144 - Die Jenseits-Party
Gesicht des Neunundvierzigjährigen regte
sich kein Muskel.
»Doch, doch, Frederic . .. wir sehen uns bald
wieder. Das ist auch etwas, was ich weiß. Du wirst meine Hilfe in Anspruch
nehmen und erkennen, daß ich nicht verrückt bin, sondern recht hatte mit jedem
Wort, das ich dir sagte .«
Auf dem Parkplatz vor dem Gasthaus standen
noch zwei weitere Fahrzeuge. Eines davon gehörte Pieter Delonk.
Er fuhr ebenfalls los. Die Schnellstraße
führte direkt auf die Autobahn.
Bevor jedoch die Auffahrt kam, lagen links
und rechts der Fahrbahn kleine Häuser. Sie bestanden alle nur aus einer Etage.
In ihnen gab es Keramik- und Silberwaren preisgünstig, Zeitschriften,
Postkarten und Souvenirs aller Art.
In Grenznähe existierten auch noch andere
Geschäfte, u. a. dänische Sex- Shops, die bunte Magazine, Filme und Videobänder
verkauften.
Delonk saß lässig am Steuer, hatte sich
zurückgelehnt und fuhr nicht sonderlich schnell.
Er ließ Seine Blicke über weit vom Straßenrand
zurückgebaute Häuser gleiten. Große freie Flächen lagen vor den Gebäuden, um
möglichst vielen Besuchern Gelegenheit zu geben, ihre fahrbaren Untersätze
abzustellen.
Pieter Delonk rollte auf einen befestigten
Platz. Staub wirbelte auf.
Weit und breit stand kein anderer Wagen.
Delonk stellte seinen BMW 520i an der
Hausseite ab.
Es war früher Nachmittag und in den Shops
noch nicht viel los, erst recht nicht um diese Jahreszeit. Die Urlaubs-Saison
neigte ihrem Ende zu.
Die Geschäfte im grenznahen Raum waren
zurückgegangen, seit in Deutschland selbst mit Sex-Artikeln frei gehandelt
werden konnte. Nur die oft günstigeren Preise für Magazine und Filme ließen
manchen »Interessenten hier halten und einkaufen.
Im Schaufenster waren bildhübsche junge
Frauen und Mädchen in aufreizender Pose für die Ware in dem Show. Bilder aus Filmen und Plakate waren angebracht, auf einer Tafel standen
die Titel der fünf neuesten Filme.
Der Sex-Shop bot noch einiges mehr an.
Es standen Kabinen zur Verfügung, in denen
man für einen bestimmten Betrag einen Film ansehen konnte. Der Preis war höher,
wenn man sich dafür eine Begleiterin erkor.
Im Laden arbeiteten zwei junge Däninnen.
. Die eine war blond, die andere brünett.
Beide waren schlank und ausgesprochen hübsch.
Sie begrüßten den Eintretenden mit
freundlichem Lächeln, und die Blonde wandte sich mit der Frage an ihn, was man
für ihn tun könne.
Delonk schmunzelte. »Ob Sie etwas für mich
tun können, wird sich gleich zeigen. Ich habe draußen auf dem Plakat gesehen,
daß es unter anderem zwei neue Video-Filme von Bruno Anask gibt. Ich hätte mir
gern mal einen angeschaut .«
»Natürlich... Welcher Titel soll’s denn sein ?« fragte ihn die Blonde, während die Brünette neben ihr
stand und nur lächelte.
Sie trugen beide recht offenherzige Blusen, die
einen tiefen Einblick gewährten und blaue, engsitzende Miniröcke, die von einem
breiten Gürtel mit auffallender Zierschnalle gehalten wurden.
Die Blondine, deren schulterlanges Haar wie
Gold schimmerte, nahm die beiden Hüllen aus dem Regal und legte sie dem Kunden
vor. >Sex-Sommer und Mini-Mädchen< und >Nächte mit Tanjas las die
Blondine ihm die Titel vor.
»Welcher ist besser ?«
»Sie sind beide gut, wie von Anask nicht
anders zu erwarten. Er hat wieder wunderschöne Modelle für seine Rollen
verpflichtet .«
»Um mir beide anzusehen, fehlt mir die
Zeit...«
»Dann sehen Sie sich heute den einen an...
und das nächste Mal den anderen .«
Delonk wählte den Titel >Nächte mit
Tanja<. Kabine 3 wurde ihm zugewiesen.
»Wie sieht’s aus mit einer Begleiterin? «
»Blond? Brünett? Rot? Schlank oder üppig ?« fragte die Blondine. »Ich kann Ihnen Fotos vorlegen und
die Mädchen anrufen, die in Frage kommen. In spätestens zehn Minuten ist Ihre
Auserwählte hier .«
»Ich habe bereits gewählt«, entgegnete
Delonk. »Wie wär’s denn mit uns beiden? Ich mag nicht so allein in der Kabine
sein ...«
»Das reimt sich nicht nur, das stimmt auch .« Die attraktive Blondine nickte ihm zu. »Okay, gehen wir .«
Sie hakte sich bei ihm unter, zog einen
Vorhang zurück und ging mit Delonk in den hinteren Teil des Hauses.
Es gab insgesamt fünf Filmkabinen. Sie waren
klein, schummrig und eingerichtet mit einem Zweisitzer Sofa und einer
Getränkebar.
Delonk steckte seine Geldbörse ein. Den
Mietbetrag für den Film hatte er, wie verlangt, im voraus entrichtet. Was es
jetzt noch an >Extras< gab, würde später abgerechnet
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