfach." Guckys Stimme klang angespannt und schrill. „Wenn ich die beiden Bionten außer Gefecht setze, schaltet die Syntronik unter Umständen

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