Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1439 - Agenten weinen nicht

Titel: 1439 - Agenten weinen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
erstaunlich, daß sich immer wieder Galaktiker bereitfanden, wenigstens einige der gequälten Geschöpfe Sicherheit, Unterkunft und Nahrung zu bieten.
    Cristin drückte es in einigen Worten aus.
    Dabei schaute sie zum Gesicht des hageren Mannes hinauf. „Vielleicht hat man ein zunehmend schlechtes Gewissen", flüsterte der Plophoser. „Den Begriff habe ich in einer alten Aufzeichnung gefunden. Gewissen soll etwas sein, was einem die Nachtruhe raubt."
    „Willst du wohl still sein, du Tolpatsch!" schimpfte sie erblassend. „Bin ich doch gar nicht! Ich..."
    Yart Fulgen stolperte über seine verrutschte Tunika und stürzte zu Boden.
    Ein dort umherhuschender Mikrotechniker von Siga konnte von Glück reden, daß seine Selbstschutzautomatik blitzartig den Abwehrschirm hochfuhr.
    Fulgen fiel mit der linken Schulter auf die unnachgiebige Formenergie und zog sich eine beachtliche Prellung zu.
    Cristin half dem vor Schmerz stöhnenden Plophoser auf die Beine. „Überhaupt kein Tolpatsch, was?" fuhr sie ihn an. „Ein Glück, daß du kein Militär geworden bist. Du hättest aus Versehen die halbe Galaxis ausgerottet."
    Yart grinste verzerrt in die lachenden Gesichter der umstehenden Galaktiker hinein. Der acht Zentimeter große Siganese schwebte mit seinem Flugaggregat zu Fulgens Gesicht hinauf. „Es tut mir sehr leid", zwitscherte er. „Du bist hingefallen, nicht wahr?"
    „Nein, ich wollte eigentlich den Weitsprung üben", versuchte Yart zu scherzen. Es mißlang ihm wie üblich.
    Als er auf das Energie-Förderband sprang, stützte ihn Cristin von hinten ab.
    Kaum hörbar flüsterte sie ihm zu: „War das jetzt echt oder gespielt? Zehn Meter weiter stand ein Wachoffizier des UD mit zwei Kampfrobotern. Hast du ihn gesehen?"
    „Nein!" behauptete Fulgen entgeistert.
    Er blickte hinüber. Vorher hatte er ihn tatsächlich nicht bemerkt. „Na gut, dann wird er wohl nichts gehört haben. Das Wörtchen Gewissen, meine ich! Vorsicht, da vorn müssen wir abspringen. An den nachfolgenden Treppenstufen sollte man die Füße heben.
     
    4.
     
    Fulgen starrte gebannt auf das Symbol.
    Der zentrale Großrechner des Umsorgungs-Diensts sperrte seit einigen Augenblicken die übergeordnete Datenbank. „Was ist denn jetzt wieder los?" fragte Kitzgri Morzt über Internkom an. „Wieso sperrt der ZR?"
    Yart sah zu dem Blue hinüber. Kitzgri war ratlos. „Keine Ahnung. Er läßt uns nicht hinein.
    Warten wir ab."
    Das Sperrsymbol verschwand von den Betriebsmonitoren. Die Großbildwand an der vorderen Hallenrundung leuchtete auf.
    Die Mitteilung wurde schriftlich gegeben.
    ZENTRALSPERRE, Weisungen abwarten! stand zu lesen.
    Zusätzliche Programmblöcke fielen aus.
    Schließlich wurde auch der Zugriff zu relativ unbedeutenden Nebendateien unmöglich gemacht. Der Zentralrechner des Bedden-Systems hatte dichtgemacht.
    Yart Fulgen sah seine Chance gekommen. Eine Totalsperrung der Großanlage war bisher nur zweimal erfolgt. Später hatte man erfahren, daß der Verschlußzustand von NA-THAN geschaltet worden war. Die galaxisumspannende Großsyntronik des Solsystems hatte zweimal triftige Gründe gehabt, den Syntronverbund des Bedden-Systems aus dem allgemeinen Dienstbetrieb herauszunehmen.
    Was war diesmal geschehen? Fulgens Gehirn arbeitete mit gewohnter Präzision.
    Er zog Schlüsse, die anderen Galaktikern fremd sein mußten.
    Gestern war der WIDDER-Agent entdeckt worden. Standen die Informationen, die er Fulgen nicht mehr hatte geben können, in Zusammenhang mit der jetzigen Aufregung? Wenn NATHAN das syntronische Fundament von Stiftermann III lahmlegte, mußte schon Schwerwiegendes geschehen sein; etwas, was die Machtpyramide der Milchstraße erschütterte.
    Yart orderte das Schwebekom herbei und begann zu sprechen. Er wurde überall in den weiten Hallen gehört. „Chef Statistik spricht. Die Kommunikation zum ZR-UD ist unterbrochen. Wer mit unaufschiebbaren Problemen beschäftigt ist, sollte versuchen, auf die Hilfsdateien unseres Internverbunds auszuweichen. Der Zugriff auf galaktische Geheimdaten, die nur in der zentralen Datenbank gespeichert sind, ist vorerst unmöglich. Versucht also, Ersatzangaben im Internspeicher zu finden.
    So schlecht bestückt ist er nun auch wieder nicht. Ende!"
    Hier und da lachte jemand. Fulgen hatte sein Ziel erreicht. Der Ehrgeiz der überwiegend hochrangigen Syntroniker erwachte. Viele versuchten mit allen möglichen Tricks, trotz der Sperre in das Netzwerk des Umsorgungs-Diensts hineinzukommen.
    Die

Weitere Kostenlose Bücher