144 - Die Jenseits-Party
unerkannt
mitten unter uns bewegen, auf und sammeln so Erkenntnisse über sie .«
»Genau.«
»Und - sind Sie bewußt oder gezielt hierher
gekommen, um mich aus den Klauen der Dämonischen zu befreien? «
»Zufall..., ein bißchen Glück ist vielleicht
auch dabei, Larry. Ich bin in der letzten Zeit oft unterwegs mit dem Suchgerät .«
»Hat das einen besonderen Grund ?«
»Ja. Hier in der Umgebung von Apenrade ist es
in der letzten Zeit zu einer Serie ungeklärter Mordfälle gekommen. Die Dinge
wurden erst groß und breit in der Presse aufgetischt, aber seltsamerweise hat
man dann nichts mehr von ihnen gehört. Ich habe die Namen und Anschriften der
Ermordeten herausgefunden und festgestellt, daß sie gar nicht tot sind. Dennoch
stimmt etwas seit den Ereignissen mit ihrer körpereigenen Frequenz nicht mehr.
Sie liegt höher, unterhalb der Grenze von Geschöpfen, die aus einer finsteren
Welt Eingang in diese Welt gefunden haben und die uns nicht wohlgesonnen sind.
Und auf dem Weg nach Apenrade habe ich plötzlich wieder diesen Ausschlag
wahrgenommen. Er kam von der Baustelle. Ich bin sofort dorthin gefahren und
habe noch mitbekommen, daß eine der Dämoninnen Sie in Grund und Boden stampfen
wollte .«
»Als Sie auftauchten, Lars, haben da die
Dämonen von ihrer Absicht gelassen ?«
»Sie haben bemerkt, daß ich sie registriert
habe. Auf solche Maßnahmen reagieren sie in der Regel empfindlich. Sie wollen
nicht, daß man von ihnen weiß, wie und wer sie wirklich sind. Nur im
Verborgenen können sie erfolgreich wirken. Im Verborgenen und - in der Nacht.«
»Aber es ist noch nicht Nacht. Bis dahin
vergehen noch einige Stunden .«
Der Mann in der Westernkluft, der einfach
Freude daran hatte, sich so zu kleiden, hakte beide Zeigefinger unter den mit
Silbernägeln beschlagenen Gürtel und nickte ernst. »Da sagen Sie etwas Wahres,
Larry. Dies ist in der Tat ein Phänomen, dem ich mich das erste Mal
gegenübersehe. Aber das alles sind Dinge, die ich Ihnen hier auf Anhieb nicht
so erklären kann. Das braucht Zeit. Ich nehme an, ihnen brummt schon jetzt der
Schädel von all dem unwirklich klingenden Zeug, das ich da von mir gegeben habe .«
»Nein, Lars. Ich konnte Ihnen gut folgen. Ich
glaube, wir beide ziehen am gleichen Strang. Nur - Sie inoffiziell, als
Privatforscher gewissermaßen, der es nicht wagt mit seinen Erkenntnissen an die
Öffentlichkeit zu treten, ich im offiziellen Auftrag einer Organisation, die
sich die Aufklärung scheinbar unenträtselbarer Vorgänge auf ihre Fahnen
geschrieben hat .«
»Eine neuartige Polizei-Organisation ?« staunte Blomquist und konnte seine Überraschung nur
schwer verbergen. »So etwas ... gibt’s wirklich ?«
»Okay, Lars. Ich werde Ihnen einiges darüber
erzählen. Sie scheinen mir der richtige Kerl dafür zu sein, der sich so etwas
anhören kann. Mit Ihrem Suchgerät müßte es eigentlich möglich sein, die Leute
wieder aufzustöbern, die hier den dämonischen Hexentanz veranstaltet haben,
nicht wahr? Einschließlich des Mannes, der den BMW 520i fuhr.«
»Ich habe den Wagen davonrasen sehen, Larry.
Ich wollte ihm erst folgen, hab’ aber dann erkannt, daß es wichtiger war, Ihnen
zu Hilfe zu eilen. An zwei Orten konnte ich leider nicht sein. In diesem Moment
hätte ich es mir allerdings gewünscht .«
»Wer wünscht sich das manchmal nicht? Aber
auch das gibt es. Nur für uns kommt dies leider nicht in Frage. Ich möchte mir
Ihre Teufelsmaschine mal ansehen, Lars. Vielleicht hat die Organisation, für
die ich tätig bin, Verwendung dafür, und Sie kriegen alle Investitionen und
noch einiges mehr wieder heraus ...«
Auf dem Weg zu dem kleinen Fiat, dem man den
Umbau nicht ansah, fiel Larrys Blick auf etwas Weißes, das am Boden lag.
Es war die Rückseite einer Fotografie, neun
mal zwölf Zentimeter groß.
X-RAY-3 bückte sich, hob sie auf und drehte
sie herum.
»Was ist denn das ?« fragte Blomquist, der neben ihm stand.
Er wollte noch etwas sagen, aber seine Stimme
erlahmte.
»Vielleicht... ist das die Originalgestalt
von einem der Girls, die mir an den Kragen wollten«, bemerkte X-RAY-3, nicht
weniger irritiert.
Das Bild zeigte eine dunkle, zerfließende
Gestalt mit widerlichen Auswüchsen am Kopf, Ober- und Unterkörper. Wie Tentakel
wuchsen lange, schlangenartig gekrümmte Gliedmaßen aus Brust und Schultern. Die
Gestalt hatte ein breites, matschig aussehendes Gesicht, in dem die
Sinnesorgane nur angedeutet waren.
Die Gestalt blickte denjenigen, der
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